Diestelbruch

Diestelbruch
Stadt Detmold
Koordinaten: 51° 55′ 53″ N, 8° 56′ 58″ O
Höhe: 198 m
Fläche:4,73 km² (Leistrup-Meiersfeld)
Einwohner:2275 (1. Aug. 2006)
Bevölkerungsdichte:481 Einwohner/km²
Postleitzahl:32760
Vorwahl:05231
Lage von Diestelbruch im Stadtgebiet

Der staatlich anerkannte Erholungsort Diestelbruch ist ein Ortsteil der lippischen Stadt Detmold in Nordrhein-Westfalen.

Geographie

Geographische Lage

Diestelbruch liegt etwa vier Kilometer östlich des Detmolder Stadtzentrums. Die benachbarten Detmolder Ortsteile sind Detmold-Nord im Nordwesten, Vahlhausen im Norden, Niederschönhagen im Nordosten, Oberschönhagen, Schönemark und Remmighausen im Südwesten.

Südlich von Diestelbruch erstreckt sich der Leistruper Wald.

Ortsgliederung

Der 5,8 km² große Ortsteil Diestelbruch setzt sich aus den Ortschaften Leistrup, Meiersfeld und Diestelbruch sowie den Weiler Döringsfeld zusammen.

Gewässer

Durch Diestelbruch fließen in nordöstliche Richtung der Diestelbruchbach und der Dörenbach der Passade zu, im Südwesten fließen der Diestelbach und die Wörbke der Werre zu.

Schutzgebiete

Südlich von Diestelbruch sind seit 2006 die beiden Landschaftsschutzgebiete „Wedasch“ (LSG-4019-0029, ~26 Hektar) und „Wörbke/Diestelbach“ (LSG-4019-0028, ~50 Hektar) ausgewiesen.

Geschichte

Der Name deutet auf ein mit Disteln bestandenes feuchtes Gelände (= Bruch, Bezeichnung für ein Sumpf- oder Moorgebiet) hin. In Urkunden aus dem Mittelalter taucht zunächst der Name Dyselbro(c)k auf, während Leistrup 1394 als Leesentrop bezeichnet wird. Im Jahr 1488 wird Meiersfeld als Tom Eggersfelde erwähnt, später auch als Mekerysfelde.[1]

Neben Leistrup waren auch Döringsfeld, Schönemark und der Leistruper Wald im Besitz der Braunschweiger Edelherrn, die jedoch den Bewohnern das Nutzungsrecht als Lehen gegen entsprechende Abgaben überlassen hatten. Die Ackerflächen wurden durch Rodungen erweitert. Im Lauf der Zeit entwickelte sich auf den brachliegenden Flächen ein Baumbestand aus Eichen und Hainbuchen. Die Früchte wurden als Viehfutter (Hudewirtschaft) und die Wiesen als Weide genutzt. Die damals erworbenen Hude- und Mastrechte galten noch bis ins 19. Jahrhundert.[2] Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Gemeinde Leistrup-Meiersfeld mit Diestelbruch im lippischen Verwaltungsamt Detmold.

20. Jahrhundert

Am 1. Januar 1970 wurde die Gemeinde Leistrup-Meiersfeld in die Kreisstadt Detmold eingegliedert.[3] Ihr größter Teilort Diestelbruch gibt dem seitdem bestehenden Detmolder Ortsteil den Namen.

Der Kreis Detmold mit Diestelbruch bzw. Detmold ging am 1. Januar 1973 im Zuge der nordrhein-westfälischen Kreisreform im Rahmen des Bielefeld-Gesetzes durch Vereinigung mit dem Kreis Lemgo im heutigen Kreis Lippe auf.[4]

Einwohnerentwicklung

Im Jahre 1911 hatte die Gemeinde insgesamt 632 Einwohner, darunter 333 in Diestelbruch, 281 in Meiersfeld und 18 in Leistrup.[5]
Im August 2006 wohnten 2275 Bürger in Diestelbruch.

Politik

Ortsbürgermeisterin ist derzeit Kathrin Landwehrmeier (CDU), der Vertreter im Stadtrat ist Manfred Stölting (SPD).[6]

Sehenswürdigkeiten

Opferstein 2, der sogenannte „Schalenstein“

Sehenswert ist der Leistruper Wald mit einem Hügelgrab aus der Bronzezeit, den am Ostrand liegenden Opfersteinen und einem „Wald- und Bienenlehrpfad“.[7]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Wolfgang Ottolien: Die „Zuspätgekommenen“. Ländliche Unterschichten in Lippe vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in ihrer Verbindung mit der Gewerbeentwicklung des Raumes. Fallstudie Gemarkung Leistrup-Meiersfeld. Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V., Detmold 1993, ISBN 3-924481-05-9.
  • Roland Linde: Diestelbruch. Von der Bauerschaft Leistrup-Meiersfeld zum Ortsteil der Stadt Detmold. Verein Unser Diestelbruch e. V., Lage 2016, ISBN 978-3-89918-051-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe. (= Westfälisches Ortsnamenbuch Band 2). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 124. (PDF)
  2. Ortschronik (Memento des Originals vom 11. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diestelbruch-detmold.de
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 105.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 321.
  5. Ortschaftsverzeichnis des Fürstentums Lippe 1911
  6. Daten und Fakten auf der offiziellen Website der Stadt Detmold (Memento des Originals vom 18. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtdetmold.de
  7. Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Boken Verlag, Detmold 2000, ISBN 3-935454-00-7
  8. diestelbruch-detmold.de: Diestelbrucher und was aus ihnen geworden ist

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Bild-Opferstein 2 Leistruper Wald.jpg
Autor/Urheber: Α 72 12:58, 7. Aug. 2008 (CEST) (Alexander Leischner), Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Bild zeigt den Opferstein 2, den sogenannten Schalenstein, im Leistruper Wald bei Detmold.