Deutsches Turn- und Sportfest 1938

(c) Bundesarchiv, Bild 146-2003-0044 / CC-BY-SA 3.0
Eröffnung des Deutschen Turn- und Sportfestes in Breslau 1938 durch Innenminister Frick und Reichssportführer von Tschammer
6 Pfennig-Marke, Briefmarkenserie Deutsches Turn- und Sportfest in Breslau.

Das Deutsche Turn- und Sportfest 1938 fand in Breslau vom 27. bis 31. Juli 1938 statt. Austragungsort war das Olympiastadion Breslau.

Das 18. Deutsche Turnfest fiel zeitlich mit den 5. Deutschen Kampfspielen zusammen. Wegen des kombinierten Programms wurde auch der Name erweitert. Die Veranstaltung fand mit 150.000 Aktiven aus zehn Ländern, 150.000 Festzugteilnehmern und 70.000 Mitwirkenden bei der Abschlussvorführung statt.

Das Fest war eine der größten Massenveranstaltungen der NS-Zeit.

Fußball

Im Rahmen des Deutschen Turn- und Sportfestes 1938 kam es zu einem Gauauswahlwettbewerb zwischen den Auswahlmannschaften der zu dieser Zeit bestehenden 17 Fußballgaue. Anders als in den Reichsbundpokal-Wettbewerben gab es in diesem Turnier zusätzlich eine Trostrunde, die von den Verlierern des Hauptturniers bestritten wurden. Sieger dieses Wettbewerbs wurde die Auswahlmannschaft der Ostmark durch einen 4:1-Erfolg über Niedersachsen. Ab dem Viertelfinale fanden alle Spiele in Breslau statt, die Achtelfinale wurden in verschiedenen Spielstätten in Schlesien ausgetragen.

Das Fußballturnier wurde vom 24. Juli bis 31. Juli 1938 ausgetragen, dadurch mussten die Mannschaften innerhalb einer Woche mehrere Spiele absolvieren. Durch die Vielzahl der Sportveranstaltungen in dieser Woche wurden einige Partien bereits in den Vormittagsstunden absolviert, was sich negativ auf den Zuschauerbesuch ausgewirkt hatte.

Hauptturnier

Ausscheidungsspiel

DatumErgebnisStadion
17. Juli 1938Sachsen4:3 (0:1)HessenThüringer Landeskampfbahn, Weimar (4.000)

Achtelfinale

DatumErgebnisStadion
24. Juli 1938Berlin-Brandenburg3:0 (1:0)OstpreußenOstmarkstadion, Frankfurt/Oder (5.000)
24. Juli 1938Niedersachsen2:0 (1:0)SachsenVfB-Stadion, Liegnitz (6.000)
24. Juli 1938Südwest4:1 (2:1)BayernBergland-Kampfbahn, Waldenburg (10.000)
24. Juli 1938Ostmark3:0 (1:0)Mittelrhein03-Stadion am Birkenwald, Ratibor (12.000)
24. Juli 1938Baden4:3 (2:0)NiederrheinSchweidnitzer Stadion, Schweidnitz (6.000)
24. Juli 1938Schlesien6:4 (4:3)PommernStadion am Stadtpark, Beuthen (7.000)
24. Juli 1938Württemberg3:0 (0:0)WestfalenNeissestadion, Neisse (12.000)
24. Juli 1938Mitte1:0 n. V. (0:0; 0:0)NordmarkSchenkendorfplatz, Görlitz (4.000)

Viertelfinale

DatumErgebnisStadion
26. Juli 1938Niedersachsen3:1 (1:0)Berlin-BrandenburgSportpark Grüneiche, Breslau (1.500)
26. Juli 1938Südwest3:1 (1:0)BadenSportpark Gräbschen, Breslau (3.000)
26. Juli 1938Schlesien2:8 (0:5)OstmarkSchlesierkampfbahn, Breslau (15.000)
26. Juli 1938Württemberg5:1 (2:1)MitteJahn-Kampfbahn, Breslau (15.000)

Halbfinale

DatumErgebnisStadion
28. Juli 1938Ostmark2:0 (1:0)WürttembergFriesenwiese, Breslau (50.000)
28. Juli 1938Niedersachsen4:1 (1:0)SüdwestFriesenwiese, Breslau (30.000)

Spiel um Platz 3

DatumErgebnisStadion
30. Juli 1938Südwest5:0 (3:0)WürttembergSportpark Grüneiche, Breslau (1.000)

Finale

Das Spiel begann wegen des Zuschauerandrangs statt um 18:00 erst um 19:00. Wegen verspätetem Beginn betrug die Spielzeit nur 2 X 35 Minuten.
Angeblich überwanden 20000 Zuschauer die Sperren des Eingangstores.

