Distrikt Stendal
Distrikt Stendal | |
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Basisdaten | |
Bestehen: | 1807–1813 |
Königreich: | Westphalen |
Departement: | Departement der Elbe |
Präfektur: | Stendal |
Präfekten: | Leopold Christian Wilhelm Johann Graf von der Schulenburg-Bodendorf |
Gliederung: | 14 Kantone |
Einwohner: | 55.175 (1811) |
Fläche: | 39,75 Quadratmeilen |
Der Distrikt Stendal war eine Verwaltungseinheit im Departement der Elbe im Königreich Westphalen. Er wurde durch das Königliche Dekret vom 24. Dezember 1807 gebildet[2] und bestand bis 1813.
Im Distrikt mit dem Hauptort Stendal lebten 1811 55.575 Menschen auf 39,75 mi². Er umfasste 7 Städte, 217 Dörfer, 61 Weiler und 45 Einöden mit 9005 Haushalten. Vom Glaubensbekenntnis waren 173 Menschen katholisch, 279 reformiert und 183 jüdischen Glaubens. Der restliche Teil der Bevölkerung hatte ein evangelisches Glaubensbekenntnis.[3]
Der Distrikt umfasste zu großen Teilen die Kreise Stendal, Tangermünde, Arneburg, Seehausen, Salzwedel und Arendsee der Mark Brandenburg.[4]
Organisation
Dem Distrikt stand als Unterpräfekt Leopold Christian Wilhelm Johann Graf von der Schulenburg-Bodendorf vor.[5][6][7]
Distriktrat
Mitglieder des Distriktrates waren die Herren:[5]
- Friedrich von Bismarck
- von Bornstädt
- Giesecke
- Krüger
- Möhring
- Siebmann
- von Werdeck
- Wollmer
Kantonaleinteilung
Der Distrikt wurde am 24. Dezember 1807 in 13 Kantone eingeteilt, die 119 Gemeinden, bewohnt von 50.799 Menschen, umfassten.[2] Im Jahr 1811 umfasste der Distrikt 14 Kantone mit 139 Gemeinden.[3] Die Kantone Osterburg und Osterburg-Land wurden nach der Verwaltungsreform im Jahr 1810 zum Kanton Osterburg zusammengelegt.
Kanton (Hauptort) | Kantonmaire[5] | Einwohnerzahl[3] | Fläche in mi²[3] |
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Burgstall | Herr Mitter-Schönberg zu Schwarzlosen | 2387 | 3,25 |
Grieben | Herr von Roth zu Köchte | 2640 | 3,31 |
Tangermünde | Herr von Roth zu Köchte | 5015 | 2,07 |
Lüderitz | Herr Mitter-Schönberg zu Schwarzlosen | 3259 | 3,96 |
Stendal | Herr von Bismark | 7111 | 2,32 |
Stendal-Land | Herr von Bismark | 3017 | 2,43 |
Bismark | Herr von Hetze zu Berckau | 3727 | 2,54 |
Schinne | Herr von Bülow zu Schwechten | 2829 | 2,56 |
Arneburg | Herr Tromme | 4432 | 3,38 |
Werben | Herr Ebel | 4579 | 3,12 |
Osterburg-Land | |||
Osterburg | |||
Seehausen | 5444 | 2,66 | |
Neue Kantone nach der Verwaltungsreform 1810[3] | |||
Osterburg (neu) | Herr von Bock | 5358 | 3,75 |
Bretsche | Herr von der Schulenburg | 2900 | 2,06 |
Pollitz | Herr von der Schulenburg | 2874 | 2,32 |
Literatur
- Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Westphalen. Gebrüder Hahn, Hannover 1811 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Januar 2014]).
- Handbuch über das Königreich Westphalen. Zur Belehrung über Land und Einwohner, Verfassung, Verwaltung und äußere Verhältnisse des Staates überhaupt und seine einzelnen Theile insonderheit, nebst einem Verzeichnisse der vornehmsten Hof und Staatsbeamten. Hemmerde und Schwedtschke, Halle 1808 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Januar 2014]).
- Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Bulletin des lois du Royaume de Westphalie. Band I, Nr. 6, 1807 (online [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 2. Januar 2014]).
- Friedrich Justin Bertuch (Hrsg.): Allgemeine geographische Ephemeriden. Mit Charten und Kupfern. Sechs und dreißigster Band. Verlage des Landes-Industrie-Comtoirs, Weimar 1811 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Januar 2014]).
Einzelnachweise
- ↑ Karl Ferdinand Weiland: General-Charte von dem Königreiche Westphalen: zugleich als Tableau d'Assamblage für den auf königl. Befehl herausgegebenen Departments-Atlas, und als vollständige Post-Chart des Königreiches zu benutzen. Hrsg.: Geographisches Institut. Weimar 1812 (Digitalisat der ULB Münster [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 18. März 2018]).
- ↑ a b Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Bulletin des lois du Royaume de Westphalie. Band I, Nr. 6, 1807, S. 71 ff. (online [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 2. Januar 2014]).
- ↑ a b c d e Friedrich Justin Bertuch (Hrsg.): Allgemeine geographische Ephemeriden. Mit Charten und Kupfern. Sechs und dreißigster Band. Verlage des Landes-Industrie-Comtoirs, Weimar 1811, S. 23 f. (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Januar 2014]).
- ↑ Handbuch über das Königreich Westphalen. Zur Belehrung über Land und Einwohner, Verfassung, Verwaltung und äußere Verhältnisse des Staates überhaupt und seine einzelnen Theile insonderheit, nebst einem Verzeichnisse der vornehmsten Hof und Staatsbeamten. Hemmerde und Schwedtschke, Halle 1808, S. 177 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Januar 2014]).
- ↑ a b c Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Westphalen. Gebrüder Hahn, Hannover 1811, S. 156 f. (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Januar 2014]).
- ↑ Bulletin des Lois du Royaume de Westphalie. Gesetz-Bulletin des Königreichs Westphalen. Nr. 25, 2. Juni 1813, S. 59 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 12. März 2018]).
- ↑ Verzeichnis der Adelsbestätigungen im ehemaligen Königreich Westfalen. In: Der Deutsche Herold: Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde. Band 6, 1875, S. 135 (Volltext in der Google-Buchsuche).
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Distrikt Stendal, Departement der Elbe, Königreich Westphalen, 1812