Dokken

Dokken

Dokken beim Wacken Open Air 2018
Allgemeine Informationen
HerkunftLos Angeles, Vereinigte Staaten
Genre(s)Heavy Metal, Hard Rock, Glam Metal
Gründung1978
Websitewww.dokkencentral.com
Aktuelle Besetzung
Gesang, Rhythmusgitarre
Don Dokken (seit 1978)
John Levin (seit 2003)
Barry Sparks (seit 2001)
Mick Brown (seit 1979)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Greg Leon (1978)
Leadgitarre
George Lynch (1979–1997)
Leadgitarre
John Norum (1997–1998, 2001)
Gitarre
Reb Beach (1999–2000)
Gitarre
Alex DeRosso (2001–2002)
Bass
Jeff Tappen (1978)
Bass
Gary Link (1978)
Bass
Juan Croucier (1978, 1979–1984)
Bass
Jeff Pilson (1984–2001)
Bass
Peter Baltes (1977–1978, 1990)
Schlagzeug
Greg Pecka (1978)
Schlagzeug
Gary Holland (1978)

Dokken ist eine US-amerikanische Glam-Metal-Band aus Los Angeles, Kalifornien. Die Band feierte ihre größten Erfolge in den 1980er Jahren und ist nach ihrem Sänger Don Dokken benannt.

Geschichte

Die frühen Jahre

Der Sänger Don Dokken begann seine Karriere Ende der 1970er Jahre in Deutschland, wo er mit verschiedenen amerikanischen Musikern zusammenspielte. Die erste Dokken-Besetzung 1978 bestand neben dem Namensgeber aus dem ehemaligen Vic-Vergat-Bassisten Juan Croucier und dem Schlagzeuger Greg Pecka. Letzterer wurde schnell durch Gary Holland ersetzt. Weitere Mitglieder der frühen Phase sind die beiden Bassisten Jeff Tappen und Gary Link sowie der frühere Quiet-Riot-Gitarrist Greg Leon. Mit dem Xciter-Gitarristen George Lynch fand Don Dokken schließlich einen passenden Songwritingpartner. Die Songs Paris By Night und I Can’t See You Anymore erweckten das Interesse von einigen Plattenfirmen.

Dokken nahm im Jahr 1978 die auf 500 Exemplare limitierte Single Hard Rock Woman auf, welche der Band einen Plattenvertrag mit dem in Stommeln bei Köln ansässigen Studio des Produzenten Dieter Dierks sicherte.

Als die Scorpions 1982 ihr Album Blackout in diesem Studio aufnahmen, war Don Dokken als Backgroundsänger beteiligt. Das erste Album Breaking the Chains erschien 1981 bei Carrere Records, erweckte alsbald das Interesse des Majorlabels Elektra und wurde 1983 mit veränderter Tracklist neu aufgelegt.

Ebenfalls 1982 spielten sie mit Udo Lindenberg einige Songs für dessen Album Keule ein.

Nachdem Breaking the Chains 1983 auch in Amerika erschienen war, tourte die Band mit Blue Öyster Cult und Aldo Nova durch die Staaten. Ende des Jahres spielten sie im Vorprogramm von Rainbow auf deren USA-Tour, wurden allerdings nach ein paar Konzerten aus der Tour geworfen - angeblich, weil der Rainbow-Gitarrist Ritchie Blackmore keinen so starken Gitarristen wie George Lynch in einer Vorband haben wollte. Im gleichen Jahr wurde Lynch erneut zu einer Audition bei Ozzy Osbourne eingeladen. Lynch bekam den Job zunächst zugesprochen, wurde allerdings in letzter Minute noch von Jake E. Lee ausgebootet.

Der Durchbruch

Im Jahr 1984 wechselte der Bassist Juan Croucier zur kalifornischen Band Ratt und wurde durch Jeff Pilson ersetzt. Dokken begleiteten als Vorgruppe für die USA-Tournee die legendäre britische Heavy-Metal-Band Judas Priest durch Amerika, später Dee Sniders Band Twisted Sister und spielten anschließend eine Europatournee im Vorprogramm der deutschen Heavy-Metal-Band Accept.

Mit dem 1987 erschienenen Album Back for the Attack erreichten Dokken den Höhepunkt ihrer Karriere. Das Album schaffte es bis auf Platz 13 der amerikanischen Charts, und die Band ging erneut auf eine ausgedehnte Amerikatour, diesmal im Vorprogramm von Aerosmith. Im selben Jahr steuerten Dokken zwei Songs zum neuen Freddy Krueger Film Nightmare on Elm-Street Part 3 bei. 1988 tourte die Band in England als Vorgruppe von AC/DC und war Teil der amerikanischen Version des Monsters-of-Rock-Festivals. Auf einer Japantour schnitt die Band ein Livealbum mit, das 1988 unter dem Titel Beast from the East erschien. 1989 gaben Dokken nach internen Streitigkeiten ihre Trennung bekannt.