PaarungNiedersachsenOstmark
Ergebnis1:4 (0:2)
Datum30. Juli 1938
StadionSchlesierkampfbahn, Breslau
Zuschauer70.000
SchiedsrichterEgon Zacher (Berlin)
ToreTor 0:1 Neumer (3.)
Tor 0:2 Stroh (33.)
Tor 0:3 Stroh (38.; Elfmeter)
Tor 0:4 Hahnemann (40.)
Tor 1:4 Heidemann (63.)
NiedersachsenHeinz Flotho (VfL Osnabrück) – Heinz Ditgens (MSV Jäger 7 Bückeburg), Albert Sukop (Eintracht Braunschweig) – Beyer (SV Arminia Hannover), Werner Schulz (SV Arminia Hannover), Bergmann (MSV Lüneburg) – Alexander Ziolkewitz (Werder Bremen), Ludwig Pöhler (Hannover 96), Herbert Matschinski (Eintracht Braunschweig), Matthias Billen (VfL Osnabrück), Matthias Heidemann (Werder Bremen)
OstmarkPeter Platzer (SK Admira Wien) – Karl Sesztak (FK Austria Wien), Willibald Schmaus (First Vienna FC) – Franz Wagner (SK Rapid Wien), Johann Hofstätter (SK Rapid Wien), Stefan Skoumal (SK Rapid Wien) – Karl Zischek (SC Wacker Wien), Wilhelm Hahnemann (SK Admira Wien), Josef Stroh (FK Austria Wien), Leopold Neumer (FK Austria Wien), Johann Pesser (SK Rapid Wien)

Trostrundenturnier

Vorrunde

DatumErgebnisStadion
26. Juli 1938Ostpreußen0:2 (0:1)SachsenStädtisches Stadion, Münsterberg (2.000)
26. Juli 1938Westfalen4:2 (3:1)NordmarkJahn-Kampfbahn, Breslau (3.000)
26. Juli 1938Bayern5:4 (3:0)NiederrheinStädtisches Stadion, Brieg (8.000)
26. Juli 1938Mittelrhein5:4 (3:0)PommernSchlesierkampfbahn, Breslau

Viertelfinale Trostrunde

DatumErgebnisStadion
28. Juli 1938Sachsen2:1 (1:0)Berlin-BrandenburgFriesenwiese, Breslau (15.000)
28. Juli 1938Mittelrhein5:2 (2:1)BadenFriesenwiese, Breslau (6.000)
28. Juli 1938Schlesien1:2 (0:1)BayernSportpark Grüneiche, Breslau (1.000)
28. Juli 1938Westfalen4:2 (2:1)MitteSportpark Grüneiche, Breslau

Halbfinale Trostrunde

DatumErgebnisStadion
29. Juli 1938Sachsen2:1 (1:0)BayernHermann-Göring-Sportfeld, Breslau (3.000)
29. Juli 1938Mittelrhein2:1 (1:1)WestfalenHermann-Göring-Sportfeld, Breslau (5.000)

Finale Trostrunde

DatumErgebnisStadion
30. Juli 1938Sachsen1:0 (1:0)MittelrheinSportpark Grüneiche, Breslau (2.000)

Feldhandball

Die Austragung der Deutschen Feldhandball-Meisterschaft der Frauen 1938 erfolgte ab der Zwischenrunde ebenfalls im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Breslau. In dem am 30. Juli 1938 ausgetragenen Finale setzten sich die Frauen der Turngemeinde in Berlin mit 4:3 gegen den VfR Mannheim durch.[1]

Literatur

Propagandistisch:

  • Heinrich Hoffmann: Hitler bei dem Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau 1938. Verlag Heinrich Hoffmann, München 1938.
  • Werner Gärtner: Volk in Leibesübungen. Deutsches Turn- und Sportfest, Breslau 1938. Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten. Wilhelm Limpert Verlag, Berlin 1938.

Gauauswahlwettbewerb:

Einzelnachweise

  1. Deutsche Feldhandballmeisterschaft der Frauen 1938. Abgerufen am 16. Januar 2019.

Weblinks

Commons: Deutsches Turn- und Sportfest 1938 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Logo der Fußball-Gauliga, ab 1939 Sportbereichsklasse.
Bundesarchiv Bild 146-2003-0044, Deutsches Turn- und Sportfest, Frick, Tschammer.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 146-2003-0044 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Die feierliche Eröffnung des Deutschen Turn- und Sportfestes.

UBz: Am Schlusse seiner Eröffnungsansprache übergibt der Schirmherr des Festes, Reichinnenminister Dr. Frick dem Reichssportführer Staatssekretär von Tschammer und Osten im Auftrag des Führers das neue Banner des Reichsbundes für Leibesübungen, das den Adler von Goldlorbeer umgeben im roten Felde zeigt.

Scherl- Bilderdienst/ 51293/ 28.7.1938
DR 1938 666 Turn- und Sportfest.jpg
Briefmarkenserie Deutsches Turn- und Sportfest in Breslau, 24.7 bis 31.7.1938 in Breslau