Domnom-lès-Dieuze

Domnom-lès-Dieuze
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Moselle (57)
ArrondissementSarrebourg-Château-Salins
KantonLe Saulnois
GemeindeverbandSaulnois
Koordinaten48° 52′ N, 6° 49′ O
Höhe213–290 m
Fläche6,63 km²
Einwohner78 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte12 Einw./km²
Postleitzahl57260
INSEE-Code

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Rathaus- und Schulgebäude
Kirche St. Matthieu

Domnom-lès-Dieuze (deutsch Dommenheim) ist eine französische Gemeinde mit 78 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins, zum Kanton Le Saulnois und zum Kommunalverband Saulnois.

Geographie

Domnom-lès-Dieuze liegt in Lothringen im Saulnois, 70 Kilometer südöstlich von Metz, 26 Kilometer nordöstlich von Château-Salins, 24 Kilometer nordwestlich von Sarrebourg (Saarburg) und etwa zehn Kilometer nordöstlich von Dieuze.

Die Straße D 27 führt durch das Gemeindegebiet und verbindet den Ort mit den Nachbargemeinden Bassing (Bessingen) und Cutting (Kuttingen).[1]

Geschichte

Den heutigen Namen erhielt das Dorf im Juli 1994, davor (nach 1862) hieß es Domnon-lès-Dieuze.

Domnom-lès-Dieuze wurde erstmals 1297 im Kopialbuch des Klosters Vergaville urkundlich als Domenheim erwähnt,[2] als es Güter von Robert von Torcheville bekam.[3] Die Ortschaft gehörte früher zum Herzogtum Lothringen.[3]

Der Ortsname setzt sich aus dem germanischen Namen Duomo(n) und der Ortsnamensendung -heim zusammen. Die Vokale „o“ und „e“ in Domonhem wurden zu Domenhom verdreht.[4] Später wurde das „e“ ganz unterschlagen.

Die Ortschaft war Teil der Seigneurie von Marimont-lès-Bénestroff.[5] Marimont-lès-Bénestroff war Sitz einer Bailliage der Habsburger. Um 1618 gehörte Domnom-lès-Dieuze zu einer Bürgermeisterei (Mairie), deren Hauptort Cutting war. Ab 1698 gehörte es zur Prévoté (Vogtei) von Dieuze. Die Pfarrei von Domnom-lès-Dieuze unterstand dem Erzpriester von Vergaville.[2]

Domnom-lès-Dieuze wurde 1635 während des Dreißigjährigen Krieges völlig zerstört, nach Friedensschluss lebten im Jahre 1650 nur noch zwei Familien dort, nach anderen Angaben nur noch zwei Einwohner.[3] 1594 wurde hier eine Frau als Hexe verbrannt.[3]

1793 erhielt Domnom-lès-Dieuze im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) als Dominom den Status einer Gemeinde und 1801 als Domnom das Recht auf kommunale Selbstverwaltung.[6] Die Gemeinde lag von 1801 bis 1871 im früheren französischen Département Meurthe, das 1871 in Département Meurthe-et-Moselle umbenannt wurde.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland zurück, und das Dorf wurde dem Kreis Château-Salins im neu geschaffenen Department Mosel im Bezirk Lothringen des Reichslandes Elsaß-Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Wein-, Obst- und Gemüsebau; am Ort gab es zwei Mühlen, eine Brauerei, eine Gerberei, eine Ziegelei und einen Steinbruch.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Die Verwaltungseinheit Departement Mosel wurde in ihren geographischen Ausmaßen unverändert übernommen und in Departement Moselle umbenannt. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt und stand unter deutscher Verwaltung.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920112019
Einwohner1651441521301091009178
Quellen: Cassini und INSEE

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist silbern mit einem roten Querstreifen, und entspricht bis dahin dem Wappen von Marimont-lès-Bénestroff. In der Mitte zeigt das Wappen eine goldene Axt, ein Attribut des Apostels Matthias, des Schutzpatrons der Ortschaft.[5] Die metallischen heraldischen Farben silber und gold werden auf den Wappen in weiß und gelb dargestellt.

Literatur

  • Dommenheim, Kreis Château-Salins, Elsass-Lothringen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Dommenheim (meyersgaz.org).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 509–510 (books.google.de).
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 179 (books.google.de).

Weblinks

Commons: Domnom-lès-Dieuze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Domnom-lès-Dieuze auf Actuacity.com (französisch). Abgerufen am 30. April 2010
  2. a b Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d’archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6. Auflage. Band 14, Nr. 18. Imprimerie impériale, Paris 1862, S. 39+42+44+87+151 (in Google Books [abgerufen am 1. Mai 2010]).(französisch)
  3. a b c d e Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 509–510 (books.google.de).
  4. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2. Librairie Droz, 1996, ISBN 978-2-600-00133-5, S. 1023 (in Google Books [abgerufen am 30. April 2010]). (französisch)
  5. a b Union des Cercles Génealogiques Lorrains (Memento des Originals vom 9. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.genealogie-lorraine.fr (französisch) Abgerufen am 30. April 2010
  6. Domnom-lès-Dieuze auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 30. April 2010

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Wappen der Gemeinde Domnom-lès-Dieuze, Département Moselle, Frankreich

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Domnom-lès-Dieuze (Moselle) mairie - école