Nach der Auflösung

Don Dokken stellte nach der Trennung eine neue Band zusammen, die er nach einer Klage der ehemaligen Mitglieder nicht Dokken nennen durfte. Die Don-Dokken-Band bestand neben ihm aus dem ehemaligen Europe-Gitarristen John Norum, dem Ex-Watchtower-Gitarristen Billy White, dem ehemaligen Accept-Bassisten Peter Baltes und dem Ex-King-Diamond-Schlagzeuger Mikkey Dee. Das 1990 erschienene Album Up from the Ashes erreichte in den USA nur noch den 50. Platz in den Charts und blieb das einzige der Band. Gitarrist George Lynch und Schlagzeuger Mick Brown gründeten die Band Lynch Mob und nahmen mehrere Alben auf. Bassist Jeff Pilson gründete War and Peace und stieg 1993 bei Dio ein. Inzwischen ist er Bassist bei Foreigner.

Reunion und erneute Trennung

1994 reformierte sich die Band nach einem Angebot aus Japan und spielte für den dortigen Markt das Album Dokken ein, das ein Jahr später unter dem Namen Dysfunctional im Rest der Welt erschien. Das Album erreichte in den US-Charts Platz 47. 1996 veröffentlichte die Band mit One Live Night ein Akustik-Live-Album.

Das 1997er Album Shadowlife erreichte nur noch die Top 200 der Billboard Charts. Touren durch die USA und Japan folgten, unter anderen mit Alice Cooper. Im Oktober 1997 verließ George Lynch die Band und wurde durch John Norum ersetzt.

Für das nächste Studioalbum Erase the Slate holte Dokken den Ex-Alice Cooper/Winger-Gitarristen Reb Beach in die Band. Im Sommer 2000 tourten Dokken zusammen mit Poison, Cinderella und Slaughter. Ein Jahr später war Jeff Pilson im Kinofilm Rock Star als Bassist der fiktiven Band Steel Dragon zu sehen.

2001 kehrte John Norum zurück, und neuer Bassist wurde das Ex-Yngwie-Malmsteen- und Michael-Schenker-Group-Mitglied Barry Sparks. In dieser Besetzung spielte die Band das Album Long Way from Home ein. Im Sommer desselben Jahres tourte die Band als Teil der Metal-Edge-Rockfest-Tour mit den L.A. Guns, Ratt, FireHouse und Warrant durch die USA. Während der Tour verließ Norum die Band wegen einer Verletzung am Arm. Sein Ersatz wurde der italienische Gitarrist Alex DeRosso. Der Drummer Mick Brown schied wegen Erschöpfung kurze Zeit später ebenfalls aus und wurde bei einem Konzert in Tucson / Arizona durch den L.A.-Guns-Bassisten Adam Hamilton ersetzt, welcher kurzfristig am Schlagzeug einsprang. Die Tour wurde daraufhin abgebrochen.

Im Januar 2003 tourte die Band als Vorgruppe für die Scorpions und Whitesnake durch die Stadien Amerikas. 2004 erschien ein neues Dokken-Album namens Hell to Pay. Neuer Gitarrist ist mittlerweile Ex-Doro-Saitenhexer John Levin, doch das Album floppte.

Im April 2008 erschien das neue Album mit dem Titel Lightning Strikes Again in der Besetzung von Hell to Pay auf Frontiers Records. Im November 2009 tourten Dokken durch die USA, Vorgruppe war Lynch Mob, die Band des ehemaligen Gitarristen George Lynch. Am 29. November 2009 kam es im House of Blues in Anaheim zu einer "Reunion", als Lynch und Jeff Pilson gemeinsam mit Mick Brown und Don Dokken für den Zugabenteil auf die Bühne gingen und In My Dreams vom Album Under Lock And Key spielten.

