Dorheim (Neuental)

Dorheim
Gemeinde Neuental
Koordinaten:50° 59′ N, 9° 14′ O
Höhe: 229 m ü. NHN
Fläche:4,15 km²[1]
Einwohner:133 (15. Jun. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte:32 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1971
Postleitzahl:34599
Vorwahl:06693

Dorheim ist mit rund 130 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Neuental im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographische Lage

Der Ort liegt im südöstlichen Teil der Gemeinde zwischen zwei Quellarmen des Merrebachs. Südwestlich des Ortes erhebt sich der 343 m hohe ehemalige Burgberg Landsburg, auf dem heute Basalt abgebaut wird.

Nachbarorte sind Michelsberg im Südosten, Schlierbach im Südwesten, Waltersbrück im Nordwesten und Neuenhain im Nordosten.

Geschichte

Evangelische Kirche in Dorheim

Dorheim wurde soweit bekannt zwischen 1205 und 1216 als Turnheim in einem Dokument des Klosters Haina erstmals erwähnt. Das Dorf gehörte zum Gericht Waltersbrück und ab dem 16. Jahrhundert zum hessischen Amt Borken. 1821 kam Dorheim zum Kreis Fritzlar, der 1932 im Kreis Fritzlar-Homberg (1939 umbenannt in Landkreis Fritzlar-Homberg) und 1974 im Schwalm-Eder-Kreis aufging.[2][3]

Die evangelische Kirche im Ortszentrum ist romanischen Ursprungs und wurde laut einer Chronik bereits im 14. Jahrhundert nennenswert umgebaut. Nach der Reformation war Dorheim Filialgemeinde von Allendorf an der Landsburg, später von Bischhausen, Zimmersrode, erneut von Allendorf, dann von Dillich und schließlich seit etwa 1900 von Schlierbach.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die neue Gemeinde Neuental eingegliedert.[4][5] Für den Ortsteil Bischhausen wurde, wie für die übrigen Ortsteile Neuenthals, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Dorheim 126 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 15 Einwohner unter 18 Jahren, 45 zwischen 18 und 49, 27 zwischen 50 und 64 und 39 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 51 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 87 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[8]
• um 1570:26 Hausgesesse
• 1724:43 Personen
• 1742:23 Häuser
• 1747:25 Hausgesesse
Dorheim: Einwohnerzahlen von 1800 bis 2016
Jahr  Einwohner
1800
  
?
1834
  
209
1840
  
221
1846
  
209
1852
  
216
1858
  
218
1864
  
223
1871
  
202
1875
  
200
1885
  
189
1895
  
197
1905
  
190
1910
  
178
1925
  
206
1939
  
181
1946
  
298
1950
  
289
1956
  
226
1961
  
222
1967
  
219
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
126
2016
  
133
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[8]; Gemeinde Neuental[1], Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[8]
• 1861:alle Einwohner evangelisch-reformiert
• 1885:189 evangelische (= 99,47 %), keine katholischen, ein anderes christliche-konfessioneller (= 0,53 %) Einwohner
• 1961:209 evangelische (= 92,14 %), 13 katholische (= 5,86 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1961Erwerbspersonen: 72 Land- und Forstwirtschaft, 26 Produzierendes Gewerbe, 14 Handel und Verkehr, 4 Dienstleistungen und Sonstiges

Politik

Für Dorheim besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Dorheim) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[6] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Dorheim 77,24 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Dorheim“ an.[9] Der Ortsbeirat wählte Benjamin Veith zum Ortsvorsteher.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Dorheim - Gemeinde Neuental. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  2. Preußisches Gemeindeverzeichnis 1871
  3. Gemeindeverzeichnis 1910: Kreis Fritzlar
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 53. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391.
  6. a b Hauptsatzung. (pdf; 2,4 MB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Neuental, abgerufen im Mai 2023.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 94, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. a b c Dorheim, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. Ortsbeiratswahl Dorheim. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.

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Neuental-Dorheim, ev. Kirche