Domherrnmühle
Domherrnmühle Stadt Iphofen | |
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Koordinaten: | 49° 41′ N, 10° 16′ O |
Höhe: | 248 m |
Einwohner: | 2 (1987)[1] |
Eingemeindet nach: | Iphofen |
Postleitzahl: | 97346 |
Vorwahl: | 09326 |
Lage der Domherrnmühle (fett) im Iphöfer Gemeindegebiet | |
Die Domherrnmühle am Breitbach |
Die Domherrnmühle (auch Waltersmühle, Zinkenmühle) ist eine Einöde auf der Gemarkung der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.
Geografische Lage
Die Domherrnmühle liegt im Südwesten des Iphöfer Gemeindegebiets am Mainzufluss Breitbach. Im Norden, getrennt durch die Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg, liegt Iphofen, im Osten befindet sich die Vogtsmühle. Weiter im Osten beginnt das Gemeindegebiet von Markt Einersheim. Im Süden liegt der Ortsteil Mönchsondheim. Westlich beginnt das Gemeindegebiet von Willanzheim. Die Weidenmühle am Breitbach liegt der Domherrnmühle am nächsten.
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1414. Damals wurde sie „Walthers mühlen an der Breyt“ genannt und wechselte den Besitzer. Der Pfarrer der Iphöfer Veitskirche verkaufte sie an das Spital Windsheim. Der Name Waltersmühle verweist wohl auf einen früheren Müller mit diesem Namen und weist auf die Gründung der Mühle bereits im 14. Jahrhundert hin. Das Windsheimer Spital belegte Gülten auf die neuerworbene Eigenmühle. 1456 erhielt der Iphöfer Bürger Peter Nes dort Nutzungsrechte.
Die Rechte wurden rege weiterverkauft. Im Jahr 1508 hatte der Rat der Stadt Schweinfurt, Jörg Hoeloch, Rechte auf die „Walterßmull“ und verkaufte sie an den Iphöfer Schultheißen Paulß Franck. Im Jahr 1559 wurde die Anlage „Zinckenmül“ genannt. 1567 wurde die Mühle von der Witwe des Philipp Ros an Hans Sack aus Willanzheim und Hans Roth aus Hellmitzheim verpfändet. Diese wiederum verkauften die „Zinckenn Muhll“ an den Müller Paulus Gurdtler aus Iphofen.
Mit dem 17. Jahrhundert wurde die Mühle eine der Iphöfer Stadtmühlen. So musste im Jahr 1633 der Müller Johann Hehrdegen dem Rat der nahen Stadt zinsen. Noch im Jahr 1738 wurde die Mühle nach einem Müller „Zincken Müehl“ genannt. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts tauchte erstmals der Begriff „Dom-Herrn-Mühl“ in den Quellen auf. Die Mühle war inzwischen Teil der Pfarrei St. Veit und damit nach Iphofen eingepfarrt worden.[2]
Im Jahr 1772 ist das Würzburger Domkapitel als Besitzer der Anlage nachgewiesen. Nach den Domherren, insbesondere Domkapitular Zobel, erhielt die Mühle auch ihren Namen. Im 19. Jahrhundert wurden die Besitzungen des Kapitels säkularisiert und die Domherrnmühle kam in private Hände. Im Jahr 1980 wurde das Areal um die Mühle an das Würzburger Juliusspital verkauft, das dort Weinberge anlegte. Heute ist die Mühle Teil der Stiftung Juliusspital.[3]
Sehenswürdigkeiten
Die Mühlengebäude der Domherrnmühle entstanden im 18. und 19. Jahrhundert. Das zentral stehende zweigeschossige Mühlengebäude schließt mit einem Mansarddach ab. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ordnet den Anbau als Baudenkmal ein. Scheunen und Wirtschaftsgebäude um die Mühle sind ebenfalls architektonisch interessant.
Siehe auch
Literatur
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 52.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929.
- Fritz Ortner: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. Markt Einersheim 1986.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, S. 364 (Digitalisat).
- ↑ Ortmann, Wolf Dieter: Landkreis Scheinfeld. S. 29.
- ↑ Ortner, Fritz: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. S. 67.
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Karte: Lage des Ortsteils Domherrnmühle in Iphofen, Legende: schwarz- Gemeinde Iphofen, blau- Fluss Main, Seen, rot- besiedelte Fläche
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Domherrnmühle Wohnhaus, zweigeschossiger Mansarddachbau mit Anbau, 18./19. Jahrhundert, Scheunen und Wirtschaftsgebäude D-6-75-139-160