Universität für Weiterbildung Krems
Universität für Weiterbildung Krems | |
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Motto | Donau-Universität Krems – Die Universität für Weiterbildung |
Gründung | 1994 |
Trägerschaft | Republik Österreich und Land Niederösterreich |
Ort | Krems an der Donau |
Bundesland | Niederösterreich |
Land | Österreich |
Rektor | Friedrich Faulhammer[1] |
Studierende | 8.237 (Wintersemester 2018/19) |
Mitarbeiter | 648 (31. Dez. 2018) |
Website | www.donau-uni.ac.at |
Die Universität für Weiterbildung Krems[2] (bis 30. März 2004: Universitätszentrum für Weiterbildung mit der Bezeichnung Donau-Universität Krems) ist eine von der Republik Österreich und dem Land Niederösterreich gemeinsam betriebene Universität in Krems an der Donau, die berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge anbietet. Die Universität ist in drei Fakultäten gegliedert, wobei die Fakultät für Gesundheit und Medizin mit rund 46 Prozent (Stand 2024) der Studenten die größte ist.[3]
Geschichte
Im April 1994 wurde die Donau-Universität Krems als „Universitätszentrum für Weiterbildung“ gegründet, der Lehrbetrieb wurde im Oktober 1995 mit 93 Studierenden und drei Studiengängen aufgenommen. Am 1. April 2004 trat das neue Bundesgesetz über die Universität für Weiterbildung Krems in Kraft, das sich weitgehend am Universitätsgesetz 2002 orientiert. Die offizielle Bezeichnung der Donau-Universität Krems wurde mit diesem Gesetz in „Universität für Weiterbildung Krems“ geändert, erstmals erhielt die Universität das Recht, eigene Universitätsprofessoren zu berufen.[4] Die Spezialisierung auf postgraduale Universitätslehrgänge blieb bestehen.[5]
Seit Bestehen der Universität haben rund 25.000 Studierende eine Weiterbildung abgeschlossen, fast 8.100 Studierende aus 99 Ländern studieren derzeit (Stand 2024) in einem von mehr als 200 Universitätslehrgängen.[3]
2022 wurde von der Universität für Weiterbildung Krems und dem Europa-Forum Wachau erstmals der Prof. Paul Lendvai-Preis verliehen, erster Preisträger war Christoph Zotter von der Tageszeitung Die Presse.[6]
Studienangebote
Die Universität für Weiterbildung Krems hat vom Staat Österreich den gesetzlichen Auftrag, der im Zusammenhang mit Weiterbildung stehenden wissenschaftlichen Lehre und Forschung zu dienen. Das Lehrangebot ist per Gesetz auf Universitätslehrgänge für Weiterbildung beschränkt und umfasst folgende Themenbereiche:
- Bauen & Umwelt
- Bildung
- Gesundheit & Medizin
- Kunst & Kultur
- Medien & Kommunikation
- Migration & Internationales
- Psychotherapie & Soziales
- Recht & Verwaltung
- Wirtschaft & Unternehmensführung
In diesen Bereichen werden Master-Programme sowie verschiedene Universitätslehrgänge und Seminare (mit und ohne Abschluss mit akademischem Grad) angeboten.[7] Ein Master-Abschluss in einem Universitätslehrgang führt allerdings nicht zur Erlangung eines A-Postens (in Österreich) oder zur Einstufung in den Höheren Dienst (in Deutschland).[8]
Lage und Campus
Ihren Standort hat die Donau-Universität Krems im Stadtteil Stein an der Donau in der Wachau. Ein Teil der Universität ist in der revitalisierten ehemaligen Tabakfabrik Krems-Stein, einem charakteristischen Industriebau des beginnenden 20. Jahrhunderts, untergebracht. Der dreistöckige Stahlbetonskelettbau in der Formensprache eines „dritten Barock“ wurde zwischen 1919 und 1922 nach Plänen des Architekten Paul Hoppe errichtet und Anfang der 1990er-Jahre unter größtmöglicher Schonung der historischen Bausubstanz vom österreichischen Architekten Manfred Wehdorn umgestaltet.[9]
2005 erhielt die Donau-Universität Krems im Zuge der Fertigstellung des Campus Krems zusätzliche Lehr- und Forschungsräume, eine neue Bibliothek, eine neue Mensa und ein Audimax. Weiters wurden auf dem 34.000 Quadratmeter großen Campus-Gelände ein Programmkino mit Restaurant und ein Appartementhaus eingerichtet. Den Campus Krems, der vom in Paris arbeitenden österreichischen Architekten Dietmar Feichtinger geplant wurde, teilt sich die Donau-Universität Krems mit der IMC Fachhochschule Krems, der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, der Österreichischen Filmgalerie und der NÖ Bildungsgesellschaft.[10]
Von 2002 bis 2017 besaß die Universität eine Außenstelle im Stift Göttweig, verbunden mit dem Auftrag, die Graphische Sammlung des Stiftes zu erschließen.
