Dongxiang

Grundschüler der Dongxiang-Minderheit
Dongxiang-Frau mit typischer weißer Kopfbedeckung

Die Dongxiang (Selbstbezeichnung Sarta, Santa, chinesisch 东乡族, Pinyin Dōngxiāngzú) sind (wie die Bonan) eine mongolischstämmige muslimische ethnische Minderheit der Volksrepublik China und gehören zu den 56 offiziell anerkannten Nationalitäten des Landes. Nach der letzten Volkszählung im Jahr 2010 zählen sie 621.500 Menschen. Sie leben vor allem in Gansu, Xinjiang, Qinghai und Ningxia. Zusammen mit den Bonan teilen sie sich den Autonomen Kreis Jishishan im Autonomen Bezirk Linxia der Hui der Provinz Gansu, im selben Bezirk gibt es einen weiteren Autonomen Kreis der Dongxiang.

Die Dongxiang leben heute im Westen und Südwesten des mongolischen Siedlungsgebietes. Ihre Vorfahren gerieten im 13. Jahrhundert unter mongolischen Einfluss und bildeten zeitweise die Westgrenze des Mongolenreiches. Sie vermischten sich dadurch mit mongolischen Kriegern, die Gebiete westlich des mongolischen Kerngebietes erschlossen. Die Dongxiang-Sprache gehört zu den Mongolischen Sprachen, ist jedoch wegen der Dominanz der Chinesischen Sprache in ihrer Existenz gefährdet. Die Dongxiang leben größtenteils von Landwirtschaft und Viehzucht. Sie sind bekannt dafür, dass der Genuss von Tee in ihrer Kultur einen hohen sozialen Stellenwert genießt; die aufwändigen Teezeremonien der Dongxiang sind weit über ihr Siedlungsgebiet hinaus bekannt.[1]

Literatur

  • Buhe (布和Buhe) u. a. [Hrsg.]: Dungsiyang helen u uge helelge yin materiyal / 东乡语话语材料 Dongxiangyu huayu cailiao (Sprachmaterial des Dongxiang). 内蒙古人民出版社 Nei Menggu renmin chubanshe (Volksverlag der Inneren Mongolei). 呼和浩特 Hohhot 1986/1987. 10 + 8 + 354 Seiten. [zweisprachig: mongolisch und chinesisch, Dongxiang in IPA].
  • Dongxiangzu (Sa'erta) de wenhua xingtai 东乡 (撒尔塔) 的文化形态 (Die kulturelle Formation der Dongxiang [Santa]). In: Hao, Sumin 郝苏民 und Wenhua 文化 und He, Weiguang 贺卫光 [Hrsg.], 甘青特有民族文化形态研究 Gan Qing teyou minzu wenhua xingtai yanjiu (Forschungen zur kulturellen Formation der Nationalitäten, die nur in Gansu und Qinghai leben). 民族出版社 Minzu chubanshe (Nationalitätenverlag). 北京 Beijing 1999/2000. ISBN 7-105-03420-3. S. 181–263.
  • Buhe (布和Buhe) [Autor] u. Qôijûngjabû (确精扎布 Quejingzhabu) [Korr.]: Dungsiyang hele be Mônggôl hele / 东乡语和蒙古语 Dongxiangyu he Mengguyu (Dongxiang und mongolisch). 内蒙古人民出版社 Nei Menggu renmin chubanshe (Volksverlag der Inneren Mongolei). 呼和浩特 Hohhot 1985/1986. 4 + 265 Seiten. [zweisprachig: mongolisch und chinesisch, Dongxiang in IPA].
  • Dongxiangyu lunji 东乡语论集 (Gesammelte Beiträge zur Dongxiang-Sprache). 甘肃民族出版社 Gansu minzu chubanshe (Nationalitätenverlag Gansu). 兰州 Lanzhou 1988. ISBN 7-5421-0015-7. 3 + 202 Seiten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klemens Ludwig: Vielvölkerstaat China: die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59209-6, S. 135.

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