Domestizierung

Domestizierung (auch Domestikation; zu lateinisch domesticus „häuslich“) ist ein innerartlicher Veränderungsprozess von Wildtieren oder Wildpflanzen, bei dem diese durch den Menschen über Generationen hinweg von der Wildform genetisch isoliert werden. Wildtiere werden durch Domestikation zu Haustieren (man spricht auch von Haustierwerdung), Wildpflanzen werden zu Kulturpflanzen. Dadurch und durch die weitere Züchtung wird eine Nutzung durch den Menschen oft erst möglich oder die Nutzbarkeit kann enorm verbessert werden (siehe Nutztier und Nutzpflanze).

Der folgende Text behandelt die Domestikation von Tieren. Zu Pflanzen siehe Pflanzenzüchtung und Geschichte der Landwirtschaft.

Domestizierung von Tieren

Die erste Domestizierung von Wildtieren erfolgte in denselben Regionen, und von denselben menschlichen Populationen, die auch die ersten Pflanzen anbauten und daraus Kulturpflanzen entwickelten, also als erste Landwirtschaft betrieben. Einzige Ausnahme ist, soweit bekannt, der Hund, der schon von nomadisierenden Wildbeutern und Sammlern Jahrtausende vor der Sesshaftwerdung domestiziert wurde. Für die meisten der frühen Haustiere sind drei unabhängige Zentren der frühesten Domestizierung auszumachen, die gleichzeitig unabhängige Regionen bei der Erfindung der Landwirtschaft waren: der „Fruchtbare Halbmond“ in Vorderasien vor etwa 10.500 bis 10.000 Jahren, gleichzeitig, oder wenig später, Zentral-China, und, deutlich später, die südamerikanischen Anden. Sobald Menschen in anderen Regionen ebenfalls begannen, sesshaft zu werden und Landwirtschaft zu treiben, oder erste Bauern aus den frühen Zentren in neue Regionen einwanderten, folgte die Domestizierung weiterer geeigneter Arten in den neuen Regionen. Genetische Studien (auch paläogenetische anhand von ausgegrabenen Knochenresten in archäologischen Ausgrabungen) zeigen, dass die Haustiere noch Jahrtausende nach ihrer Domestizierung in genetischem Austausch mit wild lebenden Populationen der Ursprungsarten in derselben Region standen. Die moderne Tierzucht, die die Haustiere unter völliger Kontrolle hält und jeden Kontakt mit Wildtieren zu vermeiden sucht, ist eine vergleichsweise junge Erfindung und wurde erst Jahrtausende nach der ersten Domestizierung üblich.[1]

Die Domestizierung von Wildtieren sollte nicht mit der Zähmung eines einzelnen Wildtiers verwechselt werden. Nur bei wenigen Arten ist eine Domestizierung gelungen, während andere, obwohl sie teilweise seit Jahrtausenden gezähmt und gehalten wurden, niemals domestiziert werden konnten. Obwohl die Menschen der ersten Bauernkulturen in großem Stil Gazellen (Edmigazelle und Dorkasgazelle) jagten und teilweise längere Zeit in großen Umzäunungen hielten, ist ihre Domestizierung niemals erfolgt. Auch Onager (Halbesel) oder Zebras waren, trotz vieler Versuche und nahe verwandter Haustierarten, nicht domestizierbar.

Durch das Einsetzen der Domestizierung einer Tierart werden die Voraussetzungen für die Entwicklung der Art entscheidend verändert. Die natürliche evolutionäre Entwicklung wird durch bewusste oder unbewusste Auswahlkriterien des Menschen ersetzt. Die genetischen Eigenschaften der Tiere ändern sich daher im Rahmen der Domestikation.[2]

Wanderten Landwirtschaft treibende Menschen in neue Regionen ein, führten sie in der Regel ihre Haustiere mit sich, anstatt in der neuen Heimat neu mit der Domestizierung zu beginnen. Dadurch lässt sich die ursprüngliche Heimat vieler Haustiere auch bei weit verbreiteten wilden Stammarten eingrenzen. Allerdings kam es auch in der neuen Region zu Paarungen mit Wildtieren und dadurch zu Introgression von deren genetischer Ausstattung. Dabei konnten, wie beim europäischen Hausschwein, die Allele der, in diesem Falle ursprünglich aus Anatolien mitgebrachten Tiere fast völlig aus dem Genpool verdrängt und durch solche der neuen Region, hier europäische des europäischen Wildschweins, ersetzt werden.

