Die Schmuggler von San Diego

Film
Titelin Ö.: „Die Hölle von Mexiko“
OriginaltitelDie Schmuggler von San Diego
ProduktionslandDeutschland
Erscheinungsjahr1921
Länge6 Akte, 2188 Meter, bei 20 BpS 96 Minuten
Stab
RegieValy Arnheim
DrehbuchMargot Pallas, Max Lohmann
ProduktionRichard Spelling, Valy Arnheim Film GmbH
KameraGeorg Paezel ?
Besetzung
  • Valy Arnheim ... Harry Hill, Detektiv
  • Karl Heinzius ... James Abbott, Schachmeister
  • Marga Lindt ... Pearl White, sein Mündel
  • Edgar Kanisch ... Elmar Gould, Zollpräsident
  • Edgar Pauli ... John Brown Ewell
  • Richard Banasch ... Anderson, Professor
  • Helene Wiborg ... Kitty, Mexikanerin

Die Schmuggler von San Diego ist der Titel eines Stummfilm-Detektivdramas, das Valy Arnheim 1920/21 nach einem Manuskript von Margot Pallas und Max Lohmann für die Valy Arnheim-Film GmbH Berlin des Produzenten Richard Spelling mit sich selber in der Hauptrolle inszeniert hat. Der Film war Teil der Harry Hill-Detektivserie.

Handlung

Er wird verdächtigt, einen Schmuggler ermordet zu haben. Der Täter aber ist der Anführer der Schmugglerbande. Nach vielen Fährlichkeiten gelingt es Harry Hill, den Verbrecher bei einem anderen Diebstahl zu ertappen, sein Geständnis zu erhalten, und da jede gute Tat belohnt wird, kann er auch das Mündel des Verbrechers, welches Margarete Lindt glänzend darstellt, retten.

(Inhaltsangabe aus Das Kino-Journal Nr. 636, 1922, S. 16)

Produktionsnotizen

Der Name des Kameramannes, der diese Produktion der Valy Arnheim Film-Gesellschaft mbH Richard Spelling photographiert hat, ist zwar nicht überliefert, es könnte aber Georg Paezel gewesen sein, der zu dieser Zeit für die Gesellschaft arbeitete. Paezel photographierte für die 'Detektiv Harry Hill'-Serie bereits 1920 „Die Höllenmaschine“ und „Geheimbund der Falken“ und 1921 „Das Detektiv-Duell“.

Der Film lag am 6. Mai 1921 der Reichsfilmzensur zur Prüfung vor und durfte unter der Nummer B.02180[1] passieren.

In Österreich lief der Film 1922 als “Die Hölle von Mexiko. Ein Schmugglerroman in 6 Akten, in welchem Harry Hill (Valy Arnheim) neue Triumphe feiert.”[2]

Ein Inserat der Presto-Film A.Haymsen Berlin-Wien auf S. 10 im Kino-Journal Nr. 640 vom 4. November 1922 kündigt “Die Hölle von Mexiko” als den “3. Harry Hill - Marga Lindt - Sensationsfilm” an.[3]

Rezeption

“Gewiß ist das Sujet eines der bestdargestellten, nicht uninteressant und schon infolge der vielen Abenteuer sehr spannend.”

(Das Kino-Journal Nr. 636, 1922, S. 16)

„Valy Arnheim hat für den Film „Die Schmuggler von San Diego“ als eine Neuheit ein Fest aufgenommen, bei welchem eine Partie Schach mit lebenden Schachfiguren gespielt wird. Die Kinodiva Marga Lindt spielt die weiße Königin“.

