Dipperz

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:50° 33′ N, 9° 48′ O
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Kassel
Landkreis:Fulda
Höhe:355 m ü. NHN
Fläche:30,04 km2
Einwohner:3634 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:121 Einwohner je km2
Postleitzahl:36160
Vorwahl:06657
Kfz-Kennzeichen:FD
Gemeindeschlüssel:06 6 31 003
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Dorfbrunnen 2
36160 Dipperz
Website:www.dipperz.de
Bürgermeister:Klaus-Dieter Vogler (parteilos)
Lage der Gemeinde Dipperz im Landkreis Fulda
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Karte

Dipperz ist eine Gemeinde im osthessischen Landkreis Fulda, die auch „das Tor zur Rhön“ genannt wird.

Geographie

Lage

Dipperz liegt etwa zehn Kilometer östlich der Kreisstadt Fulda in der Rhön. Wegen seiner Nähe zur Stadt Fulda und der Rhön entwickelte sich Dipperz zu einer beliebten Wohngemeinde.

Nachbargemeinden

Dipperz grenzt im Norden und Osten an die Gemeinde Hofbieber, im Südosten an die Gemeinde Poppenhausen, im Südwesten an die Gemeinde Künzell sowie im Nordwesten an die Gemeinde Petersberg (alle im Landkreis Fulda).

Gliederung

Die Gemeinde Dipperz besteht aus den Ortsteilen Armenhof, Dipperz, Dörmbach, Finkenhain, Friesenhausen, Kohlgrund, Wisselsrod und Wolferts sowie dem Einzelgehöft Alschberg.

Geschichte

Dipperz wurde im Jahre 1261 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Friesenhausen ist jedoch wesentlich älter, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 824 zurück.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. August 1972 aus den acht bis dahin selbstständigen Gemeinden Armenhof, Dipperz, Dörmbach (Fulda), Finkenhain, Friesenhausen, Kohlgrund, Wisselsrod und Wolferts die neue Gemeinde Dipperz gebildet.[2] Damals betrug die Zahl der Einwohner 2300.

Religion

In Dipperz leben in der Mehrzahl Katholiken. Der Backsteinbau der römisch-katholischen St. Antonius d. Einsiedler u. St. Placidus wurde von 1895 bis 1896 im neoromanischen Stil errichtet, nachdem die Vorgängerkirche dem Dorfbrand von 1892 zum Opfer gefallen war. Für die Kirche schuf der Bildhauer Johannes Kirsch aus Petersberg zwei Plastiken über den Seitenportalen. Der Taufstein ist spätgotisch.[3]

Die Mitglieder der evangelischen Gemeinde, die sich vorher zum Gottesdienst nach Schloss Bieberstein begeben mussten, bauten mit tatkräftiger Unterstützung ihrer katholischen Nachbarn die Michaelskapelle, die am 3. Oktober 1954 eingeweiht wurde. Ihre beiden Glocken stammen vom Hamburger Glockenfriedhof. 1955 wurde Dipperz eigenständige Kirchengemeinde in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Im Jahr 2007 ging die Gemeinde formalrechtlich in der neuen Evangelischen Kirchengemeinde Bieberstein-Dipperz auf.[4][5]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[6] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[7][8][9]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 15 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands38,4651,5852,6855,61157,113
BLGDBürgerliste Gemeinde Dipperz46,6748,5747,4744,4842,910
FDPFreie Demokratische Partei15,02
Gesamt100,015100,015100,015100,019100,023
Wahlbeteiligung in %67,161,758,359,064,5

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Dipperz neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und vier weitere Beigeordnete angehören.[10] Bürgermeister ist seit dem 11. Januar 2009 der parteiunabhängige Klaus-Dieter Vogler.[11] Er wurde als Nachfolger von Bernhard Weber (CDU), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[12] am 5. Oktober 2008 in einer Stichwahl bei 70,5 Prozent Wahlbeteiligung mit 57,3 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgten zwei Wiederwahlen, jeweils ohne Gegenkandidaten, zuletzt, pandemiebedingt verschoben, im März 2021.[13] Durch die verschobene Wahl verschob sich der Beginn der Amtszeit auf den 1. Mai 2021.[11]

