Dittenheim

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 49° 3′ N, 10° 48′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Mittelfranken
Landkreis:Weißenburg-Gunzenhausen
Verwaltungs­gemeinschaft:Altmühltal
Höhe:437 m ü. NHN
Fläche:29,33 km2
Einwohner:1823 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:62 Einwohner je km2
Postleitzahl:91723
Vorwahl:09834
Kfz-Kennzeichen:WUG, GUN
Gemeindeschlüssel:09 5 77 122
Gemeindegliederung:6 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchenbühl 2
91723 Dittenheim
Website:www.dittenheim.de
Erster Bürgermeister:Günter Ströbel (CSU)
Lage der Gemeinde Dittenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
GunzenhausenAbsbergAlesheimMuhr am SeeBergen (Mittelfranken)BurgsalachDittenheimEttenstattHaundorfHeidenheim (Mittelfranken)HöttingenLangenaltheimMarkt BerolzheimMeinheimNennslingenPappenheimPfofeldPolsingenSolnhofenTheilenhofenTreuchtlingenWeißenburg in BayernWestheimRaitenbuchPleinfeldGnotzheimEllingenLandkreis Donau-RiesLandkreis RothLandkreis AnsbachLandkreis EichstättKarte
Über dieses Bild
Dittenheim, Luftaufnahme (2016)

Dittenheim ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Altmühltal.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Westmittelfranken im Altmühltal am Fuß des Gelben Berges, einer Erhebung des Hahnenkamms, einem Höhenzug der Fränkischen Alb. Eine weitere Erhebung sind die Ausläufer des Spielbergs. Städte in der Umgebung sind Gunzenhausen (neun Kilometer), Treuchtlingen (16 km), und Weißenburg (15 km). Die Ostgrenze bildet die Altmühl, an der die Gemeindeteile Windsfeld und Ehlheim liegen. Weitere Gewässer in der Gemeinde sind der Dittenheimer Mühlbach, der Schlangenbach und der Pflaumfelder Graben. Durch das Gemeindegebiet führen die Staatsstraße 2230 und mehrere Kreisstraßen.

Die Nachbargemeinden sind:

GunzenhausenGunzenhausenTheilenhofen
GnotzheimKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtAlesheim
Heidenheim (Mfr)Heidenheim (Mfr)Meinheim
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Blick von Westen auf Dittenheim. Im linken Hintergrund der Gelbe Berg, im rechten Hintergrund der Hesselberg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Dittenheim, Sammenheim, Sausenhofen und Windsfeld.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Das Gebiet war schon im Frühmittelalter zu Zeiten der fränkischen Kolonisation besiedelt. Im Jahre 1937 wurde am Ostrand des Dorfes ein frühmittelalterliches Reihengräberfeld gefunden, das von der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts bis zum Beginn des 8. Jahrhunderts benutzt wurde. Die Masse der Funde stammt aus dem 7. Jahrhundert. Die Toten gehörten, wie jene im benachbarten Gräberfeld von Westheim offenbar einer stark elbgermanisch-mitteldeutsch geprägten Bevölkerung an, die im 7. Jahrhundert fränkische Bestattungssitten übernahm.[4] Das Gräberfeld umfasst 250 Einzelgräber, darunter einige Brandgräber sowie drei Pferdebestattungen. Direkte Beziehungen zur benachbarten Gelben Bürg, wo sich eine Völkerwanderungszeitliche Höhensiedlung befand, sind bisher nicht nachweisbar. Im Gegensatz dazu bestehen deutliche Parallelen zu mainfränkischen Reihengräbern.[5]

Später war der Ort ebenfalls besiedelt. Die Grafschaft-Oettingen-Spielberg und das Fürstentum Ansbach beanspruchten den Ort. 1796 wurde Dittenheim als Teil des Amtes Sammenheim an Preußen abgetreten und fiel im Vertrag von Paris (Februar 1806) mit dem Fürstentum Ansbach durch Tausch an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Sammenheim, Sausenhofen und Windsfeld eingegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1961[6]1970[6]1987199119952000200520102015
Einwohner173816221643168317721798177017181770

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat Dittenheims besteht aus zwölf Personen. Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 führte zu folgendem Ergebnis und der sich daraus ergebenden Verteilung der Sitze:[7]

Partei / ListeStimmenanteilSitze
Freie Wählergemeinschaft Dittenheim50,1 %6
Wählergemeinschaft Sammenheim19,2 %2
Bürgerliste Windsfeld17,6 %2
Wählergemeinschaft Sausenhofen13,1 %2

Die Wahlbeteiligung lag bei 74,3 % Prozent.

Patenschaft

Im Jahre 1984 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Gemeinde Ober- und Niederwildgrub im Kreis Freudenthal (Altvater) übernommen.

Wappen

Wappen Dittenheim.svg
Blasonierung: „In Blau ein goldener Tafelberg, darauf zwei silberne Nadelbäume, zwischen denen ein von Silber und Schwarz geviertes Schildchen schwebt.“[8]
Wappenbegründung: Der Tafelberg stellt den im Gemeindegebiet liegenden Gelben Berg in seiner typischen Form dar. Er liegt südwestlich von Dittenheim. Funde aus spätrömischer und frühmerowingischer Zeit belegen eine frühe Besiedlung. Die beiden Fichten deuten auf die waldreiche Umgebung des nahe gelegenen Hahnenkamms. Der kleine von Silber und Schwarz gevierte Schild erinnert an die Herrschaft der Markgrafen von Ansbach.