Obwohl die Domestizierung jeder einzelnen Art ein unabhängiges Ereignis war, fassen Wissenschaftler sie heute zu drei Szenarien oder „Pfaden“ zusammen.[1]

Domestizierung durch Kommensalismus

Für einige der ersten domestizierten Arten wird ein Szenario für wahrscheinlich gehalten, nach dem die Initiative nicht vom Menschen, sondern vom Wildtier ausging. Demnach hätten wilde Tiere gezielt den Menschen und seine Ansiedlungen aufgesucht, zum Beispiel um Nahrung in Abfällen zu suchen. Erst später hätten Menschen diese, ihnen bereits vertrauten, Tiere nicht nur gejagt, sondern nach und nach immer mehr in ihre Obhut genommen. Dass eine Art bei ihrer Ernährung von einer anderen Art profitiert, ohne diese dabei zu benachteiligen oder zu schädigen, wird in der Zoologie als Kommensalismus bezeichnet, wodurch die Hypothese ihren Namen erhielt. Domestizierung auf diesem Wege wird diskutiert für Hund und Hauskatze, aber auch Haustaube, für die menschliche Bauten zunächst als „künstliche Brutfelsen“ dienen konnten. Meerschweinchen, Hühner oder sogar Wildschweine könnten sich dem Menschen als Abfallfresser angeschlossen haben. Die Nassreis-Kultur in China bot Lebensraum für Karpfen, Enten und Gänse, schon bevor diese zu Haustieren wurden.

Untersuchungen von Rotfüchsen, die sich in und um London an die städtische Umgebung anpassen, ergeben, dass deren Schädelmerkmals-Änderungen der Beschreibung von Domestizierungsmustern entsprechen könnten, was die Theorie von initial größtenteils vom Wildtier ausgehender Domestizierung bestärkt.[3][4]

Domestizierung als Jagdbeute

Für die wichtigsten Haustiere der ersten jungsteinzeitlichen Bauernkulturen, Schaf, Ziege und Rind, wird angenommen, dass zunächst durch Treibjagd in Gehege getriebene Tiere dort quasi als lebender Vorratsspeicher gehalten wurden, bevor sie in menschlicher Obhut verblieben und zu Haustieren wurden.[5] Durch Funde zum Teil kilometerlanger Absperrungen im heutigen Jordanien und Syrien sind solche Massenjagden der entsprechenden Kulturen archäologisch belegt. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Tiere durch die scharfe Bejagung der wachsenden menschlichen Population seltener wurden. Ein Hinweis auf eine längere Haltung ist es, wenn im Knochenmaterial Jungtiere und weibliche Tiere überwiegen, die sich besser dafür eigneten als die aggressiveren Männchen. Es erscheint nicht unwahrscheinlich, dass eine längerfristige Haltung zunächst gar nicht beabsichtigt war, sondern sich aus der Not heraus ergab, die seltener werdende Jagdbeute immer längere Zeit quasi strecken zu müssen.

Direkte Domestizierung

Bei der direkten Domestizierung wird angenommen, dass Wildtiere gezielt gefangen und gehalten wurden, mit der klaren Absicht, sie längerfristig zu nutzen und zu Haustieren zu machen. Während man bei den anderen Szenarien also von einer eher zufälligen Entstehung ausgeht, wäre hier von Anfang an der Wille zur Domestizierung vorhanden gewesen. Dies erscheint plausibler bei den meisten spät domestizierten Arten, bei denen das Konzept von Haustieren bereits bekannt war und nun auf neue Arten übertragen werden konnte. Direkte Domestizierung erscheint zwangsläufig vor allem bei solchen Arten, die nicht primär als Fleischlieferanten, sondern für andere Nutzungen gehalten wurden, wie die ursprünglich als Trag- und Zugtier gehaltenen Pferde, Esel und Kamele.

