Dietweis

Dietweis (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Dietweis
Dietweis (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandGmünd (GD), Niederösterreich
GerichtsbezirkGmünd in Niederösterreich
Pol. GemeindeHeidenreichstein
Koordinaten48° 53′ 7″ N, 15° 8′ 4″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft129 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand41 (2001)
Fläche d. KG4,01 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer03643
Katastralgemeinde-Nummer07102
Zählsprengel/ -bezirkDietweis (30916 004)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
129

BW

Ortskapelle Dietweis

Dietweis ist ein Ort und gleichzeitig eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Heidenreichstein im nordwestlichen Waldviertel. Die Ortschaft ist ein Angerdorf und hat 129 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024).[1]

Geografie

Die Katastralgemeinde liegt nördlich der Katastralgemeinde Heidenreichstein. Im Übrigen grenzt Dietweis im Nordosten an die Gemeinde und gleichnamige Katastralgemeinde Eggern, im Nordwesten an die Gemeinde und gleichnamige Katastralgemeinde Eisgarn sowie im Osten an die Ortschaft Pengers in der Katastralgemeinde Reinberg-Heidenreichstein der Gemeinde Eggern.[2] Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 45 Adressen.[3]

Die höchste Erhebung der Katastralgemeinde befindet sich mit einer Seehöhe von 614 m ü. A. an der Grenze zur Gemeinde Eggern.

Geschichte

Der Ortsname leitet sich vom althochdeutschen Personennamen „Diotwin“ ab. Dietweis wurde 1369 erstmals urkundlich erwähnt.

Der Ort bildete ab 1784 eine Katastralgemeinde. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit fünfzehn Häusern genannt, das nach Heidenreichstein eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Heidenreichstein besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus und besorgte die Konskription. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Heidenreichstein und Pfarre Heidenreichstein.[4] Mit seinen 106 Einwohnern schloss sich der Ort 1850 der politischen Gemeinde Eberweis an und wurde durch die Trennung 1925 eine eigene politische Gemeinde. 1934 hatte der Ort 150 und 1939 129 Einwohner.

1890 wurde eine neue Kapelle eingeweiht, die 1933 eine neue Glocke erhielt und 1954 und 1964 bis 1966 saniert wurde. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Dietweis ein Gastwirt und einige Landwirte mit Direktvertrieb ansässig.[5]

Bereits 1939 sollte der Ort nach Heidenreichstein eingemeindet werden, was aber am Widerstand der Bevölkerung scheiterte. Auch die Zusammenlegung mit den Gemeinden Eggern, Reinberg-Litschau und Reinberg-Heidenreichstein wurde 1967 abgelehnt.

Mit 1. Jänner 1970 erfolgte schließlich auf Grund eines Gemeinderatsbeschlusses die Zusammenlegung mit der Stadtgemeinde Heidenreichstein. 2001 lebten 145 Personen in der Ortschaft.

Europäische Hauptwasserscheide

Europäische Flusseinzugsgebiete und Hauptwasserscheiden

Die Europäische Hauptwasserscheide verläuft durch das Nachbardorf Motten. Damit ist Dietweis das letzte Dorf, dessen Bäche ausschließlich nach Westen über Heidenreichstein – Braunaubach weiter letztlich in die Elbe und zur Nordsee entwässern. Ab dem benachbarten Motten entwässert bereits ein Teil der Gewässer nach Osten in die Thaya und damit über March und Donau in das Schwarze Meer.

Politik

Bürgermeister

  • Michael Reininger (1926)
  • Florian Arnhof (1938 bis 1945)
  • Johann Polt (1946, 1950 bis 1965)
  • Johann Hirsch (1946 bis 1950)
  • Hermann Granner (1965 bis 1970)

Ehrenbürger

  • Anton Kerbler
  • Michael Reininger

Verkehr

Straßen

Durch Dietweis führt die L8178 vom Hauptort Heidenreichstein nach Eggern.

Öffentlicher Verkehr

Dietweis wird durch folgende drei Buslinien erschlossen:

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 113 (Ausgabe 1769; Dietweis in der Google-Buchsuche).
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 6. Band: Taures (Stiftsherrschaft Zwettl) bis Pöbring. Anton Benko, Wien 1841, S. 51 (DietweisInternet Archive).
  • Erich Geppert, Karl Pichler: Dietweis. In: 800 Jahre Heidenreichstein, Waldviertel – Kultur und Geschichte. Heidenreichstein 2005, S. 352ff

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Niederösterreich Atlas (Memento vom 18. April 2009 im Internet Archive), abgerufen am 10. April 2024.
  3. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  4. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 94 (Dietweis in der Google-Buchsuche).
  5. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 223

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Ortskapelle Dietweis
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Grafik zeigt die Europäischen Flusseinzugsgebiete und Hauptwasserscheiden.

Zeichnung erstellt 06/2004 von Sansculotte. Bild ist unter der Creative Commons Share Alike zur weiteren Verwendung freigegeben.

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