Dimitrios Diamantidis

Basketballspieler
Basketballspieler
Dimitrios Diamantidis
Spielerinformationen
Geburtstag6. Mai 1980 (43 Jahre)
GeburtsortKastoria, Griechenland
Größe196 cm
Gewicht88 kg
PositionPoint Guard
Vereine als Aktiver
1994–1999 Griechenland Kastoria
1999–2004 Griechenland Iraklis Thessaloniki
2004–2016 Griechenland Panathinaikos Athen
Nationalmannschaft
2001–2010 Griechenland
20000000 0Griechenland
Griechenland
Griechenland U 20
124 Spiele
016 Spiele

Dimitrios Diamantidis (griechisch Δημήτριος Διαμαντίδης, * 6. Mai 1980 in Kastoria) ist ein ehemaliger griechischer Basketballspieler. Der 1,96 m große Point Guard zeichnete sich vor allem durch seine Abwehrqualitäten sowie seine Vielseitigkeit aus, galt über Jahre als bester Defensivspieler Europas und wurde infolgedessen sechsmal zum besten Verteidiger der EuroLeague gewählt.

Mit der Nationalmannschaft Griechenlands gewann er die Europameisterschaft 2005 und erreichte 2006 die Vize-Weltmeisterschaft. Zudem konnte er mit Panathinaikos Athen dreimal die EuroLeague sowie neun griechischer Meisterschaften und zehn Pokalsiege erringen. Während seiner 17-Jährigen Profikarriere konnte Diamantidis 24 Titel gewinnen und liegt damit hinter Fragiskos Alvertis (25 Titel) auf Platz zwei der erfolgreichsten griechischen Basketballspieler.

Diamantidis zählt zu den bedeutendsten Akteuren der europäischen Basketballgeschichte. Obwohl er nie in der US-Profiliga NBA spielte, galt er als einer der besten Spieler weltweit. In den ewigen Bestenlisten der EuroLeague führt er die Kategorien für die meisten Assists[1], Steals[2] und absolvierter Spielzeit[3] an. Ebenfalls den ersten Platz belegt er in der Kategorie der persönlichen Einzelbewertung aller Spieler.[4]

Karriere

Diamantidis im November 2007

Verein

Diamantidis begann seine Karriere 1994 in seiner Heimatstadt Kastoria, bevor er 1999 in die griechische Profiliga zu Iraklis Thessaloniki wechselte. In seiner zweiten Saison bei Iraklis etablierte sich Diamantidis als Starting-Five Spieler und wurde 2004 zum MVP der griechischen A1 Ethniki gewählt. Im Sommer desselben Jahres wechselte er zu Panathinaikos Athen bei denen er noch heute unter Vertrag steht. Mit Panathinaikos gelang dem Aufbauspieler 2005, 2006, 2008, 2013 und 2014 das Double. 2007 und 2009 gelang ihm sogar das Triple. Im Finale 2007 besiegte er mit Panathinaikos ZSKA Moskau und wurde im Anschluss zum MVP der Begegnung gewählt.

Eine Rekordmarke setzte Diamantidis, als er zwischen dem 6. Juli 2004 und dem 11. August 2007 an 245 Spielen von Panathinaikos und der griechischen Nationalmannschaft teilnahm und dabei keine Begegnung verpasste.[5]

Am 16. November 2008 erreichte Diamantidis als erst vierter Spieler der A1 Ethniki 1000 Karriere-Assists. Nur wenige Wochen später, am 20. Dezember desselben Jahres, erreichte er, als ebenfalls erst vierter Spieler der A1 Ethniki, 500 Karriere-Steals. Am 6. Januar 2011 hat er Angelos Koronios in der ewigen Bestenliste überholt und führt seitdem die Kategorie für gegebene Assists an.[6] Am 22. Januar 2011 überholte er Koronios auch bei den Steals und übernahm auch in dieser Kategorie die Führung.[7]

Nachdem Fragiskos Alvertis 2009 seine Karriere beendete, ist Diamantidis Mannschaftskapitän von Panathinaikos.