Wichtige domestizierte Tierarten

Hauskatze

Raubtiere

Wölfe als Hunde waren die ersten Haustiere und wurden vermutlich zunächst als Jagd­helfer und später als Hütehunde abgerichtet. Eine andere Theorie besagt, dass sich der Wolf (als Welpe) dem Menschen anschloss. Dieses frühe Stadium der (Selbst-)Domestikation ist heute noch auf Pemba in Ostafrika und in Namibia zu beobachten. Der „Haushund“ ist dieser Theorie zufolge ein in der juvenilen Phase verharrender Wolf, was durch die Beobachtung gestützt wird, dass juvenile Wölfe sich genauso ausbilden lassen wie Hunde; mit der Pubertät verlieren sie allerdings alle Zahmheit und wechseln in reines Wolfsverhalten (z. B. erhöhte Fluchtdistanz).

Ein früher Nachweis, ein Pfotenabdruck in der Chauvet-Höhle, ist über 23.000 Jahre alt.[6] Ein 1975 in einer Höhle im sibirischen Altaigebirge gefundener Canidenschädel gilt nach morphologischen Kriterien als Fossil eines Hundes, das auf ein Alter von 33.000 Jahren datiert wurde.[7] Nach einer genetischen Berechnung sollen sich Hund und Wolf vor mindestens 135.000 Jahren getrennt haben[8] (Steinzeit), was demzufolge bedeutet, dass Hunde bzw. gezähmte Wolfsnachkommen sehr viel länger schon als Haustiere bei Menschen lebten; Weiteres bei: Haushund.

Hauskatzen sind eine vor etwa 9000 Jahren domestizierte Raubtierart, die zuerst auf Zypern nachgewiesen wurde.[9] In Mitteleuropa verdrängten sie erst einige Zeit nach Beginn unserer Zeitrechnung das vorher domestizierte Frettchen, das vom Iltis abstammt.

Pflanzenfresser

Ägyptische Zeichnung von domestizierten Rindern

Pflanzenfresser dienten zunächst der Fleischversorgung; ihr Einsatz als Nutztier (Zugtier) erfolgte erst Jahrtausende später. Menschen begannen bereits vor 13.000 Jahren (11.000 v. Chr.) erste Tiere vermutlich im Gebiet des Fruchtbaren Halbmondes zu domestizieren, zuerst Schafe, später Rinder und Ziegen. Bereits vor 10.300 Jahren waren solche Haustiere auf Zypern angekommen. Vor etwa 11.000 Jahren wurde wahrscheinlich das Schwein in Asien domestiziert.

Das erste nachgewiesene Zugtier war der kastrierte Stier vor 7500 Jahren. Esel und Pferd (in der kasachischen Steppe) kamen später als Lasttiere, dann als Zugtiere und letztlich als Reittiere hinzu. Zeitgleich kam mit dem Dromedar die erste Kamelart in Nutzung. Ursprüngliche Merkmale des Pferdes erhielten sich im Kaspischen Pony. Untersuchungen an der mitochondrialen DNA der Tiere ließen jedoch keinen gemeinsamen Zuchtstamm erkennen. Das Pferd war nach der Eiszeit in isolierten Gebieten als „Restpopulation“ zurückgeblieben (z. B. iberische Pferde). Eine Einkreuzung solcher wildlebenden Restpopulationen wird angenommen, um dieses Bild zu erklären. Dies stellt eine Form der Nachdomestikation dar, die ab 3500 v. Chr. im nordöstlichen Europa und ab 1500 v. Ch. auch in Westeuropa (Shetland-Pony) nachzuweisen ist.

In der jüngeren Vorgeschichte wurden zur Fleischgewinnung schließlich Lama und Meerschweinchen auf dem amerikanischen Kontinent und Ren­tiere in Russland domestiziert. In die jüngste Zeit fiel die Domestikation verschiedener Labor- und Heimtiere wie Goldhamster und Farbmaus.