Eine Erweiterung westlich des Campus (der sogenannte „campus west“ mit einem Hotel, Gastronomie, Büros, weiteren Dienstleistungseinrichtungen und einem Parkhaus) wurde im August 2008 fertiggestellt.
Seit dem Wintersemester 2012/13 besitzt die Universität auch einen Standort in Memmingen in Deutschland.
Organisation
Finanzierung
Erhalter der Universität für Weiterbildung Krems sind die Republik Österreich und das Land Niederösterreich gemeinsam. Die Finanzierung erfolgt zum Teil durch Studiengebühren, die die variablen Lehrgangskosten decken müssen (§ 10 DUK-Gesetz).[11]
Rechtliche Bestimmungen
Die Bildungseinrichtung ist eine öffentliche Universität nach dem Universitätsgesetz (UG) 2002 und dem Bundesgesetz über die Universität für Weiterbildung Krems (DUK-Gesetz 2004, nunmehr UWK-Gesetz 2004). Die Donau-Universität Krems ist als Universität für Weiterbildung auf wissenschaftliche Lehre und Forschung im Bereich der Weiterbildung spezialisiert. Das Bundesgesetz zum Promotionsrecht der Donau-Universität Krems trat mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt vom 12. März 2014 in Kraft.[12]
Rektorat
Rektor ist seit 1. August 2013 Friedrich Faulhammer.[13] Im August 2025 soll ihm Viktoria Weber in dieser Funktion nachfolgen.[14]
Im Februar 2007 trat der damalige Rektor Helmut Kramer wegen Auffassungsunterschieden über die strategische Führung zurück. Im Mai 2007 wurde Heinrich Kern zum neuen Rektor bestellt. Die interimistische Leiterin, Vizerektorin Ada Pellert, schien im Dreiervorschlag nicht auf, was zu Protesten im Senat und zum Vorwurf der Verletzung der Gleichbehandlungsrichtlinien führte.[15]
Im August 2007 wurde vom Universitätsrat verlautbart, dass die Diskussionen um die Rektorenernennung auf ein Strukturproblem zurückzuführen seien. Es wurde beschlossen, dass der Bereich Medizin und Life Science aus der Universität für Weiterbildung Krems in eine neu zu gründende Privatuniversität für Medizin ausgelagert werden soll. Kern wurde gebeten, sich um die Führung der zukünftigen Privatuniversität zu bewerben, Pellert wurde aufgefordert, sich um das Rektorat der Universität für Weiterbildung Krems zu bewerben. Am 17. Dezember 2007 bestellte der Universitätsrat zwei neue Vizerektoren: Hanna Risku wurde Vizerektorin für den Bereich Lehre, Jürgen Willer übernahm die Forschungsagenden. Ada Pellert blieb Vizerektorin und leitete den Bereich Strukturfragen. Im April 2008 kündigten die Vizerektorinnen Ada Pellert und Hanna Risku den Rücktritt von ihren Funktionen mit Juli 2008 an. Als Begründung werden nicht eingehaltene Vereinbarungen genannt.[16] Ende August 2008 trat Rektor Heinrich Kern zurück. Der bisherige Vizerektor Jürgen Willer wurde im Dezember 2008 zu seinem Nachfolger gewählt und trat sein Amt mit Jänner 2009 an.[17] Am 19. Dezember 2011 wählte der Universitätsrat den amtierenden Rektor Jürgen Willer einstimmig für eine zweite Amtszeit wieder, die ab 2013 beginnen sollte. Wegen „unüberbrückbaren Gegensätzen“ mit dem Universitätsrat erklärte Willer jedoch bereits im September 2012 seinen Rücktritt.[18] In seiner Sitzung am 20. Februar 2013 wählte der Universitätsrat Friedrich Faulhammer, Generalsekretär im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, zum neuen Rektor. Mit 1. August 2013 hat das neue Rektorat mit Rektor Friedrich Faulhammer sowie Viktoria Weber als Vizerektorin für Forschung und Monika Kil als Vizerektorin für Lehre/Wissenschaftliche Weiterbildung sein Amt angetreten. Am 1. August 2018 begann die neue Funktionsperiode des Rektorats mit Rektor Friedrich Faulhammer, Viktoria Weber als Vizerektorin für Forschung und Thomas Ratka als neuem Vizerektor für Lehre/Wissenschaftliche Weiterbildung.[19] In der aktuellen vierjährigen Funktionsperiode begonnen am 1. August 2021 besteht das Rektorat neben Rektor Friedrich Faulhammer aus Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung und nachhaltige Entwicklung sowie Peter Parycek, Vizerektor für Lehre/Wissenschaftliche Weiterbildung und digitale Transformation (CDO)[20].
