Doetinchem

Gemeinde Doetinchem
Flagge der Gemeinde Doetinchem
Flagge
Wappen der Gemeinde Doetinchem
Wappen
Provinz Gelderland
BürgermeisterMark Boumans (VVD)
Sitz der GemeindeDoetinchem
Fläche
 – Land
 – Wasser
79,66 km2
79,06 km2
0,6 km2
CBS-Code0222
Einwohner59.213 (1. Jan. 2023[1])
Bevölkerungsdichte743 Einwohner/km2
Koordinaten51° 58′ N, 6° 17′ O
Bedeutender VerkehrswegA18 N315 N316 N317 N813
Vorwahl0314, 0315
Postleitzahlen7001–7009, 7011, 7031
Websitehttps://www.doetinchem.nl/
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Die Oude IJssel bei Doetinchem
Die Oude IJssel bei Doetinchem
Die Oude IJssel bei DoetinchemVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Bild1

Doetinchem ['dutɪŋxəm] (anhören) ist eine Gemeinde im Achterhoek in der niederländischen Provinz Gelderland. Gemeinsam mit Winterswijk ist sie einer der größten Orte im Achterhoek, liegt aber zentraler und beherbergt unter anderem das Regionalarchiv.

Im Zuge einer Gemeindereform wurde am 1. Januar 2005 die Gemeinde Wehl Teil der Gemeinde Doetinchem. Im April 2012 gaben die Bürgermeister von Doetinchem und Oude IJsselstreek bekannt, dass eine Fusion beider Gemeinden untersucht werden soll. Allerdings beschlossen die Gemeinderäte im Februar 2013, die Kommunalwahlen – anders als geplant – 2014 stattfinden zu lassen, nachdem man in Betracht gezogen hatte, die Wahlen in das Jahr 2015 zu verschieben, um eine Fusion zum Jahresbeginn 2016 anzustreben.[2]

Orte

Die Gemeinde Doetinchem besteht neben der namensgebenden Stadt Doetinchem aus den Dörfern Gaanderen und Wehl sowie den Weilern IJzenvoorde, Langerak, Wijnbergen und Nieuw-Wehl. Doetinchem liegt nur rund 20 km von Emmerich und 40 km von Bocholt entfernt, nahe der deutschen Grenze.

Lage

Doetinchem ist die wichtigste Stadt der Gelderse Achterhoek oder „Graafschap“. Doetinchem liegt 25 km östlich von Arnheim an der Oude IJssel.

Eine Autobahn und die Bahnstrecke Winterswijk–Zevenaar (Doetinchem hat zwei Stationen) verbinden es mit Arnheim.

Wirtschaft

Doetinchem ist ein regionales Versorgungszentrum (viele Geschäfte, Büros, Schulen, ein Krankenhaus, Altenheime usw.) und auch eine mittelgroße Industriestadt. Im Ortsteil Gaanderen, wo schon im 18. Jahrhundert Eisen aus eisenhaltigem Sand und Lehm gewonnen und verarbeitet wurde, und in Doetinchem selbst stehen Fabriken, in denen Öfen, Herde und andere Haushaltsgeräte erzeugt werden, und auch einige Druckereien und Zeitschriftenverlage.

Geschichte

Erfgoedcentrum Achterhoek en Liemers, das Regionalarchiv, hat seinen Sitz in Doetinchem im alten Schulgebäude ’t Brewinc. Hier der Lesesaal dieses Informationszentrums.

Die Stadt, die im 17. Jahrhundert auch wohl Dotecom oder Deutekom genannt wurde, ist 838 zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden. Um 1100 wurde sie ummauert.

Graf Otto II. von Geldern verlieh dem Ort, der günstig an einer Brücke über die Oude IJssel liegt, 1236 das Stadtrecht. Die Stadt hatte in Kriegen immer viel zu leiden. Im Achtzigjährigen Krieg sowie 1672 wurde Doetinchem schwer getroffen und teilweise verwüstet.

Im Jahr 1580 starben zwei Drittel der Einwohner durch eine Pestepidemie. Auch im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt durch Bombardierungen solch schwere Schäden, dass die ganze Altstadt endgültig verloren ging. Nur die Sankt-Katharinen-Kirche wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut.

Siehe auch: Synagoge (Doetinchem)

Sehenswürdigkeiten

In der Stadt stehen einige Windmühlen. Eine davon beherbergt den VVV (Vereniging voor Vreemdelingenverkeer: Verkehrsverein).

Sieben Kilometer östlich von Doetinchem steht, inmitten eines Waldes, das Schloss Slangenburg. Es wurde im späten Mittelalter gebaut und im 17. Jahrhundert im Barockstil renoviert. Da es 1945 einem Deutschen gehörte, wurde es nach der Befreiung durch die Alliierten von der niederländischen Regierung als Feindvermögen konfisziert. Es wurde 1945 an den Orden der Benediktiner verkauft. Mönche der Sint-Paulusabdij in Oosterhout gründeten 1945 im Schloss Slangenburg ein Kloster.[3] Als die Mönchsgemeinschaft wuchs, bauten sie Anfang der 1950er Jahre zwei Kilometer südöstlich das neue Kloster St. Willibrord. 1954 wurde es zur Abtei erhoben.[3] Die Sint-Willibrordsabdij ist die jüngste der niederländischen Benediktinerabteien.

Seitdem dient das Schloss als Unterkunft für jene, die für eine Retraite (Besinnungsperiode), zum Studium oder aus anderen Gründen bei den Mönchen zu Gast sind. Auch Protestanten sind dort willkommen. Der umliegende Wald ist frei zugänglich.

