Dikasterium für die Kommunikation

Basisdaten
Name:Dikasterium für die Kommunikation
(Dicastero per la Communicazione,
Dicasterium pro Communicatione)
Sitz:Palazzo Pio
Piazza Pia, 3
00120 Città del Vaticano
Präfekt:Paolo Ruffini
(seit 5. Juli 2018)
Sekretär:Lucio Adrián Ruiz
(seit 27. Juni 2015)[1]
Generaldirektor:Paolo Nusiner
(seit 27. Juni 2015)[1]
Vize-Generaldirektor:Giacomo Ghisani
(seit 27. Juni 2015)[1]

Das Dikasterium für die Kommunikation (ital.: Dicastero per la Communicazione; lateinisch Dicasterium pro Communicatione) ist ein Dikasterium der römischen Kurie mit Autorität über die gesamte Öffentlichkeitsarbeit des Heiligen Stuhls und der Vatikanstadt.

Geschichte

Papst Franziskus ordnete die Einrichtung als Sekretariat am 27. Juni 2015 mit dem Motu proprio L’attuale contesto comunicativo an. Das Dikasterium wird von einem Präfekten geleitet. Zum ersten Präfekten ernannte der Papst den vormaligen Leiter des Centro Televisivo Vaticano (CTV), Dario Edoardo Viganò.[1] Mit dem Kommunikationssekretariat wurde nach dem Staatssekretariat und dem Wirtschaftssekretariat zunächst die dritte Behörde mit dem Namen Sekretariat errichtet.[2]

Am 19. März 2018 bat Präfekt Viganò den Papst um Entpflichtung vom Amt des Präfekten des Kommunikationssekretariats, die der Papst zwei Tage später annahm.[3] Vorausgegangen war heftige Kritik an Viganòs selektiver Veröffentlichung eines Briefes des emeritierten Papstes Benedikt XVI. anlässlich der Vorstellung einer Buchreihe über die Theologie seines Nachfolgers.[4]

Am 23. Juni 2018 wurde die am 27. Februar 2018 „nach Anhörung des Kardinalrats“ getroffene Entscheidung des Papstes bekanntgemacht, dass das Sekretariat ab sofort „Dikasterium für die Kommunikation“ heißt.[5] Mit Paolo Ruffini wurde der erste Präfekt einer Kurienbehörde eingesetzt, der kein Priester ist.[6]

Die heutige Festlegung seiner Aufgaben und Kompetenzen ist in der seit Pfingsten 2022 geltenden Apostolischen Konstition Praedicate Evangelium geregelt.

Aufgaben

Dario Viganò, erster Präfekt des Kommunikationssekretariats

Aufgaben und Arbeitsweise des Sekretariats sind in dem von Papst Franziskus am 6. September 2016 erlassenen Statut beschrieben.[7]

Das Sekretariat koordiniert die Tätigkeit aller Einrichtungen der Kurie, die der öffentlichen Kommunikation und der Nutzung der verschiedenen Medien dienen. Alle diese Einrichtungen üben ihre Tätigkeit weiterhin eigenständig aus, sollen diese aber mittels des Sekretariats aufeinander abstimmen. Die betroffenen Einrichtungen sind:

Mitglieder

Wie der Präfekt und der Sekretär des Kommunikationssekretariats werden laut dem Statut auch dessen Mitglieder vom Papst für eine fünfjährige Amtszeit berufen.[7] Am 13. Juli 2016 bestimmte der Papst die ersten Mitglieder des neuen Dikasteriums:[8]

Kardinäle

Erzbischöfe

Bischöfe

Laien

Konsultoren (Auswahl)

Neben den Mitgliedern sieht das Statut Konsultoren vor, die als Geistliche oder Laien in verschiedenen Bereichen Fachkompetenz besitzen, die die Tätigkeit des Dikasteriums betreffen. Sie werden vom Papst ebenfalls für fünf Jahre in diese beratende Funktion berufen.[7]

  • Andrew Kaufa SMM (seit 2022)
  • Fabio Pasqualetti SDB (seit 2022)
  • George Plathottam SDB (seit 2022)
  • Veronica Amata Donatello SFA (seit 2022)
  • Adelaide Felicitas Ndilu SIHM (seit 2022)
  • Antonio Cisternino (seit 2022)
  • Óscar Augusto Elizalde Prada (seit 2022)
  • Helen Osman (seit 2022)
  • John E. Corcoran (seit 2022)
  • Tomás Insua (seit 2022)[13]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Nomine nella Segreteria per la Comunicazione. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 27. Juni 2015, abgerufen am 10. April 2018 (italienisch).
  2. a b Lettera Apostolica in forma di ‘Motu proprio’ del Sommo Pontefice Francesco per l’Istituzione della Segreteria per la Comunicazione. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 27. Juni 2015, abgerufen am 28. Juni 2015 (italienisch).
  3. Dichiarazione del Direttore della Sala Stampa, Greg Burke. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 21. März 2018, abgerufen am 21. März 2018 (italienisch).
  4. Christine Seuss, Gudrun Sailer: Vatikan: Medienchef tritt zurück. Hrsg.: Vatican News. 21. März 2018 (vaticannews.va [abgerufen am 21. März 2018]).
  5. Rescriptum ex Audientia Ss.mi: Rescritto del Santo Padre con il quale ha deciso che la Segreteria per la Comunicazione si chiami d’ora in poi “Dicastero per la Comunicazione”. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 23. Juni 2018, abgerufen am 24. Juni 2018 (italienisch).
  6. Papst beruft erstmals Laien an die Spitze einer Kurienbehörde. Katholische Presseagentur KATHPRESS, 7. Juli 2018, abgerufen am 7. Juli 2018.
  7. a b c Statuto della Segreteria per la Comunicazione. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 22. September 2016, abgerufen am 22. September 2016 (italienisch).
  8. Nomina di Membri della Segreteria per la Comunicazione. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 13. Juli 2016, abgerufen am 13. Juli 2016 (italienisch).
  9. Nuovi Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 6. Oktober 2018, abgerufen am 9. Oktober 2018 (italienisch).
  10. Nomina di Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 16. Dezember 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020 (italienisch).
  11. a b c d e Nomina di Membri del Dicastero per la Comunicazione. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 2. Dezember 2021, abgerufen am 2. Dezember 2021 (italienisch).
  12. Nomina di Membri dei Dicasteri della Curia Romana e della Pontificia Commissione per lo Stato della Città del Vaticano. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. Oktober 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023 (italienisch).
  13. a b c Nomina di Membri del Dicastero per la Comunicazione. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 29. September 2022, abgerufen am 29. September 2022 (italienisch).

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