Am 21. April 2014 übernahm Diamantidis die Führung in ewigen Bestenliste als bester Assist-Geber der EuroLeague.[8]

Nach dem Ende der Saison 2015/2016 beendete Diamantidis seine aktive Laufbahn. Am 9. Juni 2016 gab Panathinaikos bekannt, die bis zu diesem Zeitpunkt von Diamantidis getragene Rückennummer 13 in Zukunft nicht mehr zu vergeben.[9]

Nationalmannschaft

Sein Debüt bei der griechischen Nationalmannschaft gab Diamantidis im Rahmen der Mittelmeerspiele am 5. September 2001. Bei einem 101:56-Sieg über den Libanon gelangen ihm dabei sechs Punkte. 2005 gewann er die Basketball-Europameisterschaft. Gegner im Finale, welches in Belgrad stattfand, war die deutsche Mannschaft um Dirk Nowitzki. Diamantidis beendete dieses Turnier als bester Assist-Geber und wurde ins All-Tournament Team gewählt. Im Halbfinale gegen Frankreich gelang ihm wenige Sekunden vor Ablauf der Spielzeit beim Stand von 64:66 ein Dreipunktwurf, welcher Griechenland den 67:66-Sieg und das Finalticket gab. Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 erreichte Diamantidis mit Griechenland das Endspiel und gewann dort die Silbermedaille. Auf dem Weg ins Finale bezwang die griechische Auswahl dabei unter anderem als einzige Mannschaft die Nationalmannschaft aus den Vereinigten Staaten.

Mit Griechenland nahm Diamantidis auch an den Olympischen Spielen 2004 und 2008 teil, konnte einmal den Stanković Cup und siebenmal das Akropolis-Turnier gewinnen.

Seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft gab Diamantidis am 4. September 2010 nach dem Ausscheiden im WM-Achtelfinale gegen Spanien bekannt.[10]

Spielstil

Diamantidis galt als vielseitiger Spieler der auf vielen Positionen eingesetzt werden konnte. So spielte er bei Panathinaikos neben seiner eigentlichen Position häufig auch als Shooting Guard oder Small Forward. Dank seiner Athletik und seiner Fähigkeit auch gegen größere Spieler verteidigen und aufposten zu können, wurde er vor allem von seinem ehemaligen Trainer Željko Obradović gelegentlich auch auf der Position des Power Forward, als sogenannter Point Forward, aufgestellt. Diamantidis galt während seiner aktiven Zeit als bester europäischer Defensivspieler und wurde sechsmal (fünf davon in Folge) als Bester Spieler in dieser Kategorie von der EuroLeague ausgezeichnet. Seinen Defensivqualitäten hatte er auch seinen Spitznamen 3D zu verdanken, was die Abkürzung für Dimitrios Diamantidis Defense ist. Aufgrund seiner im Verhältnis zu seiner Körpergröße überdurchschnittlich langen Arme und seiner dadurch hohen Quote an Steals, wurde Diamantidis in den griechischen Medien gelegentlich auch Octopus oder Spiderman genannt.

Erfolge

Auszeichnungen

  • Sportler des Jahres (Griechenland): 2007
  • MVP der A1 Ethniki: 2004, 2006, 2007, 2008, 2011, 2014
  • MVP der griechischen Playoffs: 2006, 2007, 2011, 2014
  • MVP des Akropolis-Turniers: 2005, 2006
  • MVP des Euroleague Finals: 2007, 2011
  • MVP der EuroLeague-Saison 2010/2011
  • MVP des griechischen Pokalfinals: 2009, 2016
  • EuroLeague All-Decade Team 2000–2010
  • EuroLeague All-Decade Team 2010–2020
  • ESAKE: Beste Mannschaft des Jahres: 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2016
  • Bester Verteidiger der EuroLeague: 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2011
  • Bester Verteidiger der A1 Ethniki: 2008, 2009 2011
  • All Euroleague First Team: 2007, 2011, 2012, 2013
  • Europameisterschaft All-Tournament-Team: 2005
  • Europameisterschaft 2nd Team: 2005
  • Teilnahmen am griechischen All Star Game: 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2013, 2014
  • Teilnahme an der U-20 Europameisterschaft: 2000
  • Teilnahmen an Europameisterschaften: 2003, 2005, 2007
  • Teilnahme an Weltmeisterschaften: 2006, 2010
  • Teilnahme an Olympischen Spielen: 2004, 2008

