Division 1 Féminine 2009/10

Die Saison 2009/10 der Division 1 Féminine war die 36. Ausspielung der französischen Frauenfußballmeisterschaft seit der offiziellen Anerkennung des Frauenfußballs durch die FFF, den Fußballverband Frankreichs, im Jahr 1970 und der ersten Austragung in der Saison 1974/75. Die Division 1 Féminine genannte Spielklasse wurde im reinen Ligamodus in einer aus einer einzigen Gruppe bestehenden, zwölf Teams umfassenden, landesweiten höchsten Liga ausgetragen.

Vorjahresgewinner waren die Frauen von Olympique Lyon, die ihren Titel verteidigen konnten und damit ihre insgesamt vierte Meisterschaft gewannen.

Die Fußballspielerinnen der D1F waren keine reinen Amateure mehr; vielmehr durften die Klubs sie für die Ausübung ihres Sportes finanziell entlohnen, wenngleich die maximal möglichen Vergütungen im Vergleich zum Männerfußball sehr moderat ausfielen.

Qualifikation und Austragungsmodus

Für die Teilnahmeberechtigung wurde ausschließlich das Abschneiden der Frauschaften in der Vorsaison berücksichtigt; qualifiziert waren die zehn bestplatzierten Teams der Vorsaison sowie zwei Aufsteiger, die jeweils ihre Gruppe der Division 2 Féminine als Tabellenerste beendet hatten. Zudem hatte sich vor Saisonbeginn die Frauenfußballabteilung des Racing Club Saint-Étienne aufgelöst, und deren Spielerinnen waren dem finanzstärkeren Lokalrivalen ASSE beigetreten, der Racings Platz in der Liga übernahm. Somit starteten folgende zwölf Teilnehmer in diese Saison:

Die Meisterschaft wurde in einer doppelten Punkterunde ausgespielt, in der jeder Teilnehmer in Heim- und Auswärtsspiel gegen jeden anderen antrat. Es galt die auch im französischen Amateurfußball bis ins 21. Jahrhundert hinein übliche „modifizierte Drei-Punkte-Regel“ mit vier Punkten für einen Sieg, zwei für ein Unentschieden und einem für eine auf dem Spielfeld errungene Niederlage; bei Punktgleichheit gab zunächst der direkte Vergleich und bei Erforderlichkeit anschließend die bessere Gesamt-Tordifferenz, falls auch dann noch Gleichheit bestand, gegebenenfalls die höhere Zahl erzielter Treffer den Ausschlag. Am Ende der Saison mussten die beiden Tabellenletzten absteigen, die für die kommende Spielzeit durch zwei Aufsteiger aus der zweiten Division ersetzt wurden.

Die französischen Meisterinnen sowie die Zweitplatzierten der Division 1 Féminine qualifizierten sich für den Frauen-Europapokalwettbewerb der folgenden Spielzeit.

Ergebnisse, Tabelle und Saisonverlauf

FCF
H-B
FCF
Juv
ESO
LaR
Oly
Lyo
AS
Mty
HSC
Mpl
FCF
Yze
SG
Par
Sta
StB
AS
StÉ
ASJ
Soy
FC
Tou
FCF Hénin-Beaumont0:12:13:14:12:10:00:45:51:12:11:4
Juvisy FCF3:15:12:04:01:13:23:04:13:14:13:0
ESOF La Roche3:10:20:53:20:30:21:12:44:31:01:1
Olympique Lyon3:16:19:06:05:04:01:15:05:05:05:0
AS Montigny-le-Bret.3:01:30:20:52:50:10:10:20:11:01:1
HSC Montpellier4:01:03:01:35:10:10:04:11:03:03:0
FCF Yzeure Nord-Allier1:10:42:00:31:00:21:26:24:11:12:0
Paris Saint-Germain3:01:05:00:06:01:24:07:02:05:09:0
Stade Saint-Brieuc0:10:63:11:42:10:52:10:54:52:14:5
AS Saint-Étienne2:10:11:00:40:20:22:10:32:22:14:2
ASJ Soyaux0:10:32:20:71:01:10:00:13:20:10:0
FC Toulouse1:11:22:11:72:00:11:20:13:11:00:1
Pl.FrauschaftSpGUVToreDiff.Pkte.
1.Olympique Lyon (TV)22182293:1178
2.Juvisy FCF22181358:1877
3.Paris Saint-Germain22164262:0874
4.HSC Montpellier22153448:1870
5.FCF Yzeure Nord-All.2294928:3253
6.AS Saint-Étienne22821226:44−18a48
7.FCF Hénin-Beaumont22751028:43−15a48
8.FC Toulouse22641225:5044
9.Stade Saint-Brieuc22621438:7642
10.ESOF La Roche (N)22531423:5840
11.ASJ Soyaux22351413:4436
12.AS Montigny-le-B. (N)22311815:5532
a 
Den direkten Vergleich mit Hénin-Beaumont hatte Saint-Étienne durch einen Sieg und ein Remis für sich entschieden.

