Dmitri Wladimirowitsch Bilosertschew
Dmitri Wladimirowitsch Bilosertschew Medaillenspiegel | ||
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Dmitri Bilosertschew bei den Turn-Weltmeisterschaften 1987 in Rotterdam | ||
Sowjetunion, Russland | ||
Olympische Sommerspiele | ||
Gold | 1988 Seoul | Mannschaft |
Gold | 1988 Seoul | Seitpferd |
Gold | 1988 Seoul | Ringe |
Bronze | 1988 Seoul | Mehrkampf |
Turn-Weltmeisterschaften | ||
Gold | 1983 Budapest | Mehrkampf |
Gold | 1983 Budapest | Seitpferd |
Gold | 1983 Budapest | Reck |
Gold | 1983 Budapest | Ringe |
Silber | 1983 Budapest | Boden |
Silber | 1983 Budapest | Mannschaft |
Gold | 1987 Rotterdam | Mehrkampf |
Gold | 1987 Rotterdam | Seitpferd |
Gold | 1987 Rotterdam | Reck |
Gold | 1987 Rotterdam | Mannschaft |
Silber | 1987 Rotterdam | Barren |
Silber | 1987 Rotterdam | Ringe |
Turn-Europameisterschaften | ||
Gold | 1983 Warna | Mehrkampf |
Gold | 1983 Warna | Reck |
Gold | 1983 Warna | Ringe |
Gold | 1983 Warna | Sprung |
Gold | 1985 Oslo | Mehrkampf |
Gold | 1985 Oslo | Barren |
Gold | 1985 Oslo | Boden |
Gold | 1985 Oslo | Seitpferd |
Gold | 1985 Oslo | Reck |
Gold | 1985 Oslo | Ringe |
Silber | 1985 Oslo | Sprung |
Dmitri Wladimirowitsch Bilosertschew (russisch Дмитрий Владимирович Билозерчев; * 22. Dezember 1966 in Moskau) ist ein ehemaliger sowjetischer bzw. russischer Kunstturner. Im Alter von 16 Jahren gewann er 1983 in Budapest seinen ersten Mehrkampfweltmeistertitel. Im Laufe seiner Karriere gewann er in den folgenden Jahren drei Goldmedaillen bei Olympischen Spielen, acht Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und zehn Goldmedaillen bei Europameisterschaften und ist somit einer der erfolgreichsten Turner der 1980er Jahre.
Leben und sportliche Karriere
Sportliche Karriere
Während Bilosertschews Vater es gern gesehen hätte, dass sein Sohn Eishockeyspieler wird, brachte seine Mutter ihn im Alter von sechs Jahren zum Kunstturnen. Neun Jahre später gewann Bilosertschew seine ersten internationalen Medaillen. Bei den Junioreneuropameisterschaften 1982 war er herausragender Teilnehmer und siegte im Mehrkampf, am Boden, am Seitpferd, an den Ringen, im Sprung und am Barren. Am Reck gewann er die Silbermedaille. Im darauffolgenden Jahr startete er mit der sowjetischen Nationalmannschaft der Senioren bei den Turn-Europameisterschaften in Warna. Auch bei seinem ersten Auftritt bei internationalen Meisterschaften im Seniorenbereich wurde er zum erfolgreichsten Turner. Er gewann die Goldmedaille im Mehrkampf am Reck, an den Ringen und im Sprung. Im Bodenfinale erreicht er den sechsten Rang. Kurze Zeit später startete er auch bei den Turn-Weltmeisterschaften in Budapest. Mit fast einem Punkt Vorsprung wurde Bilosertschew Weltmeister im Mehrkampf. Zu diesem Zeitpunkt war er 16 Jahre und elf Monate alt, was ihn damals zum jüngsten Mehrkampfweltmeister aller Zeiten machte. Diese Marke wurde erst 2001 vom Chinesen Jing Feng unterboten, der bei seinem Sieg einen Monat jünger war als Bilosertschew.[1] Bilosertschew siegte des Weiteren am Seitpferd, am Reck und an den Ringen. Am Boden und mit der russischen Mannschaft gewann er die Silbermedaille. Im Sprung belegte er den sechsten Platz. Aufgrund des Boykotts der sozialistischen Staaten konnte Bilosertschew nicht an den Olympischen Sommerspielen 1984 teilnehmen. Er startete stattdessen bei den parallel ausgetragenen Wettkämpfen der Freundschaft und gewann fünf Wettbewerbe, darunter auch den Einzelmehrkampf.[2]