Im Anschluss an dieses Ereignis wurde in Fankreisen über eine bald anstehende Neuformierung der Gruppe in Originalbesetzung spekuliert, die im Mai 2010 auf der Dokken-Website durch die Frage, ob es in Kürze zu einer großartigen Ankündigung kommen würde, angeheizt wurde. Am 8. Dezember 2010 erklärte Lynch auf seiner Website jedoch, dass es diese Wiedervereinigung nicht geben werde, obwohl er und Jeff Pilson sich wirklich darum bemüht hätten. Das Nichtzustandekommen sei allein Don Dokkens Entscheidung gewesen.[1] Wörtlich schrieb Lynch:

„We feel it’s important to let folks know there will be no Dokken reunion in the foreseeable future, if ever. This is Don’s decision, despite Jeff’s and my best intentions and efforts over the past few years to make this happen in good faith. My apologies to VH1, Eddie Trunk, Steve Strange and all the fans who were pulling for this to happen.“

„Wir glauben, dass es wichtig ist die die Leute wissen zu lassen, dass es in absehbarer Zeit, wenn überhaupt, kein Wiedersehen mit Dokken geben wird. Dies ist Dons Entscheidung, trotz Jeffs und meiner besten Absichten und Bemühungen in den letzten Jahren. Dies taten wir auch mit besten Gewissen. Ich entschuldige mich bei VH1, Eddie Trunk, Steve Strange und allen Fans, die an eine Wiedervereinigung geglaubt hatten.“[2]

Trivia

  • Dokken verband in frühen Jahren einiges mit den deutschen Heavy-Metal-Pionieren Accept. So hat die Band ihren Plattenvertrag mit Carrere Records nicht zuletzt durch das Zutun von Accept-Managerin Gaby Hoffmann (damals noch Gaby Hauke) ergattert. Darüber hinaus hat Accept-Bassist Peter Baltes als Studiomusiker alle Bassspuren des Albums Breaking The Chains eingespielt und 1986 begleitete Dokken die Solinger als Vorband auf ihrer Russian-Roulette-Europatournee.
  • Für den Film Nightmare III – Freddy Krueger lebt steuerten Dokken zwei Songs (Into The Fire und Dream Warriors) bei. Der Videoclip zu Dream Warriors enthält Ausschnitte aus dem Film, der Song ist im Abspann zu hören.
  • Dokken spielt in einer Werbekampagne für Norton-Produkte mit. Sie bedrohen in dem Spot ein totes Hühnchen.

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3][4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1983Breaking the ChainsUS136
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. September 1983
1984Tooth and NailUS49
Platin
Platin

(74 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. September 1984
1985Under Lock and KeyUS32
Platin
Platin

(67 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. November 1985
1987Back for the AttackCH25
(2 Wo.)CH
UK96
(1 Wo.)UK
US13
Platin
Platin

(33 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. November 1987
1988Beast from the EastUS33
Gold
Gold

(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 16. November 1988
Livealbum
1995DysfunctionalUS47
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 23. Mai 1995
1997ShadowlifeUS146
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. April 1997
2008Lightning Strikes AgainUS133
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. Mai 2008
2012Broken BonesUS173
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. September 2012
2018Return to the East Live (2016)DE50
(1 Wo.)DE
CH63
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 20. Mai 2018
Livealbum

Weitere Veröffentlichungen

  • 1979: Back in the Streets (EP)
  • 1994: The Best of
  • 1996: One Live Night
  • 1999: The Very Best of
  • 1999: Erase the Slate
  • 2000: Live from the Sun
  • 2002: Then and Now
  • 2002: Long Way Home
  • 2003: Japan Live ’95
  • 2003: Alone Again and Other Hits
  • 2004: Change the World: An Introduction
  • 2004: Hell to Pay
  • 2006: The Definitive Rock Collection
  • 2007: From Conception: Live 1981
  • 2010: Greatest Hits
  • 2020: The Lost Songs: 1979 -1981

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1985Alone Again
Tooth and Nail
US64
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1985
1986In My Dreams
Under Lock and Key
US77
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1986
1987Burning Like a Flame
Back for the Attack
UK78
(2 Wo.)UK
US72
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1987

Weitere Singles

  • 1979: Hard Rock Woman
  • 1982: We’re Illegal
  • 1983: Breaking the Chains
  • 1984: Bullet to Spare
  • 1985: Just Got Lucky
  • 1986: Lightning Strikes Again
  • 1986: Dream Warriors (Soundtrack Nightmare 3)
  • 1988: Alone Again (Live)
  • 1988: So Many Tears
  • 1988: Heaven Sent
  • 1988: Walk Away (Live)
  • 1995: Shadows of Life
  • 1995: Nothing Left to Say
  • 1997: I Feel
  • 1999: Maddest Hatter
  • 2010: Almost Over

Videoalben

  • 1985: Unchain the Night (US:PlatinPlatin)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. George addresses the Dokken reunion, on the record. (Nicht mehr online verfügbar.) George Lynch, archiviert vom Original am 9. Juli 2011; abgerufen am 8. Dezember 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/georgelynch.comVorlage:Cite web/temporär
  2. georgelynch.com, 10. Dezember 2010
  3. a b Chartquellen: CH UK US
  4. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US

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