Diepenbruch (Solingen)

Diepenbruch
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 9′ 55″ N, 6° 59′ 37″ O
Höhe:etwa 107 m ü. NHN
Diepenbruch (Solingen)

Lage von Diepenbruch in Solingen

Diepenbruch war eine der Ortslagen und Hofschaften, die ab Ende des 19. Jahrhunderts in der expandierenden Stadt Ohligs aufgingen, die heute ein Stadtteil Solingens ist.

Lage und Beschreibung

Diepenbruch lag als kleine Hofschaft im Bereich der Einmündung der heutigen Diepenbrucher Straße in die Benrather Straße. Bis auf die östlich gelegene, neu entstandene Siedlung am Ohligser Feld ist das Gebiet heute ein über den einstigen Ort hinausreichendes gründerzeitliches Wohnquartier zwischen dem Haltepunkt Solingen-Vogelpark und dem Ohligser Stadtteilzentrum. Benachbarte Ortslagen sind bzw. waren (von Nord nach West): Broßhaus, Scheid, Ohligs, Piepers, Dunkelnberg, Honigsheide, Potzhof, Brabant und Kalstert.

Etymologie

Der Ortsname Diepenbruch wird als tiefer Bruch gedeutet.[1]

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Ohligser Stadtzentrums war noch im 19. Jahrhundert nur locker doch einige Ortslagen und Hofschaften besiedelt, darunter auch Diepenbruch, das sich nahe der ursprünglichen Hofschaft Ohligs befand und dessen Geschichte sich bis in das frühe 18. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.[2] Im Jahre 1715 ist der Ort in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet als Diepenbrück benannt. Der Ort gehörte zur Honschaft Schnittert innerhalb des Amtes Solingen. In der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 ist der Ort nicht verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme von 1844 verzeichnet den Ort nur unbenannt an der Straße, die ihn mit Broßhaus verbindet. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort nur unbenannt verzeichnet.[3]

1815/16 lebten 37, im Jahr 1830 44 Menschen im als Weiler bezeichneten Wohnplatz.[4][5] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Schnittert innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur III. Ohligs. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit sechs Wohnhäuser und zwei landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 42 Einwohner im Ort, davon drei katholischen und 39 evangelischen Bekenntnisses.[4] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit fünf Wohnhäuser und 45 Einwohnern auf.[6]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Diepenbruch zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde.

Dem war 1867 die Eröffnung eines Bahnhofes auf freiem Feld bei Hüttenhaus vorausgegangen, des Bahnhofes Ohligs-Wald, der heute den Namen Solingen Hauptbahnhof trägt. Die nahegelegene, größere Hofschaft Ohligs gewann an Bedeutung und entwickelte sich infolge der Nähe zu dem Bahnhof zu einem der Siedlungszentren in der Stadt Merscheid. Viele umliegende Ortslagen und Hofschaften verloren ihre solitäre Lage und gingen in der sich ausbreitenden geschlossenen gründerzeitlichen Bebauung der Stadt vollständig auf.[7]:113 So auch Diepenbruch, das 1875 in der Karte vom Kreise Solingen aus dem Jahr 1875 noch als einzelne Ortslage und als Diepenbruch benannt verzeichnet ist,[8] in der Preußischen Neuaufnahme von 1893 aber bereits in der zusammenhängenden Bebauung aufgegangen ist.[9]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde der Ort nach Solingen eingemeindet. Die Ortsbezeichnung ist bis auf den Straßennamen heute nicht mehr gebräuchlich.

Quellen

  1. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936.
  2. Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Heinz Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt. Band 3: Aus der Zeit von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Braun, Duisburg 1975, ISBN 3-87096-126-0
  8. C. Larsch: Karte vom Kreise Solingen im Regierungsbezirke Düsseldorf, 1875, abrufbar über den digitalen Historischen Atlas der Stadt Solingen
  9. August Hofacker: Stadt- und Landkreis Solingen, 1898, abrufbar über den digitalen Historischen Atlas der Stadt Solingen

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Autor/Urheber: Reinhard Kraasch , Lizenz: CC BY-SA 3.0
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"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.