Vermutete Chronologie und Quellen

Die chronologische Einordnung vieler Domestikationsergebnisse ist bislang noch nicht eindeutig geklärt. Manche Domestikationen ereigneten sich mehrmals (multizentrisch), daher werden oft mehrere Zeitpunkte oder mehrere Gebiete angegeben:

TierWild-Tiervor … JahrenOrtQuellen
Hund
(Canis lupus familiaris)
Wolf30000wahrscheinlich multizentrisch:
Europa, Afrika, Asien

Nach traditioneller Ansicht in der letzten Eiszeit, vor min. 14.000 Jahren[10];
sehr wahrscheinlich aber schon vor mehr als 30.000 Jahren domestiziert[11][12][13]

Schaf
(Ovis orientalis aries)
Mufflon11000Westasien: Nordwestiran
und Anatolien

[14]

Schwein
(Sus scrofa domestica)
Wildschwein11000multizentrisch:
Vorderasien, China

[15][16]

Ziege
(Capra aegagrus hircus)
Wildziege (Bezoarziege)11000Westasien: Iran[14]
Rind
(Bos primigenius taurus)
Auerochse10000Naher Osten[17]
Katze
(Felis silvestris catus)
Falbkatze09500Levante, Zypern[18][19][20]
Zebu
(Bos indicus)
Asiatischer Auerochse
(Bos primigenius namadicus)
08000Pakistan[21]
Huhn
(Gallus gallus domesticus)
Bankivahuhn08000SüdostasienUnsichere Datierung von Bodenschichten mit Knochen,[22]
Domestikation möglicherweise Jahrtausende später und an mehreren Orten[23]
Meerschweinchen
(Cavia porcellus)
Echte Meerschweinchen07000Peru[24]
Esel
(Equus asinus asinus)
Afrikanischer Esel07000Nordostafrika[25][26][27]
Wasserbüffel
(Bubalus bubalis)
Wasserbüffel
(Bubalus arnee)
06300Westen Indiens[28] Sumpfbüffel vermutl. unabhängig in Südchina/Nordthailand vor ca. 3600 Jahren[29]
Alpaka
(Vicugna pacos)
Vikunja06000Peru[30].
Pferd
(Equus ferus caballus)
Wildpferd05000–6000Kasachische/
Ukrainische Steppe
[31]
Balirind
Banteng (Bos javanicus)05500Indonesien[32] In die meisten Rassen wurde Zebu eingekreuzt (Hybride)[33]
Lama
(Lama glama)
Guanako05000Nordchile/
Nordwestargentinien
[30]
Gans
(Anser anser domesticus)
Graugans05000Ägypten[34] Die meisten chinesischen Rassen stammen von der
Schwanengans Anser cygnoides ab[35]
Seidenspinner
(Bombyx mori)
Bombyx mandarina05000China[36]. Vor ca. 400 Jahren in China eine zweite Seidenspinnerart
(Chinesischer Eichenseidenspinner) domestiziert[37]
Ren­tier
(Rangifer tarandus)
Rentier05000Russland[38] in Skandinavien durch die Sami unabhängig[39]
Trampeltier
(Camelus bactrianus)
Wildkamel05000Mongolei oder Nordchina[40]
Yak (Bos grunniens)Yak05000Tibet/Qinghai[41]. Nach Genomanalysen sind auch 10.000 Jahre möglich[42]
Haustaube
(Columba livia forma domestica)
Felsentaube04500Vorderer Orient[43]. Möglicherweise bereits viel früher[44], aber definitive Nachweise fehlen.
Zuchtkarpfen inkl. KoiKarpfen04000China[45]. Europa möglicherweise unabhängig vor 2000 Jahren[46]. Koi ca. 1200 Jahre, China[47].
Ente
(Anas platyrhynchos domesticus)
Stockente03000China[48][49]. In Europa: hohes/spätes Mittelalter[50], vermutlich unabhängig
Dromedar
(Camelus dromedarius)
Wilddromedar
(ausgestorben)
03000Südarabien[51][52]
Frettchen
(Mustela putorius furo)
Iltisse02500Ägypten[53]
Pute oder Haustruthuhn
(Meleagris gallopavo forma domestica)
Truthuhn
(Meleagris gallopavo)
02200Mexiko[54][55]. Etwas jüngeres, zweites Domestikationszentrum im Südwesten der USA
Goldfisch
(Carassius auratus auratus)
Giebel/Karausche01000China[56]
Kaninchen
(Oryctolagus cuniculus)
Wildkaninchen00500Frankreich[57]
Kanarienvogel
(Serinus canaria forma domestica)
Kanarengirlitz
(Serinus canaria)
00500SpanienErster schriftlicher Nachweis 1551 von Conrad Gessner[58]