Dieses Wappen wird seit 1952 geführt.

Baudenkmäler

Eingangsbereich der Dittenheimer Peter-und-Paul-Kirche

Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde vom Ansbacher Hofbaumeister Gabriel de Gabrieli von 1699 bis 1703 unter Einbeziehung des älteren Turmes und des spätgotischen Chores errichtet.[9]

Bodendenkmäler

  • Grabhügelfeld (Dittenheim)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 143 und im Bereich Handel und Verkehr 58 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 583. Im verarbeitenden Gewerbe gab es ein Betrieb, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden 1999 113 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2208 Hektar, davon waren 1726 Hektar Ackerfläche und 479 Hektar Dauergrünfläche.

Verkehr

An Dittenheim vorbei führt die Staatsstraße 2230 von Gunzenhausen nach Treuchtlingen.

Eisenbahn:

Ehemaliger Ehlheimer Haltepunkt

Zwischen den Orten Dittenheim und Windsfeld befindet sich auf einer Höhe von 415 m ü. NHN der am 2. Oktober 1869 eröffnete Bahnhof Windsfeld-Dittenheim an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg (Strecke 5321 bei km 15,18/RL100-Kürzel: NWD). Er hat zwei durchgehende Hauptgleise und ein Überholgleis. Im Jahre 1978 endete der Personennahverkehr: Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde 1978 bei insgesamt 15 Halten auf der Strecke die Bedienung im Personenverkehr eingestellt und der Verkehr auf Busse verlagert. Für die etwa zehn Kilometer entfernt gelegene Hahnenkamm-Kaserne bei Heidenheim (Mfr) der Bundeswehr wurde eine zweigleisige große Verladerampe für Militärtransporte (hier speziell für Panzer) errichtet, die bis zur Auflösung der Kaserne (am 31. März 2004) im Betrieb war. Sie besteht aus einer Kopf- und einer Kopf-/Seitenladerampe. Das landwirtschaftliche Warenlager wurde ebenfalls bis 2004 bedient, bis zur Einstellung des Güterverkehrs im gleichen Jahr. Die Anlagen des Bahnhofs sind noch immer relativ umfangreich, werden aber als Betriebsbahnhof nur noch zum Überholen genutzt.

In Ehlheim wurde 1869 ein Haltepunkt eingerichtet, der mit der Verlagerung des Nahverkehrs auf den Bus 1978 aufgelassen und weitgehend rückgebaut wurde. Zur Länderbahnzeit wurde ein kleines Bahnhofsgebäude (es entstand ursprünglich aus Anbauten an ein bestehendes Bahnwärterhaus und befand sich am Gleis Richtung Gunzenhausen) mit offenem Kurbelstellwerk errichtet.[10]

Bildung

Im Jahre 2014 gab es folgende Einrichtungen: Kindergärten: 75 Kindergartenplätze Schule: 1.–4. Jahrgangsstufe

Persönlichkeiten

  • Eduard Rupprecht (1837–1907), langjähriger Pfarrer in Sausenhofen
  • Georg Matthias Burger (1750–1825), Uhrmacher

Literatur

Weblinks

Commons: Dittenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Dittenheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  3. Gemeinde Dittenheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  4. Frank Siegmund: Alemannen und Franken. Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 23 (herausgegeben von Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer). Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2000, S. 367.
  5. Andreas Kraus: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Bd. 3/1. Reihe: Handbuch der bayerischen Geschichte Gesamtwerk in 4 Bänden: Handbuch der bayerischen Geschichte, 4 Bände, C. H. Beck, 3., neubearb. Aufl., München 1997, S. 58. online
  6. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706.
  7. https://www.vgem-altmuehltal.de/wahlen/gemeinderat-dittenheim/ergebnisse.html Gemeinderatswahl Dittenheim, 15. März 2020, Amtliches Endergebnis
  8. Eintrag zum Wappen von Dittenheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Schrenk/Zink: GottesHäuser. wek-Verlag, Treuchtlingen/Berlin 2008, S. 35–38.
  10. [1]

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Bahnhof Ehlheim
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Dittenheim, Luftaufnahme (2016)
Dittenheim Panorama Luftaufnahme (2020).jpg
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Dittenheim Panorama Luftaufnahme (2020)
Dittenheim in WUG.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Dittenheim, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern, Deutschland.
English (en): Locator map of Dittenheim in District of Weißenburg-Gunzenhausen, Bavaria, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Dittenheim dans l'arrondissement de Weissenburg-Gunzenhausen dans Bavière, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Dittenheim, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Dittenheim во рамките на Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Dittenheim in de Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Dittenheim en Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Bavaria, District of Weißenburg-Gunzenhausen, Dittenheim ഭൂപടസ്ഥാനം.
Dittenheim 2011-05-11 (16).JPG
Autor/Urheber: Rensi, Lizenz: CC0
Dittenheim, Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Bayern), evang.-luth. Pfarrkirche St. Peter und Paul, Südfront mit Portalvorbau am mittleren Joch