Dimitri Pätzold

  Dimitri Pätzold

Geburtsdatum3. Februar 1983
GeburtsortUst-Kamenogorsk, Kasachische SSR
Größe183 cm[1]
Gewicht88 kg

PositionTorwart
FanghandLinks

Draft

NHL Entry Draft2001, 4. Runde, 107. Position
San Jose Sharks

Karrierestationen

2000–2002Kölner Haie
2002–2003Adler Mannheim
2003–2006Cleveland Barons
2006–2008Worcester Sharks
2008Witjas Tschechow
2008–2009Hannover Scorpions
2009–2010ERC Ingolstadt
2010–2011Straubing Tigers
2011–2013Hannover Scorpions
2013–2016Schwenninger Wild Wings
2016–2017Straubing Tigers
2017–2020Krefeld Pinguine
2020–2022EV Landshut
seit 2023Erding Gladiators

Dimitri Pätzold, eigentlich Dmitri Andrejewitsch Petzold (russisch Дмитрий Андреевич Петцольд, wiss. Transliteration Dmitrij Andreevič Petcol'd; * 3. Februar 1983 in Ust-Kamenogorsk) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeytorwart, der in Kasachstan geboren wurde. Im Laufe seiner Karriere absolvierte er einige Spiele für die San Jose Sharks in der National Hockey League, spielte für die Cleveland Barons und Worcester Sharks in der American Hockey League und war in der Deutschen Eishockey Liga bei den Adler Mannheim, Hannover Scorpions, Schwenninger Wild Wings und Krefeld Pinguinen aktiv.

Karriere

Pätzold, geboren als Kasachstandeutscher und aufgewachsen in der Nähe der kasachisch-chinesischen Grenze, kam im Alter von 13 Jahren als Spätaussiedler nach Deutschland.[2] Dort wurde er von den Scouts der Kölner Haie entdeckt, bei denen er fortan in den Jugendmannschaften zum Einsatz kam. 1999 erhielt Pätzold erste Einsätze für das DNL-Team des KEC. Kurz darauf stand der Torhüter zudem erstmals im Kader der DEB-Auswahl für die Junioren-Weltmeisterschaft 2000.

In der Spielzeit 2000/01 kam der Torwart zu ersten Einsätzen für das DEL-Team der Haie als Ersatzmann von Andrew Verner und Joseph Heiß. Einen Großteil der Spielzeit verbrachte er jedoch mit einer Förderlizenz beim Kooperationspartner TSV Erding und bei den Junghaien. Beim NHL Entry Draft 2001 wurde Pätzold schließlich in der vierten Runde an 107. Stelle von den San Jose Sharks ausgewählt. Am Ende der Saison 2001/02 feierte er mit dem KEC die Deutsche Meisterschaft als Ersatztorwart hinter Chris Rogles. Danach wechselte der Linksfänger für ein Jahr zu den Adler Mannheim, ehe er nach Nordamerika ging.

Von 2003 bis 2006 spielte Dimitri Pätzold für die Cleveland Barons, das Farmteam der Sharks, in der American Hockey League und wurde in seiner Rookiesaison als bester Jungtorhüter der Liga ausgezeichnet. Zudem kamen in der Saison 2003/04 einige Einsätze in der ECHL für die Johnstown Chiefs hinzu. Während der Saison 2005/06 stand der Torwart zum ersten Mal im NHL-Kader der San Jose Sharks, da die beiden Stammtorhüter Jewgeni Nabokow und Vesa Toskala verletzt waren. Pätzold nahm den Posten als Nummer 2 hinter Nolan Schaefer ein, kam allerdings nicht zum Einsatz. Nachdem die Cleveland Barons am Ende der Saison 2005/06 nach Worcester umzogen, spielt Pätzold seit dem Herbst für das neue Farmteam der Sharks, die Worcester Sharks, in der AHL, wo er zusammen mit seinem deutschen Landsmann Thomas Greiss und teilweise auch mit dem Kanadier Nolan Schaefer das Torhüter-Trio bildete. Am 4. März 2007 wurde der Torhüter erneut in den NHL-Kader berufen, wo er für ein Spiel den Posten als Back-up-Goalie einnahm. Nach dem Ausscheiden seines Teams in der ersten Runde der AHL-Playoffs 2007 nominierte ihn der deutsche Nationaltrainer Uwe Krupp für die Eishockey-Weltmeisterschaft in Moskau als dritten Torwart nach.[3]