Merkmalsänderungen durch Domestizierung

Mit der Domestizierung sind meist eine Reihe von typischen Merkmalsänderungen gegenüber der Wildform verbunden. Schon Hermann von Nathusius untersuchte sie beispielhaft am Schweineschädel (1864).[59] Zu den Domestikationseffekten gehören sowohl anatomische Veränderungen als auch veränderte Verhaltensweisen.

Äußere Erscheinung

  • Ausbildung von Rassen mit zum Teil gravierenden Unterschieden im Erscheinungsbild (zum Beispiel die vom Wolf abstammenden Hunderassen):
  • Reduzierung des Fells (zum Beispiel beim Hausschwein):
  • Farbänderung von Tarnfarben hin zu vielfältigeren, auffälligen Farbvarianten (zum Beispiel Goldfisch oder Koi):
  • Reduzierung des Gebisses[60] und von Hörnern
  • Auftreten von Hängeohren
  • Steilere Stirn
  • Abnahme der Gehirnmasse um bis zu 34 Prozent, Rückgang der Furchung, insbesondere in den für die Verarbeitung der Sinneseindrücke bedeutsamen Gehirnarealen[61]
  • Reduzierungen im Verdauungstrakt
  • Verstärkung für den Menschen nützlicher Eigenschaften (zum Beispiel Milchleistung beim Rind)

Verhaltensweisen

  • Reduzierte Aggressivität
  • Weniger gut entwickeltes Flucht- und Verteidigungsverhalten
  • Gesteigerte Fortpflanzungsrate, teilweise bis zur vollständigen Aufgabe der Saisonalität der Fortpflanzung
  • Weniger stark ausgeprägtes Brutpflegeverhalten

Da derartige Effekte teilweise auch beim Menschen zu beobachten sind (z. B. im Vergleich zum Neandertaler), sprechen manche Biologen (u. a. Konrad Lorenz) auch von der „Verhaustierung“ des Menschen im Zuge seiner Entwicklung, andere von „Selbstdomestizierung“. Viele dieser Merkmale sind beibehaltene Jugendeigenschaften. Man spricht hier auch von Neotenie.

Übertragene Wortbedeutung

Die Wörter domestizieren und Domestizierung können auch übertragen gebraucht werden, z. B. „wilde Ideen domestizieren“, vergleichbar mit Wörtern wie zähmen oder zügeln. Bei Domestikation ist diese übertragene Verwendung nicht üblich.[62]

