Dienochlor

Strukturformel
Strukturformel von Dienochlor
Allgemeines
NameDienochlor
Andere Namen

Perchlorbis(cyclopenta-2,4-dien-1-yl)

SummenformelC10Cl10
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer2227-17-0
EG-Nummer218-763-5
ECHA-InfoCard100.017.058
PubChem16686
ChemSpider15823
WikidataQ3032700
Eigenschaften
Molare Masse474,64 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,923 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

122–123 °C[1]

Siedepunkt

250 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
07 – Achtung09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-SätzeH: 302​‐​410
P: 273​‐​301+312+330 [1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dienochlor ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der cyclischen Chlorkohlenwasserstoffe.

Gewinnung und Darstellung

Dienochlor kann durch katalytische Reduktion von Hexachlorcyclopentadien (z. B. mit Kupfer oder Wasserstoff[2]) gewonnen werden.[3]

Synthese von Dienochlor

Eigenschaften

Dienochlor ist ein brennbarer gelber Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Es zersetzt sich bei Erhitzung über 250 °C.[1] Unter Einwirkung von Sonnenlicht zersetzt es sich rasch.[4]

Verwendung

Dienochlor wird als Akarizid zur Bekämpfung von Milben (Tetranychus spp., Rote Spinne und Polyphagotarsonemus latus) an Rosen, Chrysanthemen und anderen Zierpflanzen verwendet.[4]

Zulassung

Dienochlor war in der BRD zwischen 1971 und 1990 zugelassen.[5]

In der Europäischen Union ist Dienochlor mit der Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 vom 20. November 2002 nicht in den Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG aufgenommen worden. Daher dürfen in den Staaten der EU keine Pflanzenschutzmittel zugelassen werden, die Dienochlor enthalten.[6]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Dienochlor in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  2. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 808 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Eintrag zu Pentac in der Hazardous Substances Data Bank, abgerufen am 24. März 2013.
  4. a b Terence Robert Roberts, David Herd Hutson: Metabolic Pathways of Agrochemicals: Part 2: Insecticides and Fungicides. Royal Society of Chemistry, 1999, ISBN 0-85404-499-X, S. 161 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. BVL: Berichte zu Pflanzenschutzmitteln 2009 Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln Zulassungshistorie und Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung.
  6. Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 (PDF) der Kommission vom 20. November 2002.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Dienochlor in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 24. Februar 2016.

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