Ein Jahr später gewann Bilosertschew bei den Europameisterschaften in Oslo sechs von sieben möglichen Titeln. Er verteidigte seinen Europameisterschaftstitel im Mehrkampf, am Reck und an den Ringen. Er erturnte sich des Weiteren die Goldmedaillen am Seitpferd, am Barren und am Boden. Im Sprung musste er sich allerdings dem DDR-Turner Sylvio Kroll geschlagen geben und konnte somit seinen Titel 1983 nicht verteidigen. 10 Tage vor dem Turn-Weltmeisterschaften 1985 hatte Bilosertschew unter Alkoholeinfluss einen schweren Autounfall.[3] Der Sportler, der erst seit kurzem im Besitz des Führerscheins war und auf dem Rückweg von seiner Verlobungsfeier zum Trainingslager war, verlor auf regennasser Straße die Kontrolle über das Auto. Sein linkes Bein brach bei dem Unfall in mehr als 40 Teile. Der Bruch war so kompliziert, dass eine Amputation nicht ausgeschlossen war. Die Ärzte retteten sein Bein, indem sie einen Stahlstab von seinem Knie bis zu seiner Ferse einsetzten. Nachdem es gelungen war, sein Bein zu retten, kämpfte sich Bilosertschew, vor allem durch die Unterstützung seiner Frau Swetlana, in die Turnelite zurück.[4] Bei den Turn-Weltmeisterschaften 1987 in Rotterdam gelang ihm ein für nicht möglich erachtetes Comeback. Er erkämpfte sich erneut den Weltmeistertitel im Mehrkampf, am Seitpferd und am Reck. Mit der russischen Mannschaft konnte er ebenfalls den Weltmeistertitel erturnen. An den Ringen und am Barren gewann er zudem noch die Silbermedaille. So reiste Bilosertschew als Favorit für den Sieg im Mehrkampf zu den Olympischen Sommerspielen 1988 nach Seoul. Doch im Mannschaftswettbewerb, der den ersten Teil des Einzelmehrkampfs darstellt, passierte ihm ein Missgeschick am Reck. Die dadurch verlorenen Punkte konnte er trotz einer herausragenden Finalrunde (59,75 Punkte) im Laufe des Wettkampfs nicht mehr aufholen. Er gewann hinter seinen Landsmännern Wladimir Artjomow und Waleri Ljukin die Bronzemedaille. Mit der sowjetischen Mannschaft, am Seitpferd und an den Ringen konnte er die Goldmedaille gewinnen.
Nach den Olympischen Spielen kam es zwischen Bilosertschew und dem sowjetischen Turnverband zu Differenzen. 1989 wurde er zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Wladimir Gogoladse nach einem zweitägigen Trinkgelage aus der Nationalmannschaft geworfen.[5][6] Bilosertschew musste daraufhin seine aktive Karriere beenden.
Nach der sportlichen Karriere
Nach dem Rausschmiss aus der sowjetischen Mannschaft, fiel Bilosertschew in ein Loch und begann häufiger zu trinken. Nachdem ein Freund an den Folgen von Alkoholmissbrauch verstarb, änderte er 1991 sein Leben. Zusammen mit seiner Frau Olga (geb. Dubrovskaya) und seinem 1990 geborenen Sohn Alexy ging er 1993 in die USA. Dort startete Bilosertschew 1994 nach sechsjähriger Wettkampfpause beim Reese's International Cup in Baltimore. Im Mehrkampf belegte er hinter Andreas Wecker den zweiten Platz.[7] Auch im darauffolgenden Jahr wurde er bei diesem Wettbewerb Zweiter und ein Jahr später gewann er die Titel.[8]
Zusammen mit seiner zweiten Frau Olga, einer ehemaligen Sportgymnastin und Choreographin der russischen Nationalmannschaft, arbeitete er seit 1995 als Turntrainer in Oregon. 2001 eröffnete das Paar in Beaverton die United Sports Academy.[9] 2003 wurde Bilosertschew in die International Gymnastics Hall of Fame aufgenommen. Ab 2005 arbeitete er als Assistenztrainer an der Ohio State University und lebte mit seiner Familie in Columbus. Des Weiteren trainierte Bilosertschew dort bis 2009[10] seinen Sohn Alexy, der 2007 den Juniorentitel im Mehrkampf bei den US-amerikanischen Meisterschaften gewinnen konnte.[11][12] Auch seine Tochter Alisa ist eine begabte Turnerin.
