Die ersten Menschen (Oper)
Werkdaten | |
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Titel: | Die ersten Menschen |
Originaltitel: | Die ersten Menschen |
Form: | durchkomponiert |
Originalsprache: | Deutsch |
Musik: | Rudi Stephan |
Libretto: | Otto Borngräber |
Uraufführung: | 1. Juli 1920 |
Ort der Uraufführung: | Frankfurt am Main |
Ort und Zeit der Handlung: | Altes Testament |
Personen | |
Die ersten Menschen ist eine Oper in zwei Akten von Rudi Stephan. Als Libretto wählte er die gleichnamige Dichtung von Otto Borngräber, das dieser als „erotisches Mysterium“ bezeichnet hatte. Das Werk erlebte seine Uraufführung am 1. Juli 1920 in Frankfurt am Main, fast fünf Jahre nach dem Tod des Komponisten.
Handlung
Die Oper spielt nach der Vertreibung aus dem Paradies zu Beginn des Alten Testaments. Das Bild zeigt eine Urlandschaft im Frühling.
Erster Akt
Adahm schuftet auf dem Feld, um im Schweiße seines Angesichts sein Brot zu verdienen. Während er schon ein typischer Vertreter der bürgerlichen Gesellschaft geworden ist, sehnen sich seine Frau Chawa sowie die beiden Söhne Kajin und Chabel nach dem Garten Eden zurück, wo noch keine festen Moralbegriffe galten. Als Chawa ihrem Mann bei der Arbeit zusieht, stellt sie sich vor, wie er sie körperlich begehrt. Kajin ergeht es ähnlich wie seiner Mutter. Auch er ist von einer sexuellen Unruhe durchströmt, als er Chawa betrachtet. Durch sie entdeckt er das Verlangen nach dem anderen Geschlecht. Als Chawa seine Lüste bemerkt, wendet sie sich entsetzt von ihm ab. Beide, Adahm in seiner Grübelei und Chawa in ihrem unerfüllten Verlangen, fühlen sich einsam und verloren. Sie fühlen sich getröstet, als der heimkehrende Chabel ihnen von seiner mystischen Vision eines allgütigen, allwissenden und allmächtigen Gottes erzählt.
Zweiter Akt
Es ist Nacht. Chawa steht vor dem Opferstein und fleht Gott an, er möge ihrem Gatten den Gedanken einhauchen, dass er sie wieder begehrenswert finde wie in früheren Zeiten. Plötzlich stellt sie fest, dass sie von ihrem Sohn Chabel beobachtet wird. Diesem wird zum ersten Mal bewusst, was für eine schöne Frau seine Mutter ist. Als dann noch Kajin hinzukommt und die Begierden seines Bruders bemerkt, packt ihn die Eifersucht. Im Exzess schlägt er so heftig auf Chabel ein, bis er sich nicht mehr regt.
Chawa ist fassungslos, als sie den Mord bemerkt. Sie verflucht ihren Sohn und will sich auf ihn stürzen. Doch bevor sie an ihm die gleiche Tat begehen kann, wird sie von Adahm zurückgehalten. Das Heraufkommen des neuen Tages, dem das Paar nun entgegengeht, symbolisiert den Beginn einer neuen (besseren?) Welt.
Musik
Der Musik merkt man an, dass der Komponist – ähnlich wie Arnold Schönberg – einerseits seine Wurzeln in der Spätromantik hat, andererseits aber deutlich in die Moderne voranstrebt. Neben tonalen Elementen finden sich in der Oper auch bereits expressionistische Klänge, die manchmal an keine Tonart mehr gebunden sind.
Tonträger
- Gesamtaufnahme beim deutschen Label cpo auf zwei CDs mit Siegmund Nimsgern, Gabriele Maria Ronge, Florian Cerny und Hans Aschenbach sowie dem Berliner Rundfunk-Sinfonieorchester unter der Leitung von Karl Anton Rickenbacher
- Gesamtaufnahme beim französischen Label Naïve auf zwei CDs mit Nancy Gustafson, Franz Hawlata, Wolfgang Millgramm, Donnie Ray Albert und dem Orchestre National de France unter der Leitung von Mikko Franck