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Hemmer: Neumühle-Riswicker Hirsche. Erste planmäßige Zucht einer neuen Nutztierform. In: Klaus Rehfeld (Hrsg.): Naturwissenschaftliche Rundschau. 58. Jahrgang, Nr. 5. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2005, ISSN 0028-1050, S. 255–261. (Züchtung einer Nutztierform aus Damwild, die alle Merkmale der Domestikation zeigt, in nur wenigen Generationen. Verhaltensmerkmale waren mit leicht fassbaren Fellmerkmalen gekoppelt.)
  • Lyudmila N. Trut: Early Canid Domestication: The Farm-Fox Experiment. In: American Scientist 87, 1999, S. 160–169. (Jahrzehntelange Versuche in Sibirien, aus Silberfüchsen Haustiere mit dem Merkmal „freundlich gegenüber Menschen“ zu züchten.) PDF
  • Daniel Zohary, Maria Hopf: Domestication of Plants in the Old World. The Origin and Spread of Cultivated Plants in West Asia, Europe, and the Nile Valley. (Oxford Science Publications.) Oxford: Clarendon Press, Oxford 1988, ISBN 0-19-854198-8; 3. Auflage 2000
Wiktionary: Domestikation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Greger Larson & Dorian Q. Fuller (2014): The Evolution of Animal Domestication. Annual Review of Ecology, Evolution, and Systematics 45. S. 115–136. doi:10.1146/annurev-ecolsys-110512-135813.
  2. Zeder, Melinda A.: Pathways to Animal Domestication. Biodiversity in Agriculture: Domestication, Evolution, and Sustainability, 2012.
  3. City foxes are becoming more similar to domesticated dogs as they adapt to their environment In: phys.org. Abgerufen am 1. Juli 2020 (englisch). 
  4. K. J. Parsons, Anders Rigg, A. J. Conith, A. C. Kitchener, S. Harris, Haoyu Zhu: Skull morphology diverges between urban and rural populations of red foxes mirroring patterns of domestication and macroevolution. In: Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences. 287. Jahrgang, Nr. 1928, 10. Juni 2020, S. 20200763, doi:10.1098/rspb.2020.0763, PMID 32486981.
  5. für Zypern: J.-D. Vigne, I. Carrére, F. Briois, J. Guilaine (2011): The early process of mammal domestication in the Near East. Current Anthropology 52, S. 255–271. doi:10.1086/659306
  6. Der Spiegel: Die Spur des Gefährten
  7. Anna Druzhkova: Wissenschaft.de – ein alter Hund
  8. C. Natanaelsson, M. C. Oskarsson, H. Angleby, J. Lundeberg, E. Kirkness, P. Savolainen: Dog Y chromosomal DNA sequence: identification, sequencing and SNP discovery. In: BMC genetics. Band 7, 2006, S. 45, doi:10.1186/1471-2156-7-45, PMID 17026745, PMC 1630699 (freier Volltext).
  9. Woher die Hauskatzen kommen, Bild der Wissenschaft vom 29. Juni 2007.
  10. Juliet Clutton-Brock: Origins of the dog: domestication and early history. In: James Serpell (Hrsg.): The Domestic Dog: Its Evolution, Behaviour and Interactions with People. Cambridge University Press, 2009
  11. Germonpré, M., Sablin, M.V., Stevens, R.E., Hedges, R.E.M., Hofreiter, M., Després, V. (2009): Fossil dogs and wolves from Palaeolithic sites in Belgium, the Ukraine and Russia: osteometry, ancient DNA and stable isotopes. Journal of Archaeological Science 36, S. 473–490.
  12. Nikolai D. Ovodov, Susan J. Crockford, Yaroslav V. Kuzmin, Thomas F. G. Higham, Gregory W. L. Hodgins, Johannes van der Plicht (2011): A 33,000-Year-Old Incipient Dog from the Altai Mountains of Siberia: Evidence of the Earliest Domestication Disrupted by the Last Glacial Maximum. PLoS ONE 6(7), S. e22821. doi:10.1371/journal.pone.0022821 (open access)