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahl am 16. März 2022[4]
Wahlbeteiligung: 48,56 %
 %
20
10
0
14,75
12,27
12,22
10,62
9,91
8,45
8,27
8,21
6,47
8,81
PvLMd
GBDe
LBDi
Sonst.j
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−5,64
+0,17
+0,28
+6,12
+2,10
−2,33
−3,22
−0,43
+1,75
+1,19
PvLMd
GBDe
LBDi
Sonst.j
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Partij voor Lokaal Maatwerk
e GemeenteBelangen Doetinchem
i Lokaal Belang Doetinchem
j ChristenUnie/SGP 4,51 % (–0,36 %), FvD 4,3 % (+4,3 %), Partij voor Mens en Milieu 0 % (–1,44 %), Lijst Kuipers 0 % (–1,31 %)

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

ParteiSitze[4]
1982198619901994199820022004a2010201420182022
CDA991087987775
PvdA812979899544
VVD64347665444
Partij voor Lokaal Maatwerk213
GemeenteBelangen Doetinchem223
D6611341122343
SP3543
GroenLinks234454232
Lokaal Belang Doetinchem12
ChristenUnie111111
SGP00011
RPF
FvD1
Partij voor Mens en Milieu0
Lijst Kuipers0
PPR11
PSP
Gesamt2527272729293131313131
Anmerkungen
a 
Aufgrund der Eingemeindung von Wehl zum 1. Januar 2005 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 2004 statt.

Bürgermeister

Seit dem 18. Mai 2017 ist Mark Boumans (VVD) amtierender Bürgermeister der Gemeinde.[5]

Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten

Das Kollegium besteht für den Zeitraum bis 2022 aus Mitgliedern der Parteien CDA, VVD, D66, GroenLinks und ChristenUnie/SGP.[6] Sie wurden im Rahmen einer Ratssitzung am 17. Mai 2018 berufen. Folgende Personen gehören zum Kollegium und sind in folgenden Bereichen zuständig[7]:

NameParteiRessort
Ingrid LambregtsCDARaumordnung und Wohnungswesen, Innenstadt, Dorf-, Bezirk- und Viertel-Entwicklung, (mittel-)großer Stadtrat, Bau- und Wohnaufsicht, Wasser, Natur und Landschaft
Rens SteintjesCDAVerkehr, administrativer Bauherr BUHA, Einrichtungen, Sport
Maureen SluiterVVDwirtschaftliche Angelegenheiten, Bildung, Jugendhilfe, Jugend, Kultur, -geschichte, administrativer Bauherr Buurtplein
Jorik HuizingaD66Arbeit und Einkommen, Partizipationsgesetz, Armutspolitik, Volksgesundheit, Asylpolitik, Tierwohl, Dienstleistung und Geschäftsführung
Frans LangeveldGroenLinksSozialhilfegesetz, soziale Betreuung, Nachhaltigkeit, Vielfalt, Umwelt und Umlanddienst Achterhoek
Henk BultenChristenUnie/SGPFinanzen, Gewerbe, öffentliche Versorgungsunternehmen, Kreislaufwirtschaft, Erholung und Tourismus

Das Amt des Gemeindesekretärs wird von Theo Kemper ausgeübt.

Städtepartnerschaften

Sport

Doetinchem hat einen Profi-Fußballverein (De Graafschap), im Volksmund „De Superboeren“ (Superbauern) genannt, dessen Stadion „De Vijverberg“ 12.600 Zuschauer fasst. In der Saison 2008/2009 stieg man nach zweijähriger Zugehörigkeit aus der Eredivisie in die zweite Liga ab. 2010 gelang aber der Wiederaufstieg.

Die Volleyball-Männer von Orion Doetinchem spielen in der ersten niederländischen Liga.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Carel Hendrik Verhuell (1764–1845), niederländisch-französischer Admiral und Diplomat
  • Laurens Straub (1944–2007), Drehbuchautor, Schauspieler, Dramaturg und Produzent
  • Thomas Rosenboom (* 1956), Schriftsteller
  • Desi Reijers (* 1964), Schwimmerin
  • Wouter Jurgens (* 1971), Diplomat
  • Michiel Lochtenbergh (* 1981), Handballspieler/-trainer
  • Arnoud Okken (* 1982), Mittelstreckenläufer
  • Sanne Keizer (* 1985), Beachvolleyball- und Volleyballspielerin
  • Jasper Heusinkveld (* 1988), Fußballtorhüter
  • Laura Bloem (* 1989), Beachvolleyballspielerin
  • Alexander Büttner (* 1989), Fußballspieler
  • Jelle van Gorkom (* 1991), Radrennfahrer
  • Ted van de Pavert (* 1992), Fußballspieler

Literatur

Weblinks

Commons: Doetinchem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 28. Februar 2023 (niederländisch).
  2. Henny Haggeman: Fusie Doetinchem en Oude IJsselstreek in koelkast. In: de Gelderlander. Wegener, 5. Februar 2013, abgerufen am 7. Juli 2018 (niederländisch).
  3. a b Catalogus Monasteriorum O.S.B. Monachorum. Editio XIX. S. Anselmo, Rom 2000, S. 459.
  4. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2004 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (niederländisch)
  5. Nieuwe burgemeester Doetinchem: sportief en geen hekel aan bier. In: Omroep Gelderland. 10. Mai 2017, abgerufen am 7. Juli 2018 (niederländisch).
  6. Coalitieagenda Gemeente Doetinchem, abgerufen am 7. Juli 2018 (niederländisch)
  7. Samenstelling college Gemeente Doetinchem, abgerufen am 7. Juli 2018 (niederländisch)

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Erfgoedcentrum Achterhoek en Liemers (ECAL), regional archives in Doetinchem.
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