Literatur
- Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik IV. Seoul 1988 – Atlanta 1996. Sportverlag Berlin, Berlin 2002, ISBN 3-328-00830-6.
Weblinks
- Dmitri Bilosertschew in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Bericht über Dmitri Bilosertschew von 2003 in The Portland Tribune
- Dmitri Bilosertschew in der Datenbank der Fédération Internationale de Gymnastique (englisch)
- Dmitri Bilosertschew in der International Gymnastics Hall of Fame (englisch)
- Bericht über Dmitri Bilosertschew von 1988 in The New York Times
- Biographie und Wettkampfergebnisse
- Biographie von Dmitri Bilosertschew bei der Ohio State University
Einzelnachweise
- ↑ Einen Monat jünger als Dimitri Bilosertschew. In: Berliner Zeitung. 3. November 2001, abgerufen am 10. Juli 2015.
- ↑ www.gymn-forum.net, Alternate Games
- ↑ New York Times, THE SEOUL OLYMPICS: Gymnastics; GOLDEN FINALE FOR SOVIET MEN (25. September 1988)
- ↑ Time, Gym Shorts (19. September 1988)
- ↑ New York Times, SPORTS PEOPLE: GYMNASTICS; Soviet Team Expels 2 (3. August 1989)
- ↑ www.villagevoice.com, Golden Moments (19. September 2000)
- ↑ Kurz gemeldet. In: Berliner Zeitung. 26. Januar 1994, abgerufen am 10. Juli 2015.
- ↑ Reese's International Gymnastics Cup (Memento vom 3. April 2007 im Internet Archive) (27. Januar 1996)
- ↑ Homepage der United Sports Academy
- ↑ Alexy Bilozertchev Leaves Ohio State, abgerufen am 4. September 2012 (englisch)
- ↑ gymblog.wordpress.com, Bilozertchev: The U.S.’s new secret agent? (28. August 2007)
- ↑ Profil von Alexy Bilozertchev beim US-amerikanischen Turnverband (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
Personendaten | |
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NAME | Bilosertschew, Dmitri Wladimirowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Билозерчев, Дмитрий Владимирович (russisch); Bilozertchev, Dimitri |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer bzw. russischer Turner |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1966 |
GEBURTSORT | Moskau |
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US Flag with 45 stars. In use 4 July 1896–3 July 1908. Created by jacobolus using Adobe Illustrator, and released into the public domain. This flag was used during the Spanish-American War.
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Autor/Urheber: F l a n k e r, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Flagge des Königreich Italiens (1861-1946) In einem staatlichem oder militärischem Kontext ist die Version mit der Krone zu verwenden.
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US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
this is the flag of the Soviet Union in 1936. It was later replaced by File:Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg.
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(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik, vom 1. Oktober 1959 bis 3. Oktober 1990
Olympische Flagge
Flag of Hungary from 6 November 1915 to 29 November 1918 and from August 1919 until mid/late 1946.
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flagge Finnlands
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Autor/Urheber: Scroch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Flag of Bulgaria (1971-1990). Flag of Bulgaria with Bulgarian coat from 1971.
Autor/Urheber: Scroch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Flag of Bulgaria (1971-1990). Flag of Bulgaria with Bulgarian coat from 1971.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Dmitry Bilozerchev at the 1966 World Cup
Flagge von Königreich Griechenland (1863-1924; 1935-1973).
Pan-Slavic flag. Emerged from 1848 Prague pan-Slavic conference, or interpretations of the resolutions of the conference. Drawn by Fibonacci.
Variant version of a flag of Japan, used between January 27, 1870 and August 13, 1999 (aspect ratio 7:10).