Departments
Die Universität für Weiterbildung Krems ist in die folgenden drei Fakultäten und 17 Departments gegliedert:[21]
- Fakultät für Gesundheit und Medizin
- Department für Gesundheitswissenschaften, Medizin und Forschung
- Department für Biomedizinische Forschung
- Department für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie
- Department für Wirtschaft und Gesundheit
- Department für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin
- Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit
- Fakultät für Wirtschaft und Globalisierung
- Department für Wirtschafts- und Managementwissenschaften
- Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen
- Department für E-Governance in Wirtschaft und Verwaltung
- Department für Migration und Globalisierung
- Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement
- Department für Europapolitik und Demokratieforschung
- Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur
- Department für Weiterbildungsforschung und Bildungstechnologien
- Department für Kunst- und Kulturwissenschaften
- Department für Bauen und Umwelt
- Department für Integrierte Sensorsysteme
- Department für Hochschulforschung
Persönlichkeiten
- Gudrun Biffl (* 1949), Wirtschaftswissenschaftlerin
- Peter Filzmaier (* 1967), Politikwissenschaftler
- Ulrike Guérot (* 1964), Politologin und Publizistin
- Gottfried Haber (* 1972), Ökonom
- Peter Kampits (* 1942), Philosoph
- Rotraud A. Perner (* 1944), Psychotherapeutin
- Gerald Gartlehner (* 1969), Gesundheitswissenschaftler
- Ehrensenatoren
- Helga Nowotny und Erwin Pröll (2022)[22][23]
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webseiten
- DUK-Gesetz 2004 – im Rechtsinformationssystem des Bundes
- Literatur von und über Universität für Weiterbildung Krems im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/organisation/mitarbeiterinnen/person/4295242070
- ↑ § 2 UWK-Gesetz 2004 im Rechtsinformationssystem des Bundes
- ↑ a b https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/ueber-uns/zahlen-fakten.html
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/ueber-uns/geschichte/uni-chronik.html
- ↑ § 5 UWK-Gesetz 2004 im Rechtsinformationssystem des Bundes
- ↑ Prof. Paul Lendvai-Preis erstmals vergeben. In: apa.at. 4. April 2022, abgerufen am 5. April 2022.
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/studium/studienangebot
- ↑ Häufige Fragen zum Studium an der Donau-Universität Krems
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/ueber-uns/geschichte.html
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/campus-krems.html
- ↑ § 10 UWK-Gesetz 2004 im Rechtsinformationssystem des Bundes
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/ueber-uns/dukgesetz-berichte.html
- ↑ Rektorat – Seite bei der Donau-Universität Krems; Stand: 28. Mai 2019
- ↑ Viktoria Weber wird 2025 neue Rektorin der Universität für Weiterbildung Krems. In: donau-uni.ac.at. 18. Oktober 2024, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Donau-Uni Krems: „Ada Pellert soll sich bewerben“. In: DiePresse.com. 8. August 2007, abgerufen am 11. Januar 2018.
- ↑ Donau-Uni: Vizerektorinnen treten zurück. In: DiePresse.com. 2. Juni 2008, abgerufen am 6. Januar 2018.
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/organisation/rektorat.html
- ↑ Donau-Uni Krems: Rektor zurückgetreten. In: noe.orf.at. 26. September 2012, abgerufen am 22. Oktober 2017.
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/ueber-uns/geschichte/uni-chronik.html
- ↑ Peter Parycek neuer Vizerektor für Lehre/Wissenschaftliche Weiterbildung und digitale Transformation (CDO). Abgerufen am 3. Januar 2022.
- ↑ https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten.html
- ↑ Helga Nowotny und Erwin Pröll zu Ehrensenatoren der Donau Universität Krems ernannt. In: ots.at. 22. Juni 2022, abgerufen am 23. Juni 2022.
- ↑ Markus Foschum: Helga Nowotny und Erwin Pröll wurden als Ehrensenatoren geehrt. In: Kurier.at. 30. Juni 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
Koordinaten: 48° 24′ 28″ N, 15° 35′ 6″ O
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Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:
Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“
Dienstflagge des Landes Niederösterreich, Österreich
Campus Krems
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Hauptgebäude der Donau-Universität Krems in Stein an der Donau, ein Ortsteil der niederösterreichischen Stadt Krems. Rechts im Hintergrund der Schlot des Heizhauses der ehemaligen Fabrik und der Campus, der nach Plänen des Architekten Dietmar Feichtinger errichtet und am 7. Oktober 2005 eröffnet wurde.
Das Fabriksgebäude, ein dreistöckiger Stahlbetonskelettbau in der Formensprache eines „dritten Barock“, wurde von 1919 bis 1922 nach Plänen des Architekten Paul Hoppe als Tabakfabrik für die Österreichische Tabakregie errichtet. Die Eröffnung der neuen Fabrik nahm am 16. Juni 1922 der damalige Generaldirektor der Tabakwerke, Dr. Karl Dorrek, vor und in den Jahr 1987/91 wurde die Produktionsstätte geschlossen. Leerstehende Räumlichkeiten mit einer Nutzfläche von rd. 1500 m² wurden bereits ab Oktober 1988 von der Wissenschaftlichen Landesakademie für Niederösterreich genutzt. Im Anschluss adaptierte Architekt Manfred Wehdorn das historische Gebäude, so dass rd. 12.000 bis 15.000 m² Nutzfläche mit der Eröffnung der Donau-Universität Krems am 13. September 1995 zur Verfügung standen.
Autor/Urheber: Wachau2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
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