Dirk Bleese

Dirk Bleese (* 15. November 1968 in Hamburg) ist ein deutscher Pianist des Modern Jazz und Komponist.

Ausbildung

Dirk Bleese erhielt seit seinem 7. Lebensjahr Klavierunterricht bei Christel Scheuer aus Hamburg. Als Austauschschüler in den USA lernte er den Jazz richtig kennen; mit 18 Jahren gründete er seine erste Schüler-Big-Band.[1] Nach dem Abitur und dem Zivildienst nahm er 1991 am Popkurs Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg teil und begann mit dem Jazzklavier-Studium an der Hochschule der Künste Berlin.[2] Seine Lehrer dort waren u. a. David Friedman und Walter Norris.

Leben und Schaffen

1993 gründete er gemeinsam mit dem Komponisten Antonio Palesano das Hamburg Jazz Orchestra.[1] In der Folge initiierte er 1994 die Gründung der Musikerinitiative JazzHaus Hamburg e.V.[3] und 1995 des Jazzbüro Hamburg.[4][5] In den Jahren 1994 bis 1996 leitete er das JazzHaus Festival Hamburg[1][3], das Festival Jazz in Hamburg[6] in Planten un Blomen und das Big Band Spektakel in der Hamburger Fabrik. In den Jahren 1994 und 1995 war er Pianist des Solo-Theaterstückes „Lands End“[7] von und mit Ernie Reinhardt. 1996 bis 1998 arbeitete er als Assistent von Franz Wittenbrink am Deutsches Schauspielhaus in Hamburg bei den Produktionen „Männer“ und „St.Pauli Saga“. Von 1999 bis 2001 übernahm er die Musikalische Leitung bei „BUDDY HOLLY - das Musical“ in Hamburg. 1999 bis 2008 war er Komponist und Bühnenmusiker der Kinderstücke an der Komödie Winterhuder Fährhaus[8].

2001 gründete Bleese die studienvorbereitende Ausbildung Rock/Pop/Jazz an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg, die er leitete.[9] Zwischen 2005 und 2007 war er mit seinen Arrangements Gastdirigent der NDR-Big Band.[2] Gemeinsam mit der Librettistin Kristina Faust schrieb er 2008 das Musical „Verliebt in Babylon“[10] und 2011 die Großstadtoper „Morgen war noch nie“, die er in der Jugendmusikschule aufführte.[11][12] Seit 2021 ist er Komponist der Universal Edition, bei der seine Klavierlehrwerke erscheinen.[2]

2015 gründete Bleese mit dem Bassisten Oliver Potratz und dem Schlagzeuger Tilo Weber das Dirk Bleese Trio, dessen CDs „in between“ (2016) und „in zwischen“ (2018) bei Laika Records veröffentlicht wurden.[13] 2017 und 2018 war er Kurator des Jazzprogramms der Halle 424, Hamburg, die 2018 den deutschen Spielstättenpreis Applaus gewann.[14][15][16]

Kompositionen und Bühnenmusiken

  • jazz piano 1, Klavierlehrwerk[17]
  • jazz piano 2, Klavierlehrwerk[18]
  • jazz piano 3, Klavierlehrwerk[19]
  • jazz piano 4, Klavierlehrwerk[20]
  • jazz piano 5, Klavierlehrwerk[21]
  • Verliebt in Babylon, Musical[22]
  • Morgen war noch nie, Crossover-Oper[23]
  • Bremer Stadtmusikanten, Kinderstück[8]
  • Der Zauberlehrling, Kinderstück[24]

Diskografie

  • Dirk Bleese Trio „in zwischen“, 2018[25]
  • Dirk Bleese Trio „in between“, 2016
  • Sopot-Hamburg Jazz Quintett, 2002
  • Tobias Netta - Tobias Netta, 1990

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑ a b c Nikos Theodorakopulos: Kontrolliertes Chaos. In: Die Tageszeitung: taz. 13. Mai 1994, ISSN 0931-9085, S. 25 (taz.de [abgerufen am 8. November 2021]).
  2. ↑ a b c Universal Edition. Abgerufen am 8. November 2021 (englisch).
  3. ↑ a b Nikos Theodorakopulos: Neuer Mumm. In: Die Tageszeitung: taz. 15. Juni 1994, ISSN 0931-9085, S. 19 (taz.de [abgerufen am 8. November 2021]).
  4. ↑ Jazzbüro Hamburg
  5. ↑ Hamburger Abendblatt-Hamburg: Hamburgs Jazzer unter einem Hut. 17. Mai 1996, abgerufen am 9. November 2021 (deutsch).
  6. ↑ Niko Theodorakopulus: Lokales Coming-Out. In: Die Tageszeitung: taz. 15. August 1995, ISSN 0931-9085, S. 23 (taz.de [abgerufen am 8. November 2021]).
  7. ↑ Andreas Dey: Unten das Fest, oben stirbt Oma. In: Die Tageszeitung: taz. 9. September 1994, ISSN 0931-9085, S. 23 (taz.de [abgerufen am 8. November 2021]).
  8. ↑ a b Fanny Tarnow | Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG. Abgerufen am 8. November 2021.
  9. ↑ Studienvorbereitung Jazz, Rock, Pop und Entertainment – Konzepte für stilübergreifende Bandarbeit; Junge Akademie Studienvorbereitung. 20. Mai 2011, abgerufen am 8. November 2021.
  10. ↑ Theater Kampnagel Hamburg: Verliebt in Babylon. Ein Großstadtmusical. Abgerufen am 8. November 2021.
  11. ↑ Ein Prozess musikalischer Selbstfindung | Ausgabe: 11/11 | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 8. November 2021.
  12. ↑ Hamburger Abendblatt-Hamburg: Runter da vom Dach, Kinder! 23. September 2011, abgerufen am 9. November 2021 (deutsch).
  13. ↑ Dirk Bleese Trio. Laika Records, abgerufen am 8. November 2021.
  14. ↑ APPLAUS 2018: Das sind die 94 Preisträger des Spielstätten-Programmpreises! - News - Backstage PRO. Abgerufen am 8. November 2021.
  15. ↑ JAZZ TALK in der Halle424. In: Halle 424. Abgerufen am 8. November 2021 (deutsch).
  16. ↑ APPLAUS. Abgerufen am 8. November 2021 (deutsch).
  17. ↑ Universal Edition. Abgerufen am 8. Dezember 2021 (englisch).
  18. ↑ Universal Edition. Abgerufen am 8. Dezember 2021 (englisch).
  19. ↑ Universal Edition. Abgerufen am 8. Dezember 2021 (englisch).
  20. ↑ Dirk Bleese: jazz piano 4. Universal Edition, abgerufen am 8. November 2021 (englisch).
  21. ↑ Dirk Bleese: jazz piano 5. Universal Edition, abgerufen am 8. November 2021 (englisch).
  22. ↑ Theater Kampnagel Hamburg: Verliebt in Babylon. Ein Großstadtmusical. Abgerufen am 8. November 2021.
  23. ↑ Großstadtoper. In: Godot – Das Hamburger Theatermagazin. 18. September 2011, abgerufen am 8. November 2021 (deutsch).
  24. ↑ Zauberlehrling macht Examen, Der | gallissas theaterverlag und mediaagentur gmbh. Abgerufen am 8. November 2021.
  25. ↑ Hans-Jürgen Schaal: Kopfkino mit Wörtern. In: Jazzthetik 2/18.
Personendaten
NAMEBleese, Dirk
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Jazzmusiker (Piano) und Komponist
GEBURTSDATUM15. November 1968
GEBURTSORTHamburg