Pätzold im Trikot des ERC Ingolstadt

Im Sommer 2007 unterzeichnete Pätzold bei den Sharks einen neuen Einjahresvertrag und erhielt nach dem im September abgehaltenen Trainingscamp der San Jose Sharks den Vorzug vor Thomas Greiss auf den Posten des Ersatztorhüters hinter Nabokow, nachdem Vesa Toskala nach Toronto abgegeben worden war. Im dritten Spiel der Saison kam Pätzold nach 48 gespielten Minuten im letzten Drittel zu seinem NHL-Debüt, bestritt aber bis Mitte Januar 2008, als er ins Farmteam zurückgeschickt wurde, noch kein Spiel von Beginn an. Zurück bei den Worcester Sharks gelang dem deutschen Nationalspieler sein erster Shutout seit der Spielzeit 2004/05. Es war zugleich der erste Shutout in der Franchise-Geschichte des Teams aus Worcester. Nach der Saison wurde er, wie bereits ein Jahr zuvor, in den Weltmeisterschaftskader berufen. Sein auslaufender Vertrag in San Jose wurde seitens des Teams nicht verlängert, woraufhin Pätzold ein Angebot von Witjas Tschechow aus der Kontinentalen Hockey-Liga annahm. In der Saison 2008/09 kam der Schlussmann dort in den ersten 16 Saisonpartien allerdings nur einmal zum Einsatz. Er wechselte bereits Mitte Oktober 2008 nach Deutschland zu den Hannover Scorpions, bei denen er einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit unterzeichnete. Mit dem Team beendete er die Hauptrunde als zweitbestes Team hinter den Eisbären Berlin und drang in den Playoffs bis ins Halbfinale vor. Für die Saison 2009/10 hatte Pätzold jedoch bereits einen Zweijahres-Vertrag beim Ligarivalen ERC Ingolstadt unterzeichnet.[4] Nach einem Jahr in Ingolstadt wurde sein Vertrag aufgelöst, der Torhüter wechselte daraufhin zum bayerischen Konkurrenten Straubing Tigers, wo er einen Einjahresvertrag unterschrieb.[5] Nach zwei Jahren in Bayern kehrte er zur Saison 2011/12 zu den Hannover Scorpions zurück[6] und erhielt einen Zweijahres-Vertrag. Nach Ablauf des Vertrages wechselte die DEL-Lizenz der Scorpions zu den Schwenninger Wild Wings, die unter anderem auch Pätzold von den Scorpions übernahmen.

Zur Saison 2016/17 wechselte Pätzold von den Schwenninger Wild Wings zu den Straubing Tigers.[7] In der Saison 2017/18 war er bei den Tigers hinter Sebastian Vogl und Drew MacIntyre nur noch dritter Torhüter und wurde daher im November 2017 an die Krefeld Pinguine abgegeben, die wiederum eine Absicherung auf der Torhüterposition benötigten.[8] Aufgrund starker Leistungen in der Saison 2018/19, verlängerten die Krefelder seinen Vertrag um ein weiteres Jahr.[9]

Im Januar 2020 verließ er den Krefelder Klub aus beruflichen und familiären Gründen und wechselte zum EV Landshut in die DEL2.[10] 2022 beendete er seine Karriere und wurde Torwarttrainer beim EVL.