  13. Druzhkova AS, Thalmann O, Trifonov VA, Leonard JA, Vorobieva NV, et al. (2013) Ancient DNA Analysis Affirms the Canid from Altai as a Primitive Dog. PLoS ONE 8(3), S. e57754. doi:10.1371/journal.pone.0057754.
  14. a b Melinda A. Zeder (2008): Domestication and early agriculture in the Mediterranean Basin: Origins, diffusion, and impact. Proceedings of the National Academy of Sciences USA vol. 105 no. 33: 11597–11604. doi:10.1073/pnas.0801317105
  15. E Giuffra, J. M. Kijas, V. Amarger, O. Carlborg, J. T. Jeon, L. Andersson: The origin of the domestic pig: independent domestication and subsequent introgression. In: Genetics. 154. Jahrgang, Nr. 4, April 2000, S. 1785–1791, PMID 10747069, PMC 1461048 (freier Volltext).
  16. G. Larson, K. Dobney, U. Albarella, M. Fang, E. Matisso-Smith, J. Robins, S. Lowden, H. Finlayson, T. Brand, E. Willerslev, P. Rowley-Conwy, L. Andersson, A. Cooper: Worldwide phylogeography of wild boar reveals multiple centers of pig domestication. In: Science. 307. Jahrgang, Nr. 5715, März 2005, S. 1618–21, doi:10.1126/science.1106927, PMID 15761152 (sciencemag.org [PDF]).
  17. Ceiridwen J. Edwards et al.: Mitochondrial DNA analysis shows a Near Eastern Neolithic origin for domestic cattle and no indication of domestication of European aurochs Proceedings of the Royal Society B 2007; 274, S. 1377–1385. Siehe Abschnitt 5: Conclusions.
  18. Hazel Muir: Ancient remains could be oldest pet cat. In: New Scientist. 8. April 2004 (englisch, newscientist.com [abgerufen am 23. November 2007]).
  19. Marsha Walton: Ancient burial looks like human and pet cat. In: CNN. 9. April 2004 (englisch, cnn.com [abgerufen am 23. November 2007]).
  20. Carlos A. Driscoll, Marilyn Menotti-Raymond, Alfred L. Roca, Karsten Hupe, Warren E. Johnson, Eli Geffen, Eric H. Harley, Miguel Delibes, Dominique Pontier, Andrew C. Kitchener, Nobuyuki Yamaguchi, Stephen J. O’Brien, David W. Macdonald (2007): The Near Eastern Origin of Cat Domestication. Science 317, S. 519–523. doi:10.1126/science.1139518
  21. Shanyuan Chen, Bang-Zhong Lin, Mumtaz Baig, Bikash Mitra, Ricardo J. Lopes, António M. Santos, David A. Magee, Marisa Azevedo, Pedro Tarroso, Shinji Sasazaki, Stephane Ostrowski, Osman Mahgoub, Tapas K. Chaudhuri, Ya-ping Zhang, Vânia Costa, Luis J. Royo, Félix Goyache, Gordon Luikart, Nicole Boivin, Dorian Q. Fuller, Hideyuki Mannen, Daniel G. Bradley, Albano Beja-Pereira (2010): Zebu Cattle Are an Exclusive Legacy of the South Asia Neolithic. Molecular Biology and Evolution 27 (1), S. 1–6, doi:10.1093/molbev/msp213.
  22. West B, Zhou B-X.: Did chickens go north? New evidence for domestication. In: World’s Poultry Science Journal. 45. Jahrgang, Nr. 3, 1989, S. 205–218, doi:10.1079/WPS19890012 (cambridge.org [PDF]).
  23. Y. W. Miao, M. S. Peng, G. S. Wu, Y. N. Ouyang, Z. Y. Yang, N. Yu, J. P. Liang, G. Pianchou, A. Beja-Pereira, B. Mitra, M. G. Palanichamy, M. Baig, T. K. Chaudhuri, Y. Y. Shen, Q. P. Kong, R. W. Murphy, Y. G. Yao, Y. P. Zhang: Chicken domestication: an updated perspective based on mitochondrial genomes. In: Heredity. Band 110, Nummer 3, März 2013, S. 277–282, doi:10.1038/hdy.2012.83, PMID 23211792, PMC 3668654 (freier Volltext).
  24. History of the Guinea Pig (Cavia porcellus) in South America, a summary of the current state of knowledge
  25. Luise Dirscherl: Der Pharao und seine Esel – Altägyptische Funde liefern Hinweise zur Domestikationsgeschichte. In: Informationsdienst Wissenschaft e. V. Ludwig-Maximilians-Universität München, Referat Kommunikation und Presse, 19. März 2008, abgerufen am 28. März 2010.
