Dominique Sanda

Dominique Sanda, 2013

Dominique Sanda (eigentlich Dominique Marie-Françoise Renée Varaigne; * 11. März 1951 in Paris) ist eine französische Schauspielerin. Sie feierte in den 1970er Jahren ihre größten Filmerfolge.

Leben

Sanda heiratete bereits im Alter von 15 Jahren, die Scheidung folgte zwei Jahre später; sie arbeitete eine Weile als Fotomodell. Ihr Filmdebüt gab sie in einer Hauptrolle in Robert Bressons Dostojewski-Verfilmung Die Sanfte (1969). Sie spielte eine Frau, die bei dem Versuch, sich aus Konventionen des Katholizismus zu befreien, scheitert. Internationale Bekanntheit erlangte Sanda durch die Hauptrolle der bisexuellen Dame Anna Quadri in Bernardo Bertoluccis Der große Irrtum (1970). Noch im selben Jahr wurde die Schauspielerin von Vittorio de Sica für Der Garten der Finzi Contini besetzt. 1976 spielte sie die Rolle der Ada in Bernardo Bertoluccis international besetztem Filmepos 1900 über die Geschichte Italiens zwischen dem Jahr 1900 und dem Ende des Faschismus (neben Robert De Niro, Gérard Depardieu, Burt Lancaster, Donald Sutherland, Stefania Sandrelli, Alida Valli u. a.) sowie die Rolle der Irene in Mauro Bologninis Das Erbe der Ferramonti, für die sie den Darstellerpreis auf den Filmfestspielen von Cannes 1976 erhielt. Weitere Erfolge waren Neun im Fadenkreuz (1971), Jenseits von Gut und Böse (1976) und Jacques Demys Ein Zimmer in der Stadt (1982).

Dominique Sanda tritt überwiegend in italienisch-französischen Film- und Fernsehproduktionen auf. Im Fernsehen spielte sie u. a. die Inessa Armand in Damiano Damianis Der Zug (1988). Zu den letzten größeren Filmerfolgen, an denen sie beteiligt war, zählt der Thriller Die purpurnen Flüsse (2000).

Sanda lebt seit 1997 in Uruguay und Argentinien.[1] Sie ist seit dem Jahr 2000 mit dem rumänisch-argentinischen Philosophen und Universitätsprofessor Nicolae Cutzarida verheiratet. Seitdem sie ihren Lebensmittelpunkt nach Südamerika verlegt hat, steht Sanda selten vor der Kamera, trat aber gelegentlich in Theaterproduktionen und Filmen (Die Reise und Junta) in Argentinien auf.

Filmografie

  • 1969: Die Sanfte (Une femme douce)
  • 1970: Erste Liebe (First Love)
  • 1970: Der große Irrtum (Il conformista)
  • 1970: Der Garten der Finzi Contini (Il giardino dei Finzi Contini)
  • 1970: La notte dei fiori
  • 1971: Neun im Fadenkreuz (Sans mobile apparent)
  • 1973: Der Mackintosh Mann (The MacKintosh Man)
  • 1972: The Impossible Object
  • 1973: Der Steppenwolf (The Steppenwolf)
  • 1974: Gewalt und Leidenschaft (Gruppo di famiglia in un interno)
  • 1976: Le berceau de cristal
  • 1976: Das Erbe der Ferramonti (L’eredità Ferramonti)
  • 1976: 1900 (Novecento)
  • 1976: Jenseits von Gut und Böse (Al di là del bene e del male) (von Liliana Cavani über Lou Andreas-Salomé)
  • 1977: Straße der Verdammnis (Damnation alley)
  • 1978: Roland – Die Horden des eisernen Ritters (La chanson de Roland)
  • 1978: Navire Night
  • 1978: Utopia
  • 1979: Der Schatz von Caboblanco (Caboblanco)
  • 1979: Reise in die Zärtlichkeit (Le voyage en douce) (von Michel Delville)
  • 1981: Die Flügel der Taube (Les ailes de la colombe)
  • 1982: Ein Zimmer in der Stadt (Une chambre en ville)
  • 1982: Flirt mit dem Tod (L’indiscrétion)
  • 1983: Staub des Imperiums (Poussière d’empire)
  • 1984: Matrose 512 (Le matelot 512)
  • 1986: Corps et biens
  • 1987: Les mendiants
  • 1988: Der Zug (Lenin: The Train, Fernsehfilm)
  • 1988: Heimlich, still und leise (Il decimo clandestino, Fernsehfilm)
  • 1989: Diese vitale Wut (In una notte di chiaro di luna)
  • 1990: Ich, die Unwürdigste von allen (Yo, la peor de todas)
  • 1990: Opa spielt verrückt (Tolgo il disturbo)
  • 1990: Die Entführung der Achille Lauro (Voyage of Terror: The Achille Lauro Affair) (Fernsehfilm)
  • 1990: Unser Kind soll leben (To touch a star)
  • 1991: Non siamo soli
  • 1992: Albert Savarus (Fernsehfilm)
  • 1992: Der lange Weg des Lukas B. (By Way of the Stars) (Miniserie)
  • 1992: Die Reise (El viaje)
  • 1993: Rosenemil
  • 1993: Der Fall Lucona
  • 1993: Der Grüne Heinrich
  • 1994: Land der verlorenen Kinder (Nobody’ s children) (Fernsehfilm)
  • 1997: Brennendes Herz – Tagebuch einer Flucht
  • 1999: Junta (Garaje olimpo)
  • 2000: Die purpurnen Flüsse (Les rivières pourpres)
  • 2001: The Island of the Mapmaker’s Wife
  • 2007: Suster N
  • 2014: Saint Laurent
  • 2020: Karakol
  • 2021: Il paradiso del pavone

Weblinks

Commons: Dominique Sanda – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. https://www.liberation.fr/portrait/2007/07/16/l-inoubliee_98285

Auf dieser Seite verwendete Medien

Dominique Sanda 2013.jpg
(c) Elena Ringo http://www.elena-ringo.com, CC BY 3.0
Dominique Sanda at the Film Museum in Vienna in 2013