Dieffenbachstraße

Dieffenbachstraße
Wappen
Straße in Berlin
Dieffenbachstraße
Das Zentrum des „Graefekiezes“
Basisdaten
OrtBerlin
OrtsteilKreuzberg
Angelegt1875
QuerstraßenGraefestraße, Grimmstraße
BauwerkeDieffenbachstraße 11–13, 16–20, 27–32, 34–40, 51, 58/58a
Nutzung
NutzergruppenFußverkehr, Radverkehr, Kraftverkehr
Technische Daten
Straßenlänge820 Meter

Die Dieffenbachstraße im Berliner Ortsteil Kreuzberg ist nach dem Chirurgen Johann Friedrich Dieffenbach benannt.

Verlauf

Sie erstreckt sich von der Ecke Planufer am Urbankrankenhaus bis zum Hohenstaufenplatz am Kottbusser Damm. Die Hausnummer 1 trägt das Krankenhaus, die Hausnummern beginnen an der Südseite der Straße fortlaufend bis zum Ende am Hohenstaufenplatz (Nr. 39) und dann wieder am Nordrand zurück bis Nr. 77 gegenüber der Nr. 1.

Bebauung

Der dominante Neubau des Urbankrankenhauses ist in Waschbeton-Plattenbauweise ausgeführt, und wirkt heute als Fremdkörper in der weitgehend vom Zweiten Weltkrieg verschonten Gründerzeitbebauung der Gegend, mit einheitlicher Berliner Traufhöhe. Die Straße ist durchgehend mit Platanen begrünt. Ursprünglich gab es in der Dieffenbachstraße Vorgärten, durch deren Wegfall die Gehwege heute relativ breit sind.

Straßencafés

Kultur und Soziales

Der 1905–1908 von Georg Pourroy erbaute Komplex aus Christuskirche, Krankenhaus und Altenheim

In der Straße befindet sich außerdem eine Oberschule, die Christuskirche, ein dazugehöriges kleines Krankenhaus und Altersheim. Die Straße ist verkehrsberuhigt und feiert jährlich im August das Graefekiezfest. Außerdem veranstaltet die Berliner Stadtreinigung jährlich Ende April einen sogenannten Sperrgutmarkt am Hohenstaufenplatz.

Der Kinder- und Jugendroman Rico, Oskar und die Tieferschatten von Andreas Steinhöfel spielt in der Hausnummer 93 samt Hinterhof. Neben der Beschreibung einer „typischen“ Bewohnerstruktur werden die Dachgärten und die nähere Umgebung in die Handlung authentisch übernommen.[1] Der Roman ist 2013 unter dem gleichen Titel verfilmt worden.

Gedenkorte

Am Haus Nummer 55 befindet sich eine Gedenktafel für den SPD-Politiker und Widerstandskämpfer Franz Karl Meyer und am Haus Nummer 67 für den kroatischen Schriftsteller Vladimir Fran Mažuranić, der hier bis zu seinem Tod 1928 lebte.[2]

In der Dieffenbachstraße befinden sich im Gehwegpflaster 13 Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig, die auf die im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten deportierten Bewohner hinweisen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Dieffenbachstraße (Berlin-Kreuzberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und die Tieferschatten mit Bildern von Peter Schössow, Carlsen Verlag 2008.
  2. Kroatische Internetseite Berlinski Magazin

Koordinaten: 52° 29′ 31,5″ N, 13° 25′ 6,5″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Stolperstein Dieffenbachstr 45 (Kreuzb) Max Katz.jpg
Autor/Urheber: OTFW, Berlin, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Stolperstein, Max Katz, Dieffenbachstraße 45, Berlin-Kreuzberg, Deutschland
Straßencafés in der Dieffenbachstraße.jpg
Straßencafés und Litfaßsäule in der Dieffenbachstraße
Berlin, Kreuzberg, Dieffenbachstrasse 39, Christus-Kirche.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die evangelisch-methodistische Christus-Kirche in der Dieffenbachstraße 39, Ecke Schönleinstraße 9 (rechts), in Berlin-Kreuzberg. Die Kirche wurde 1905-1906 nach Entwürfen von George Pourroy erbaut. 1908 wurde der Komplex durch eine Pflegeanstalt mit davorstehendem Wohnhaus in der Dieffenbachstraße 40 erweitert, ebenfalls nach Entwürfen von Pourroy. Der Komplex ist als Gesamtanlage denkmalgeschützt. Außerdem gehört sie zum denkmalgeschützten Bauensemble Dieffenbachstraße.
Dieffenbach-Ecke Graefestraße.jpg
Dieffenbach- Ecke Graefestraße in Berlin-Kreuzberg