(Das Echo. Wochenzeitung für Politik, Literatur, Wirtschaft und Technik, Band 40, 1921)[4]

‘Die Hölle von Mexiko’ lässt Harry Hill nach Abenteuern mancherlei Art den in San Francisco sehr angesehenen reichen James Abott als Haupt einer gefährlichen Schmugglerbande entlarven. Abott, der es besonders auf den Diebstahl und Schmuggel von Kokain abgesehen hat, ist ganz gerieben und schlau, einwandfrei schon durch seine gesellschaftliche Position, und es gehört schon Scharfsinn dazu, um den Bösewicht zu erwischen, der es auch auf sein Mündel Pearl oder doch wenigstens auf ihr Vermögen abgesehen hat. Sehr hübsche Bilder einer Segelregatta, interessante Flüge und ein sehr nettes lebendiges Schachbrett, ein hübscher Einfall, bei einem Schachtournier in einem Club die Partie durch lebendige Figuren vorzuführen, unterstützen den fesselnden Stoff des unterhaltenden Films.

(Der Filmbote Nr. 39, 1922, Seite 9)[5]

Das „Lichtschauspielhaus“ München, Dachauerstr. 46[6] zeigte eine Aufführung des sechsaktigen Films „Die Schmuggler von San Diego“ 1921 in der Allgemeinen Zeitung auf S. 388 an. Dazu gab es den 'großen Original Wildwest Schlager in 6 Akten' „Das Antlitz des Todes“.[7]

In der 'unabhängigen Tageszeitung' Dresdner Neueste Nachrichten Nr. 235 vom 7. Oktober 1921 inserierte das Tonbild-Theater, Prager Straße 47[8] auf S. 14 eine Aufführung von „Harry Hill in: Der [sic] Schmuggler von San Diego, 14. sensationelles Detektiv-Abenteuer, 6 Akte, ab Freitag.“[9]

Dass die beiden Drehbuchautoren für das Mündel des Rauschgift schmuggelnden Schachmeisters Abbott ausgerechnet den Namen ‘Pearl White’ wählten, wirkt heute wie eine Anspielung auf die Heldin der US-amerikanischen Abenteuerserie aus den 1910er Jahren. Die Sensationsdarstellerin Pearl White (1889–1938) war eine der ersten Frauen im Genre des Actionfilms.

Literatur

  • Herbert Birett : Verzeichnis in Deutschland gelaufener Filme. Entscheidungen d. Filmzensur Berlin, Hamburg, München, Stuttgart 1911–1920. München: Saur Verlag 1980.
  • Gerhard Lamprecht : Deutsche Stummfilme, Bde. 1–8 und Gesamtregister: Deutsche Stummfilme aus den Jahren 1903 bis 1931. Deutsche Kinemathek, Berlin 1970. Band 6: „1920“.
  • Ken Wlaschin : Silent Mystery and Detective Movies. A Comprehensive Filmography. Verlag McFarland, 21.10.2009-291 Seiten, hier S. 108–109.

Einzelnachweise

  1. vgl. Birett, Quellen zur Filmgeschichte 1921–1929: "B02180 Harry Hill 14. Abenteuer (Serien-Titel), B02180 Schmuggler von San Diego, Die 1921"
  2. so Das Kino-Journal Nr. 636, 1922, S. 16, einzusehen bei ANNO
  3. einzusehen bei ANNO
  4. S. 583 in: Das Echo: das Blatt der Deutschen im Auslande; Wochenzeitung für Politik, Literatur, Wirtschaft und Technik, Band 40, 1. Ausgabe. Verlag J. H. Schorer, 1921
  5. einzusehen bei ANNO
  6. In der Zeit von 1915 bis 1916 nach Plänen des Architekten Oswald Schiller errichtet. Am 23. April 1916 wurde das Licht-Schauspielhaus eröffnet. Abb. der Fassade bei wiki.org
  7. vgl. Allgemeine Zeitung, Band 124, Ausgaben 27–52. Verlag: Bayerische Druckerei und Verlagsanstalt, 1921.
  8. 1908 eröffnet, befand sich im Hotel New York und war eines der ersten „großstädtischen“ Kinos in Dresden, vgl. isgv.de
  9. einzusehen bei PDF, slub-dresden.de