Dictyotaceae
Dictyotaceae | ||||||||||||
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Gemeine Gabelzunge (Dictytoa dichotoma) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name ohne Rang | ||||||||||||
Dictyotales | ||||||||||||
Bory de Saint-Vincent | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Dictyotaceae | ||||||||||||
J.V. Lamouroux |
Die Dictyotales sind eine Verwandtschaftsgruppe der Braunalgen, sie enthalten als einzige Familie die Dictyotaceae.[1]
Beschreibung
Die Dictyotales besitzen einen Gewebethallus. Das Wachstum erfolgt durch eine endständige Scheitelzelle. Von dieser werden nach hinten ständig Zellen abgegliedert, die sich weiter zu einem äußeren, Photosynthese betreibenden Assimilationsgewebe und einem inneren Speichergewebe entwickeln. Wenn sich die Scheitelzelle gelegentlich längs in zwei Tochterzellen teilt, entsteht eine dichotome Gabelung des Thallus.[2] Auch randliches Wachstum kommt vor, beispielsweise bei Padina. Die Zellen enthalten mehrere verstreute scheibenförmige Plastiden ohne Pyrenoid.[3]
Entwicklungszyklus
Die Dictyotales weisen einen isomorphen Generationswechsel auf, dabei gleichen sich der diploide Sporophyt und der haploide Gametophyt. Der Sporophyt besitzt als Fortpflanzungsorgane einkammerige Sporangien, in denen durch Meiose je vier unbegeißelte Sporen gebildet werden. Nach der Freisetzung keimen die Sporen am Untergrund und wachsen zu männlichen und weiblichen Gametophyten heran. Auf ihnen entstehen im Sommer jeweils die in Gruppen angeordneten Spermatogonien und Oogonien. Zu bestimmten Zeiten – gesteuert durch den Stand von Sonne und Mond – werden die unbeweglichen Eizellen und die Spermatozoiden ins Wasser entlassen. Die Spermien sind birnenförmig und durch eine Geißel mit Flimmerhaaren beweglich, ihre zweite Geißel ist stark reduziert. Nach der Befruchtung entwickelt sich ein neuer Sporophyt.[2]
Systematik
Die Erstbeschreibung der Familie Dictyotaceae erfolgte 1822 durchJean Vincent Félix Lamouroux (in: Commentationes botanicae, S. 72 und 101). Darin ist die Familie ScoresbyellaceaeWomersley enthalten. Die Dictyotales, damals im Rang einer Ordnung, wurden 1828 durchJean Baptiste Bory de Saint-Vincent zuerst beschrieben.[4] Beide Taxa gelten inzwischen als synonym.[1]
Die Gruppe umfasst nachSilberfeld et al. (2014)[1] 20 Gattungen mit etwa 244 Arten (Artenzahlen nach AlgaeBASE)[3]:
- DictyotalesBory de Saint-Vincent
- Familie DictyotaceaeJ. V. Lamouroux exDumortier (incl. ScoresbyellaceaeWomersley)
- Canistrocarpusde Paula etde Clerck, mit 3 Arten
- ChlanidophoraJ. Agardh, mit 2 Arten
- DictyopterisJ. V. Lamouroux, mit etwa 35 Arten
- DictyotaJ. V. Lamouroux (Syn.: DilophusJ. Agardh, GlossophoraJ. Agardh, GlossophorellaNizamuddin etCampbell, PachydictyonJ. Agardh), mit etwa 77 Arten, darunter:
- Gemeine Gabelzunge (Dictyota dichotoma)
- DictyotopsisW. Troll, mit der einzigen Art
- Dictyotopsis propaguliferaW. Troll. Sie wird von einigen Autoren in eine eigene Familie Dictyotopsidaceae gestellt, gehört nach molekularbiologischen Untersuchungen aber zu den Dictyotaceae.
- DistromiumLevring, mit 6 Arten
- ExallosorusJ. A. Phillips, mit 2 Arten
- HerringtoniaKraft, mit der einzigen Art
- Herringtonia aurataKraft
- HomoeostrichusJ. Agardh, mit der einzigen Art
- Homoeostrichus sinclairii(J. D. Hooker & Harvey) J. Agardh
- LobophoraJ. Agardh (Syn.: PocockiellaPapenfuss), mit 10 Arten
- LobospiraAreschoug, mit der einzigen Art
- Lobospira bicuspidataAreschoug
- NewhousiaKraft, G. W. Saunders, I. A. Abbott & Haroun, mit der einzigen Art
- Newhousia imbricataKraft, G. W. Saunders, I. A. Abbott & Haroun
- PadinaAdanson (Syn.: DictyerpaCollins & Harvey, VaughaniellaBørgesen), mit etwa 51 Arten, darunter:
- Trichteralge (Padina pavonica)
- Rugulopteryxde Clerck & Coppejans, mit 4 Arten
- Rugulopteryx okamurae(E.Y.Dawson) I. K. Hwang, W. J. Lee & H. S. Kim
- ScoresbyellaWomersley, mit der einzigen Art
- Scoresbyella profundaWomersley
- SpatoglossumKützing, mit etwa 20 Arten
- StoechospermumKützing, mit der einzigen Art
- Stoechospermum polypodioides(J. V. Lamouroux) J. Agardh
- StypopodiumKützing, mit 6 Arten
- TaoniaJ. Agardh, mit 6 Arten
- ZonariaC. Agardh, mit 13 Arten
- Familie DictyotaceaeJ. V. Lamouroux exDumortier (incl. ScoresbyellaceaeWomersley)
Quellen
- ↑ a b c Thomas Silberfeld, Florence Rousseau, Bruno de Reviers: An Updated Classification of Brown Algae (Ochrophyta, Phaeophyceae). In: Cryptogamie, Algologie. 35, Nr. 2, 2014, S. 125–127.
- ↑ a b Peter Sitte, Hubert Ziegler, Friedrich Ehrendorfer, Andreas Bresinsky: Strasburger, Lehrbuch der Botanik. Gustav Fischer, Stuttgart/Jena/New York 1991, ISBN 3-437-20447-5, S. 615–616.
- ↑ a b Michael D. Guiry in Michael D. Guiry, G. M. Guiry: Dictyotaceae. In: AlgaeBASE – World-wide electronic publication. National University of Ireland, Galway, abgerufen 11. November 2014.
- ↑ Jean Baptiste Bory de Saint-Vincent: Botanique. Vol. 1. Cryptogamie. S. 142
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Holger Krisp, Lizenz: CC BY 3.0
Trichteralge, Padina pavonica, Familie: Dictyotaceae, Fundort: Kroatien, Istrien, Porec, Lanterna
Autor/Urheber: JanRehschuh, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Algen im Strelasund
Autor/Urheber: Daderot, Lizenz: CC0
Exhibit in the National Museum of Nature and Science, Tokyo, Japan. Photography was permitted in the museum without restriction.
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