Dorfkirche Landin
Die evangelische Dorfkirche Landin ist eine Fachwerkkirche in Landin, einem Ortsteil der Gemeinde Kotzen im Landkreis Havelland in Brandenburg. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Nauen-Rathenow der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Lage
Die Steinstraße führt von Norden kommend S-förmig auf den historischen Dorfanger und anschließend in südlicher Richtung aus dem Ort heraus. Die Kirche steht südlich des Dorfzentrums auf einem leicht erhöhten Grundstück mit einem Kirchfriedhof, der mit einer Mauer aus Backsteinen eingefriedet ist.
Geschichte
Das Gassendorf mit Gut wurde erstmals 1353 als Lantyn urkundlich erwähnt und gehörte zu dieser Zeit der Familie von Bredow, die 1541 das Kirchenpatronat innehielten. Der Pfarrer aus dem benachbarten Kriele erhielt dabei Hebungen aus Landin. Das Dorf selbst war Tochterkirche von Kriele; demnach dürfte es im Ort eine Dorfkirche gegeben haben.
Anfang des 18. Jahrhunderts entstand im Dorf eine (neue) Kirche, die als Ziegelfachwerkbau errichtet wurde. Die Westseite wurde 1895, die Südseite Ende des 19. Jahrhunderts mit Mauersteinen neu gefasst. Im 20. Jahrhundert stand das Bauwerk über viele Jahre leer, verfiel und musste bauaufsichtlich gesperrt werden. In den vergangenen Jahren konnte es aufwendig saniert werden. Neben einer Hüllensanierung wurde auch die Glocke von 1675 wieder in Betrieb genommen. Da die Kirchengemeinde eine Nutzung als Kultur- und Kunstkirche anstrebt, wurden eine Küche und sanitäre Anlagen eingebaut. Auf der Empore entstand ein Mehrzweckraum.
Baubeschreibung
Das Bauwerk entstand im Wesentlichen aus Fachwerk, wobei die Gefache mit Mauerwerk gefüllt wurden. Die Saalkirche hat einen rechteckigen Grundriss, der durch einen ebenfalls rechteckigen Anbau mittig an der Nordseite ergänzt wird. Dort befindet sich eine hochrechteckige Pforte. Die Südwand wurde komplett aus Mauersteinen errichtet und mit fünf Lisenen in Felder mit je einem rundbogenförmiges Fenster gegliedert. Die Westseite ist ebenfalls aus Mauersteinen erbaut. Oberhalb erhebt sich der an drei Seiten verbretterte Kirchturm, der mit einer geschweiften Turmhaube, Turmkugel und Wetterfahne abschließt.
Ausstattung
Der hölzerne Kanzelaltar von 1736 wird seitlich von kleinen grau-schwarz-marmorierten Säulen geschmückt, die einen gesprengten Giebel mit zwei Putten tragen. Der Korb selbst ist in weißer Farbe gehalten und wird von einem goldenen Rahmen getragen. Das Bauwerk ist im Innern flach gedeckt und steht auf zwei Stützenreihen mit Unterzügen. Im Westen befindet sich eine Empore, an der Nordseite die ehemalige Patronatsloge in klassizistischen Formen.
Literatur
- Georg Dehio (Bearb. Gerhard Vinken u. a.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 590
- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil III – Havelland. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 11. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-80-8, S. 205 ff.
- Andreas Flender: Es ist geschafft: Neueröffnung der Kirche in Landin. Veröffentlicht in Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Alte Kirchen – Mitteilungen des Förderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg. November 2021, S. 12.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09150145 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Koordinaten: 52° 39′ 46,7″ N, 12° 32′ 12,4″ O
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Autor/Urheber: Z thomas, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Denkmalgeschützte Kirche in Landin, Ortsteil der Gemeinde Kotzen in Brandenburg
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Denkmalgeschützte Kirche in Landin, Ortsteil der Gemeinde Kotzen in Brandenburg