Doppelköpfig
Doppelköpfige Wappentiere werden in der Heraldik nur selten in Wappen verwendet.
Dargestellt wird ein Wappentier oder Mensch, oft auch nur der Vorder- oder Oberkörper mit zwei Köpfen. Diese Köpfe können unterschiedlich sein, aber erscheinen im Wappen nebeneinander. In Wappenbeschreibungen wird auch die Doppelköpfigkeit von Wappenfiguren mit zweiköpfig beschrieben. Durch diesen Sachverhalt sollte hier gleich das Wappen- und Fabeltier Amphisbaena genannt werden. Sie wird als zweiköpfige, meistens geflügelte Schlange oder Drache beschrieben. Hier befinden sich die beiden Köpfe an den entgegengesetzten Enden des Körpers und die eigentliche Doppelköpfigkeit hat einen etwas anders Sinn erhalten.
Am bekanntesten ist der doppelköpfige Adler. Bekannt unter dem Namen Doppeladler ist er auch in der Heraldik weit verbreitet und am längsten auch im heraldischen Gebrauch. Dieser Adler ist auch auf Flaggen anzutreffen. Beispiele sind die Fahnen von Albanien und Arnheim in den Niederlanden.
Die Doppelköpfigkeit ist bei vielen Wappenvögeln anzutreffen. Beispiel ist der Storch im Wappen von Bessenbach und Glattbach. Der doppelköpfige Hahn im Versailler Wappen passt gerade in das Schildhaupt. Aber auch Gänse und Reiher schließen sich nicht aus.
Auch der Höllenhund Kerberos aus der Mythenwelt kann neben seiner vorrangigen Dreiköpfigkeit doppelköpfig sein.
Bekannt ist der Janus, der römische Gott des Anfangs und des Endes, mit den zwei Gesichtern, der auch als Wappenfigur verwendet wird.
Ein Kuriosum ist das Wappen der österreichischen Gemeinde Höf-Präbach. Hier ist ein Geierkopf und der eines Hundes vereint. Noch kurioser ist die Kombination von Mensch und Fabelwesen, genauer eines Drachen- und Mohrenkopfes, im Wappen der Familie von Saalhausen. Es sei nach der Anekdote, eine Vorfahre habe im Mohrenland seinen Herrn vor einem Drachenangriff geschützt, entstanden.[1]
Doppelköpfiges Einhorn im Wappen vom Schweizer Mettmenstetten
Doppelköpfiger Storch im Wappen von Bessenbach
Januskopf im Wappen von Reichsarchiv (Schweden)
Doppelköpfiger Hahn im Wappen von Versailles
Zweiköpfiges Mischwesen im Wappen von Höf-Präbach
Siehe auch
Literatur
- Zweiköpfig im Heraldik-Wiki
- Milan Buben: Heraldik. Albatros, Prag 1987.
- Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984.
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
1 = Wappen von Mettmenstetten, Kanton Zürich, Schweiz.
In Silber zwei zusammengewachsene, abgewandte schwarze Einhornrümpfe.
Coat of arms of Rtyně nad Bílinou municipality, Teplice District, Czech Republic.
(c) Lokal_Profil, CC BY-SA 2.5
Dieses Wappen wurde auf Grundlage dessen Blasonierung gezeichnet, die – als eine schriftliche Beschreibung – frei vom Copyright ist. Jede Darstellung die der Blasonierung entspricht gilt als heraldisch korrekt. So können mehrere unterschiedliche künstlerische Interpretationen des gleichen Wappens vorhanden sein. Der offizielle Entwurf, der vom Wappeninhaber verwendet wird, ist möglicherweise durch das Urheberrecht geschützt und kann in diesem Fall hier nicht verwendet werden.
Individuelle Darstellungen nach einer Blasonierung, können ein Copyright zum Künstler haben, müssen aber nicht notwendigerweise unter „Bearbeitungen“ fallen.
Familienwappen der von Saalhausen
Wappen der ehemaligen Gemeinde Höf-Präbach, Steiermark, Österreich
- „In Blau aus durchgebogenem Wolkenschildfuß wachsend, verbunden und einander zugekehrt ein silberner Geier und ein silberner Windhund mit blauem Band, daran innen ein silberner Ring."
Flagge Arnheim, Niederlände