  26. A. Beja-Pereira, et al.: African origins of the domestic donkey. In: Science. 304. Jahrgang, Nr. 5678, Juni 2004, S. 1781, doi:10.1126/science.1096008, PMID 15205528 (englisch).
  27. oger Blench: The history and spread of donkeys in Africa (PDF; 235 kB)
  28. Satish Kumar, Muniyandi Nagarajan, Jasmeet S Sandhu, Niraj Kumar, Vandana Behl (2007): Phylogeography and domestication of Indian river buffalo. BMC Evolutionary Biology 7:186 doi:10.1186/1471-2148-7-186
  29. Y. Zhang, D. Vankan, Y. Zhang, J.S.F. Barker (2011): Genetic differentiation of water buffalo (Bubalus bubalis) populations in China, Nepal and south-east Asia: inferences on the region of domestication of the swamp buffalo. Animal Genetics 42, S. 366–377. doi:10.1111/j.1365-2052.2010.02166.x
  30. a b Jane C. Wheeler (2012): South American camelids – past, present and future. Journal of Camelid Science 5: 1–24.
  31. Hélène Martin und Dominique Armand: Das Pferd: Domestikation. In: Steppenkrieger. Reiternomaden des 7.–14. Jahrhunderts aus der Mongole. Primus Verlag, LVR-Landesmuseum Bonn, 2012, S. 88 f. Auszug: „Die Fundorte, die als Wiege der Pferdehaltung vorgeschlagen wurden, liegen in Gegenden wie Ukraine und Kasachstan und sind zwischen 5000 und 6000 Jahre alt. Als Beispiel sei etwa die Siedlung Botai in Kasachstan genannt, die auf etwa 3700–3100 v. Chr. datiert wird und in der die ältesten Belege für die Domestikation des Pferdes gefunden wurden.“
  32. J.A. Lenstra & D.G. Bradley: Systematics and phylogeny of cattle. In R. Fries & A. Ruvinsky (Hrsg.): The genetics of cattle. CABI, 1999. ISBN 0-85199-258-7
  33. Nijman IJ, Otsen M, Verkaar EL, de Ruijter C, Hanekamp E, Ochieng JW, Shamshad S, Rege JE, Hanotte O, Barwegen MW, Sulawati T, Lenstra JA. (2003): Hybridization of banteng (Bos javanicus) and zebu (Bos indicus) revealed by mitochondrial DNA, satellite DNA, AFLP and microsatellites. Heredity 90 (1): 10–16. doi:10.1038/sj.hdy.6800174
  34. Geese
  35. Wenqi Zhu, Kuanwei Chen, Huifang Li, Weitao Song, Wenjuan Xu, Jingting Shu, Wei Han (2010): Two Maternal Origins of the Chinese Domestic Grey Goose. Journal of Animal and Veterinary Advances Volume: 9, Issue: 21: 2674–2678. doi:10.3923/javaa.2010.2674.2678
  36. Marian R. Goldsmith, Toru Shimada, Hiroaki Abe (2005): The geneticsand genomics of the silkworm Bombyx mori. Annual Review of Entomology Vol. 50, S. 71–100. doi:10.1146/annurev.ento.50.071803.130456
  37. Yanqun Liu, Yuping Li, Xisheng Li, Li Qin The origin and dispersal of the domesticated Chinese oak silkworm, Antheraea pernyi, in China: A reconstruction based on ancient texts. Journal of Insect Science 10, S. 180. online
  38. Bryan Gordon (2001): Rangifer and man: An ancient relationship. Rangifer Special Issue No. 14 (The Ninth North American Caribou Workshop): 15–28, doi:10.7557/2.23.5.1651.
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  40. Ji, R., Cui, P., Ding, F., Geng, J., Gao, H., Zhang, H., Yu, J., Hu, S. and Meng, H. (2009): Monophyletic origin of domestic bactrian camel (Camelus bactrianus) and its evolutionary relationship with the extant wild camel (Camelus bactrianus ferus). Animal Genetics 40: 377–382. doi:10.1111/j.1365-2052.2008.01848.x (open access)
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  61. Zeder, Melinda A.: Pathways to Animal Domestication. Biodiversity in Agriculture: Domestication, Evolution, and Sustainability, 2012, S. 233–236 (mit 3 Abbildungen).
  62. Duden online: domestizieren, siehe Bedeutung 2.

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