Amtszeiten der Bürgermeister[14]
  • 2009–2027 Klaus-Dieter Vogler[11]
  • 1997–2009 Bernhard Weber (CDU)[12]
  • 1972–1997 Reinhold Hartung (1942–2023)[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kirche im Ortsteil Friesenhausen

Persönlichkeiten

  • Wolfgang Gutberlet (* 1944), Unternehmer
  • Winfried Schwab (* 1964), katholischer Geistlicher

Literatur

  • Michael Mott: Der älteste Taufstein unserer Heimat?/Entdeckung im Dipperzer Pfarrgarten: Das romanische Taufbecken aus der katholischen Schloßkirche ist eine einmalige Kostbarkeit. in: Fuldaer Zeitung, 8. Nov. 1990, S. 10 (Serie: DENK-mal!).
  • Michael Mott: Der Tod eines alten Bauernhauses/Dem Verfall unwiderruflich preisgegeben/Einst des Bauern ganzer Stolz, heute eine Bauruine (Dipperz-Dörmbach). in: Fuldaer Zeitung, 23. April 1992, S. 13 (Serie: DENK-mal!).
  • Michael Mott: Gotische Fischblasen als Zeitzeugen/„Stiefkinder“ der Kunstgeschichte: Steine, die viel erzählen könnten/Ein Überbleibsel der alten Dipperzer Kapelle in der Friedhofsmauer. in: Fuldaer Zeitung, 21. Dez. 1995, S. 13 (Serie: DENK-mal!).
  • Literatur über Dipperz nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Commons: Dipperz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 3 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  3. Rhönlexikon: Katholische Pfarrkirche St. Antonius in Dipperz (Memento vom 1. November 2019 im Internet Archive)
  4. Chronik der Evangelischen Kirchengemeinde Bieberstein-Dipperz
  5. Heute stellt sich vor: Die ev. Michaelskapelle in Dipperz
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  10. Gremien: Gemeindevorstand
  11. a b c Osthessen News, 15. März 2021: Klaus-Dieter Vogler (parteilos) bleibt Rathauschef: „Es geht in die dritte Amtszeit: … Seit dem 11. Januar 2009 ist er Bürgermeister der Gemeinde Dipperz“ -Niederschrift über die konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung Dipperz am 29. April 2021 (Memento vom 27. Dezember 2021 im Internet Archive); Protokoll zu TOP 7: „Die Amtseinführung und Verpflichtung des am 14.03.2021 gewählten Bürgermeisters Klaus-Dieter Vogler erfolgt mit Wirkung ab 01.05.2021 durch den Vorsitzenden der Gemeindevertretung“
  12. a b Osthessen News, 9. Januar 2009: Neuer "Dirigent" übernahm Taktstock! Bürgermeister Vogler für Weber (CDU): „Er hat die Gemeinde nach vorne gebracht … während seiner 12-jährigen Amtszeit … In den 36 Jahren nach der Gebietsreform sei Bernhard Weber der zweite Bürgermeister gewesen“
  13. Votemanager: Bürgermeisterstichwahl Gemeinde Dipperz 2021
  14. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Dipperz (Memento vom 3. Februar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  15. Traueranzeigen Reinhold Hartung, Ehrenbürgermeister der Gemeinde Dipperz - Die Gemeinde Dipperz - "Das Tor zur Rhön": „Am 01. August 1972 wurde die Großgemeinde Dipperz … per Gesetz … gebildet. … Reinhold Hartung wurde zum staatsbeauftragten Bürgermeister bestellt. … Am 11. Januar 1973 wurde Reinhold Hartung in das hauptamtliche Amt des Bürgermeisters eingeführt, das er 24 Jahre inne hatte. Er war zuvor am 29. Dezember 1972 einstimmig zum Bürgermeister gewählt worden.“ … und war letzter Bürgermeister in Finkenhain

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Sankt Anna in Friesenhausen (02).jpg
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Katholische Filialkirche Sankt Anna in Dipperz-Friesenhausen in Gewitterwolken
Wappen Dipperz.png
Wappen von de:Dipperz
Wappenbeschreibung:
“Das Wappen zeigt im gespaltenen Schild vorne in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, hinten in Rot zwei gekreuzte silberne Dreschflegel.”