Dorfkirche Schlöben

Dorfkirche Schlöben
Kirchenschiff, Blick zum Altar (2022)
Blick zu Orgel und Emporen
Orgel

Die Dorfkirche Schlöben steht in der Gemeinde Schlöben im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen.

Lage

Das Gotteshaus liegt zentral in der Gemeinde.

Geschichte

An der Stelle der Vorgängerkirche, die 1228 erstmals urkundlich erwähnt wurde, steht die jetzige Kirche. Sie wurde 1744–1747 gebaut. Das weiträumige Schiff ist mit einer Voutendecke geschlossen, im Norden und Süden sind zweigeschossige Emporen angeordnet. An den Ostenden der Längsseiten sind zweigeschossige Patronatslogen eingebaut. Vier durchgehende Säulen auf der Westseite neben der Orgel tragen den Dachturm.

Das Hauptstück der Ausstattung ist ein freistehender Kanzelaltar mit geschwungenem Prospekt und reicher Pilastergliederung.

Bei der Restaurierung in den 1980er Jahren war Horst Jährling der Berater. Eine weitere Renovierung erfolgte 2003.

Orgel

1749–1750 wurde die Orgel von Justinus Ehrenfried Gerhard aus Lindig erschaffen. Sie wird auch „Novalisorgel“ genannt (siehe dazu Varia). Die Orgel wurde im Jahre 2000 anlässlich des 250. Jahrestages der Kirchenweihe erneut zum Klingen gebracht.[1]

Das Instrument verfügt über 16 Register auf zwei Manualen und Pedal. Es hat mechanische Schleifladen und eine mechanische Ton- und Registertraktur. Restauriert wurde es 1967 von Orgelbau Schüßler und 2003 vom Nachfolger Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf. Die Disposition lautet wie folgt:[2][3]


I Oberwerk C–c3
1. Lieblich Gedackt8′
2. Quintathön8′
3. Kleingedackt4′
4. Salicet4′
5. Waldflöte2′
6. Siff Flöte1′
II Hauptwerk C–c3
7. Principal8′
8. Gedackt8′
9. Viola da Gamba8′
10. Octava4′
11. Octava2′
12. Tertian II135′ + 113
13. Mixtur IV1′
Pedal C–c1
14. Sub Baß16′
15. Octaven Baß8′
16. Posaunen Baß16′
  • Koppeln: I/II(?), II/P
  • Tonhöhe: a1 = 466 Hz bei 15 °C

Glocken

Die Kirchenglocken stehen neben der Kirche. Es sind Stahlglocken, denen 2005 eine Umhausung gebaut worden ist. Sie künden: Seid geduldig in Trübsal; Fröhlich in Hoffnung; Haltet an am Gebet.

Varia

Friedrich August von Hardenberg, ein Onkel von Novalis, ließ als Kirchenpatron die heutige Kirche Schlöben errichten und finanzierte auch die Gerhard-Orgel.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Kirchen-Porträt in: Helmut Weinhold: Kirchen um Stadtroda – (41) Gotteshäuser zwischen Holzland und Leuchtenburg. 3. Auflage, 128 Seiten, Berlin 1983, ohne ISBN. Inhaltsverzeichnis
  • Lisa Marina Sollermann: Ermittlung des Bauzustandes der Außenwände sowie der Holzkonstruktion und -ausstattungen der Kirche in Schlöben, Master-Arbeit 2021, Bauhaus-Universität Weimar[5]
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 1. Auflage. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 1090–1091.

Weblinks

Commons: Dorfkirche Schlöben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 53′ 35,8″ N, 11° 41′ 22,8″ O

Einzelnachweise

  1. https://geo.viaregia.org/testbed/index.pl?rm=obj&objid=1856, abgerufen am 25. Mai 2021
  2. https://vogtlaendischer-orgelbau.de/orgel-schloeben.html
  3. Informationen zur Orgel auf Organ index. Abgerufen am 6. Februar 2022.
  4. https://geo.viaregia.org/testbed/index.pl?rm=obj&objid=1856, abgerufen am 25. Mai 2021
  5. Gemeindebrief Mai-Juni-Juli 2021, Kirchspiel Hermsdorf, Druckseite 20, abgerufen am 24. Mai 2021

Auf dieser Seite verwendete Medien

Schlöben, Dorfkirche (23).jpg
Autor/Urheber: Subbass1, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Evangelische Dorfkirche Schlöben, Thüringen, Deutschland
Schlöben, Dorfkirche (05).jpg
Autor/Urheber: Subbass1, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Evangelische Dorfkirche Schlöben, Thüringen, Deutschland
Schlöben, Dorfkirche (33).jpg
Autor/Urheber: Subbass1, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Evangelische Dorfkirche Schlöben, Thüringen, Deutschland
Schlöben, Dorfkirche (25).jpg
Autor/Urheber: Subbass1, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Evangelische Dorfkirche Schlöben, Thüringen, Deutschland