Deutschland Neu(n) Null

Film
Deutscher TitelDeutschland Neu(n) Null
OriginaltitelAllemagne 90 neuf zéro
ProduktionslandFrankreich
OriginalspracheFranzösisch, Deutsch
Erscheinungsjahr1991
Länge61 Minuten
Stab
RegieJean-Luc Godard
DrehbuchJean-Luc Godard
ProduktionNicole Ruellé
KameraStepan Benda,
Andreas Erben,
Christophe Pollock
Besetzung
Chronologie
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Deutschland Neu(n) Null (Allemagne 90 neuf zéro) ist ein französischer Spielfilm von Jean-Luc Godard aus dem Jahr 1991 mit Eddie Constantine und Hanns Zischler. Seine Premiere feierte der Film 1991 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Im deutschen Fernsehen wurde der Film erstmals am 21. März 1992 auf WDR 3 gezeigt.[1]

Handlung

Der Agent Lemmy Caution wurde vor dreißig Jahren von den alliierten Besatzungsmächten als Schläfer unter dem falschen Namen Konrad Witrowsky in Ost-Berlin stationiert. Hier wird er nach langer Suche von Graf Zelten vom Bundesnachrichtendienst gefunden. Dieser gesteht, das Lemmys Akten verschwunden sind und er deshalb in Vergessenheit geraten ist. Zelten schickt Lemmy auf eine letzte Reise nach Westen. Auf dem Weg durch das wieder vereinte Deutschland trifft er auf bekannte Persönlichkeiten wie Charlotte Kestner oder Don Quichotte, der im Tagebau gegen die Drachen in Form von Schaufelradbaggern in den Kampf zieht. Er besucht berühmte Schauplätze wie das Alexander-Puschkin-Denkmal, das Schillerhaus, er sieht in Ausschnitten der Wochenschau die Geschehnisse im KZ Dachau. Erinnerungen an Goethes Faust oder Grimmelshausens Der abenteuerliche Simplicissimus zeigen positive Entwicklungen in Deutschland. Lemmys Reise, die er stets mit Zitaten kommentiert hat, endet in einem Hotelzimmer, wo er sich über die stets in den Nachttischen liegende vorhandene Bibel wundert.

Hintergrund

Constantine hatte hier in seiner Paraderolle als Lemmy Caution zugleich seinen letzten Filmauftritt. Wie bereits 1965 in Lemmy Caution gegen Alpha 60 lässt Godard den Agenten müde, gealtert und depressiv darstellen.

Die Filmidee entstand bereits vor dem Zusammenbruch der DDR 1988 und sollte ursprünglich von Einsamkeit im Land handeln. Die Schauplätze wurden von Hanns Zischler ausgesucht.[2]

Der karge Filmdialog wird von musikalischen Stücken klassischer Künstler wie Gavin Bryars, Giacinto Scelsi, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach, Igor Strawinsky und Paul Hindemith untermalt.

Rezeption

Der Filmdienst schrieb: „Godard jongliert mit Assoziationen und Zitaten, die sich zu einem eigenwilligen Beziehungsgeflecht verdichten“.[3]

Die Programmzeitschrift Prisma nannte den Film „Ein schwieriges, episodisch aufgezogenes Film-Essay mit vielen doppeldeutigen Anspielungen“.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tod und Verklarung. Fernseh-Vorschau (I): Jean-Luc Godards "Deutschland Neu(n) Null". In: Die Zeit. 20. März 1992, abgerufen am 27. Januar 2021.
  2. Willi Winkler: Warten auf Godard. In: Süddeutsche Zeitung. 3. Februar 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
  3. Deutschland Neu(n) Null. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 5. April 2021.
  4. Deutschland Neu(n) Null. In: prisma. Abgerufen am 5. April 2021.