Statistiken

Legende
  GPAbsolvierte Spiele (Games played)  GS Spiele von Beginn an (Games started) MPG Absolvierte Minuten pro Spiel (Minutes per game)
 FG% Wurfquote aus dem Feld (Field-goal percentage) 3P% Wurfquote Drei-Punkte-Würfe (3-point field-goal percentage) FT% Freiwurfquote (Free-throw percentage)
 RPG Rebounds pro Spiel (Rebounds per game) APG Assists pro Spiel (Assists per game) SPG Steals pro Spiel (Steals per game)
 BPG Blocks pro Spiel (Blocks per game) PPG Punkte pro Spiel (Points per game) PIR Personal Index Rating
 Titelgewinn   FETT Karriere-Bestmarke

Meisterschaft

SaisonTeamGPFG%3P%FT%RPGAPGSPGBPGPPG
1999–2000Iraklis Thessaloniki9.2500.7501.90.70.901.8
2000–2001Iraklis Thessaloniki23.336.219.5912.41.70.80.33.3
2001–2002Iraklis Thessaloniki31.445.391.7004.61.72.80.46.2
2002–2003Iraklis Thessaloniki26.420.280.6995.54.92.50.812.0
2003–2004Iraklis Thessaloniki35.443.333.7926.32.91.40.314.8
2004–2005Panathinaikos Athen37.523.358.7064.83.41.80.58.1
2005–2006Panathinaikos Athen34.467.433.8164.13.02.50.38.6
2006–2007Panathinaikos Athen36.527.468.7504.34.91.80.68.9
2007–2008Panathinaikos Athen36.481.412.8964.63.62.00.78.8
2008–2009Panathinaikos Athen27.561.538.8483.23.91.10.58.2
2009–2010Panathinaikos Athen30.543.455.8024.24.91.60.59.0
2010–2011Panathinaikos Athen35.456.410.8722.34.41.20.28.7
2011–2012Panathinaikos Athen33.537.438.8472.44.41.20.310.2
2012–2013Panathinaikos Athen30.427.412.8153.35.11.20.410.5
2013–2014Panathinaikos Athen35.498.402.8712.14.51.00.29.3
2014–2015Panathinaikos Athen31.436.407.7712.45.50.90.38.1
2015–2016Panathinaikos Athen32.383.333.8492.94.01.30.36.4
Gesamt5203.73.91.60.48.8

EuroLeague

SaisonTeamGPGSMPGFG%3P%FT%RPGAPGSPGBPGPPGPIR
2004–2005Panathinaikos Athen252027.4.544.467.7093.73.12.0.68.512.5
2005–2006Panathinaikos Athen232230.1.492.269.7854.52.92.3.88.713.1
2006–2007Panathinaikos Athen242429.1.489.460.7803.93.92.2.68.914.3
2007–2008Panathinaikos Athen191930.9.484.435.7695.33.31.8.78.515.1
2008–2009Panathinaikos Athen211227.3.486.441.8634.43.11.5.58.514.0
2009–2010Panathinaikos Athen12926.7.559.516.7382.93.31.5.39.413.7
2010–2011Panathinaikos Athen222130.5.433.370.8723.96.21.6.112.518.5
2011–2012Panathinaikos Athen232130.0.448.425.8823.74.81.5.511.516.4
2012–2013Panathinaikos Athen272531.5.368.315.7123.45.81.4.48.113.1
2013–2014Panathinaikos Athen292731.2.324.283.7632.46.21.4.18.912.8
2014–2015Panathinaikos Athen272727.3.410.379.8142.35.9.9.38.012.1
2015–2016Panathinaikos Athen26121.2.459.376.8272.34.2.8.27.210.3
Gesamt27822828.7.442.375.7953.54.51.6.49.013.7

Weblinks


Quellen

  1. Assist-Statistik auf www.euroleague.net
  2. Steal-Statistik auf www.euroleague.net
  3. Spielzeit-Statistik auf www.euroleague.net
  4. Index Rating-Statistik auf www.euroleague.net
  5. Bericht auf basketblog.gr (Memento vom 18. Dezember 2007 im Internet Archive)
  6. Bericht auf www.gazzetta.gr
  7. Bericht auf www.gazzetta.gr
  8. Bericht auf www.euroleague.net (englisch)
  9. Panathinaikos zieht die Nummer 13 zurück
  10. Bericht zu Diamantidis Rücktritt auf www.sentragoal.gr (Memento vom 7. September 2010 im Internet Archive)

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Dimitris Diamantidis against Apollon Patras, May 11, 2013.
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Le joueur grec Dimitris Diamantidis sous le maillot du Panathinaikos en novembre 2007 (Clermont-Ferrand)