Dickblatt
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Crassula multicava | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crassula | ||||||||||||
L. |
Dickblatt (Crassula) ist die einzige Pflanzengattung in der Unterfamilie Crassuloideae innerhalb der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Der botanischen Name der Gattung ist vom lateinischen Adjektiv crassus für ‚dick‘ abgeleitet und bezieht sich auf die mehrheitlich sukkulenten Blätter. Ihr Verbreitungsschwerpunkt ist die Kapflora im südlichen Afrika. Sie ist neben der Gattung Sedum die artenreichste Gattung innerhalb der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Arten der Gattung Crassula sind einjährige oder mehrjährige krautige Pflanzen, oder zwergige bis baumförmige Sträucher mit Wuchshöhen von bis zu 2,5 Metern. Selten wachsen sie als Knollen-Geophyten. Ihre Wurzeln sind faserig bis fleischig. Die Triebe sind sukkulent, gelegentlich verholzen sie. Die kreuzgegenständig angeordneten Laubblätter sind dicklich fleischig bis membranartig. Die Blätter eines Paares sind an ihre Basis etwas miteinander verwachsen. Sie können ausdauernd oder abfallend, sitzend oder kurz gestielt sein. Die Blätter sind ganzrandig und an ihrer Basis scheidig. Ihre Blattspreite kann kahl, behaart oder warzig sein. Gelegentlich besitzen sie deutlich sichtbare Wasserspalten.
Generative Merkmale
Der Blütenstand ist ein Thyrsus mit einzelnen bis zahlreichen Dichasien. Teilblütenstände sind gelegentlich zu Knäulen gehäuft. Selten kommen zu Einzelblüten reduzierte Blütenstände vor. Die Brakteen sind häufig blattartig. Ein Blütenstandsstiel kann vorhanden sein oder er ist nur undeutlich ausgeprägt. Die Brakteen sind dann kürzer oder genauso lang wie die Laubblätter.
Die vier- bis fünfzähligen (selten zwei- bis zwölfzähligen), meist kleinen Blüten sind haplostemon. Die vier bis fünf (selten zwei bis zwölf) Kelchblätter sind an ihrer Basis kurz miteinander verwachsen. Die vier bis fünf (selten zwei bis zwölf) Kronblätter sind ebenfalls an ihrer Basis kurz miteinander verwachsen. An ihre Spitzen befinden sich häufig Anhängsel. Die Staubblätter sind an ihrer Basis mit den Kronblättern verwachsen und stehen alternierend zu ihnen. Die Staubbeutel können aus der Blüte herausragen. Sie besitzen kein endständiges Anhängsel. Die Nektarschüppchen sind flach bis dicklich, die Fruchtblätter sind frei oder leicht in die Blütenachse eingesenkt und verjüngen sich allmählich zu einem kurzen oder langen Griffel mit einzelnen Narben.
Die ellipsoiden Samen sind glatt oder warzig, wobei die Warzen gelegentlich in Längsreihen angeordnet sind.
Verbreitung
Die Gattung ist fast ausschließlich in Afrika verbreitet. Ihre größte Artenvielfalt weist sie in der Kapflora auf, wo etwa 150 Arten beheimatet sind. Wenige Arten sind als Sumpf- und Wasserpflanzen über die ganze Welt verbreitet. Von den beiden einzigen in Deutschland heimischen Arten Crassula tillaea und Crassula aquatica gilt letztere dort inzwischen als ausgestorben.[1]
Systematik
Die Gattung Crassula ist die einzige Gattung in der Unterfamilie der Crassuloideae innerhalb der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Die Erstbeschreibung erfolgte 1753 in Species Plantarum durch Carl von Linné.[2] Als Typpflanze der Gattung wurde Crassula perfoliataL. bestimmt.
Synonyme der Gattung sind unter anderem BulliardaDC., CombesiaA.Rich., DanieliaLem., DinacriaHaw., GlobuleaHaw., GomaraAdans., GrammanthesDC., LarocheaPers., RhopalotaN.E.Br., RocheaDC., SphaeritisEckl. & Zeyh., TillaeastrumBritton und VauanthesHaw.
Nach Ernst Jacobus van Jaarsveld (* 1953) gliedert sich die Gattung Crassula in zwei Untergattungen mit 20 Sektionen und den folgenden Arten:[3]
Crassula subg. DisporocarpaFisch. & C.A.Mey.
| Crassula subg. Crassula
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Von unklarer Zuordnung sind die Arten Crassula cordifolia, Crassula micans und Crassula schmidtii. Darüber hinaus gibt es die Hybride Crassula × justi-corderoyi.
Nachweise
Literatur
- Ernst van Jaarsveld: Crassula. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3998-7, S. 29–86.
Einzelnachweise
- ↑ Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- ↑ Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 282 (online)
- ↑ Ernst van Jaarsveld: Crassula. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3998-7, S. 29–86.
Weblinks
- Eintrag bei davesgarden.com (engl.)
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Felsendickblatt Crassula rupestris Thunb. (Crassulaceae), Kleine Karoo, Ladismith, Gemeinde Kannaland, Westkap, Südafrika
Autor/Urheber: Michael Wolf, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Crassula multicava im Botanischen Garten Dresden
Autor/Urheber: Eric Hunt (Photograph edited by Vassil), Lizenz: CC BY-SA 2.5
Crassula capitella