Anders als in der Vorsaison blieb die diesjährige Entscheidung um die Meisterschaft bis zum letzten Spieltag offen, weil die Titelverteidigerinnen aus Lyon sich zu keiner Phase von ihren Konkurrentinnen hatten absetzen können. Nach sechs Spieltagen führten Lyon und Paris mit je 24 Punkten die Tabelle vor Montpellier (20) und Yzeure (19) an; lediglich Juvisy (16) war mit erst drei Siegen schlecht aus den Startblöcken gekommen. Dann allerdings leistete Olympique sich eine Niederlage in Hénin-Beaumont, Paris übernahm die alleinige Führung, die es erst in der Rückrunde wieder zurückgab, und Juvisy gewann seine folgenden sechs Spiele in Serie. Nach Paris’ erster Niederlage am 14. Spieltag eroberte Lyon sich die Führung zurück und wies dabei zwei Punkte Vorsprung vor Paris, sechs vor Juvisy und sieben vor Montpellier auf.[1] Als PSG Anfang April vor eigenem Publikum auch noch 1:2 gegen Montpellier verlor – dies war sein einziges Heimspiel, in dem seine Torfrau Bérangère Sapowicz überhaupt von einer gegnerischen Angreiferin überwunden worden war –, schob Juvisy sich mit nur noch drei Punkten Rückstand auf den zweiten Rang vor. Diesen Rückstand verkürzte der FCF am 20. Spieltag noch auf einen Zähler, aber da die vier Top-Teams allesamt ihre letzten beiden Begegnungen gewannen, änderte sich an der Reihenfolge nichts mehr.

In der unteren Tabellenregion fiel Neuling Montigny, der aus den ersten fünf Partien immerhin zwei Siege geholt hatte, früh auf den letzten Platz zurück, von dem sich Saint-Brieuc nach einem „Katastrophenstart“ (sechs Niederlagen in Folge) zusehends entfernte – nicht zuletzt dank seiner Torjägerin Eugénie Le Sommer, die exakt die Hälfte aller Treffer ihrer Bretoninnen erzielte und damit die Ligatorschützenkrone gewann. Am Saisonende musste Soyaux Montigny in die Division 2 Féminine begleiten, während sich der zweite Neuling aus La Roche-sur-Yon mit acht Punkten aus den letzten drei Spielen endgültig den Klassenerhalt sicherte. Der Abstieg der ASJ Soyaux traf ein „Urgestein“ der Liga, das neben Juvisy der einzige verbliebene Klub gewesen war, der Frankreichs höchster Liga seit deren erster Spielzeit 1992/93 ununterbrochen angehört hatte. Dies war auch ein persönlicher Abstieg für Soyaux' Trainerin Bernadette Constantin, die von 1975 bis 1996 selbst für die ASJ gespielt hatte.
Zur folgenden Saison stiegen dafür der Le Mans FC und mit AF Rodez ein absoluter „Erstligadebütant“ auf.

Die Spielerinnen des Meisters

Im Aufgebot von Trainer Farid Benstiti standen folgende Frauen (Zahl der Punktspieleinsätze in Klammern):[2]

Lyons 93 Treffer erzielten: Kátia 17, Dickenmann 15, Schelin 11, Thomis 10, Brétigny 9, Nécib 7, Cruz Traña, Renard je 6, Dusang, Franco, Henry je 2, Georges, Gomes Jatobá, Kaci, Stensland je 1; dazu kamen zwei gegnerische Eigentore.

Erfolgreichste Torschützinnen

Die meisten Punktspieltreffer erzielten:[3]

Pl.NameTeamTore
1.Eugénie Le SommerSaint-Brieuc19
2.Marie-Laure DelieMontpellier18
3.Brasilien KátiaLyon17
4.Schweiz Lara DickenmannLyon15
5.Pauline CrammerHénin-Beaumt.13
6.Camille AbilyParis12
Laëtitia TonazziJuvisy12
8.Claire GuillardLa Roche11
SchwedenSchweden Lotta SchelinLyon11
10.Sonia BompastorParis10
Élodie ThomisLyon10
12.Sandrine BrétignyLyon9
Corinne LebaillyJuvisy9
Julie MachartJuvisy9
Gaëtane ThineyJuvisy9

Siehe auch

Weblinks

Anmerkungen und Nachweise

  1. siehe die Tabelle nach dem 14. Spieltag bei footofeminin.fr
  2. Lyons Kader der Saison bei footofeminin.fr
  3. siehe die Torjägerinnenliste bei footofeminin.fr

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.