Zur Saison 2023/24 reaktivierten ihn die Erding Gladiators für ihre Bayernliga-Mannschaft.

Erfolge und Auszeichnungen

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlay-offs
SaisonTeamLigaSpSNU/OTMinGTSOGTSSpSNMinGTSOGTS
2000/01TSV Erding2. BL218903.87
2001/02EV Duisburg2. BL63303601702.83
Kölner HaieDEL72601603.69
2002/03Adler MannheimDEL158183502.5720034203.52
2003/04Cleveland BaronsAHL271015014577032.88
Johnstown ChiefsECHL87004432002.7110159202.02
2004/05Cleveland BaronsAHL4118165241810412.58
2005/06Cleveland BaronsAHL3310210187412403.97
2006/07Fresno FalconsECHL4220239802.01
Worcester SharksAHL24108313787702.61421256801.87
2007/08Worcester SharksAHL21710311845612.84
San Jose SharksNHL300043405.45
2008/09Witjas TschechowKHL100052505.80
Hannover ScorpionsDEL26185214546802.8110646252412.30
2009/10ERC IngolstadtDEL5430213323216723.1010556113113.04
2010/11Straubing TigersDEL4317242254012112.86
2011/12Hannover ScorpionsDEL4817290282613832.93
2012/13Hannover ScorpionsDEL422.59
2013/14Schwenninger Wild WingsDEL503.31
2014/15Schwenninger Wild WingsDEL413.24
2015/16Schwenninger Wild WingsDEL283.44
2016/17Straubing TigersDEL26815313826822.950000000.00
2. Bundesliga gesamt2710603.64
DEL gesamt3801251261382.942211912705722.95
ECHL gesamt129206822802.3610159202.02
AHL gesamt146557011831143152.99421256801.87

International

Pätzold bei den Olympischen Winterspielen 2010
JahrTeamVeranstaltungSpSNUMinGTSOGTS
2000DeutschlandU18-WM62313601612.67
2000DeutschlandU20-B-WM4400240601.50
2001DeutschlandU18-WM63213602003.33
2001DeutschlandU20-B-WM4310240601.50
2003DeutschlandU20-WM51402462105.13
2007DeutschlandWM32101801103.67
2008DeutschlandWM31201781304.37
2009DeutschlandOlympia-Q.2200100201.20
2009DeutschlandWM61503581502.52
2010DeutschlandOlympia10160505.00
Junioren gesamt251310214466912.95
Herren gesamt156908764603.11

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hockeygoalies.org, abgerufen am 11. August 2013
  2. Die Welt, 18 Jahr, blondes Haar - so steht er im Tor. Der Kölner Eishockey-Profi Dimitri Pätzold: jung, selbstbewusst, erfolgreich, 18. Oktober 201
  3. sportgate.de, Krupp nominiert AHL-Torwart Pätzold
  4. hockeyweb.de, Dimitri Pätzold wechselt nächstes Jahr nach Ingolstadt
  5. tigershockey.de, Straubing Tigers verpflichten Nationaltorhüter Dimitri Pätzold (Memento vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive)
  6. hockeyweb.de, Scorpions-Kader nimmt Formen an, Zugriff am 26. März 2013
  7. Nach der Saison ist vor der Saison. Straubing Tigers, 28. März 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. März 2016; abgerufen am 28. März 2016.
  8. Straubing Tigers: Goalie Dimitri Pätzold wechselt nach Krefeld. In: idowa.de. 18. November 2017, abgerufen am 21. November 2017.
  9. Pätzold verlängert seinen Vertrag um ein Jahr. In: Krefeld-Pinguine. 28. März 2019, abgerufen am 28. März 2019.
  10. EV Landshut verpflichtet Ex-Nationaltorhüter Dimitri Pätzold. In: hockeyweb.de. 20. Januar 2020, abgerufen am 7. Februar 2020.

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Dimitri Pätzold, Torhüter, Ingolstadt Panther