Deutscher Meister (Hockey)

Deutsche Meisterschaften im Hockey werden für Herren seit 1937, für Damen seit 1940 ausgetragen. Im Hallenhockey wurden in der Bundesrepublik erstmals 1962, in der DDR bereits 1951 nationale Titelkämpfe durchgeführt. Für die Jahre 1950 bis 1990 ist zu beachten, dass die folgende Aufstellung die jeweiligen Meister für die Bundesrepublik Deutschland enthält, für die DDR siehe DDR-Hockeymeister.

Deutsche Meister der Damen und Herren im Hockey

Vorläufer der ab 1937 ausgetragenen deutschen Meisterschaften waren vor dem Ersten Weltkrieg die Wettkämpfe um den goldenen Wanderpokal der Deutschen Akademischen Hockeymeisterschaft. Den ersten Titel hierbei holte 1910 der Berliner HC, dessen Endspielgegner nicht übermittelt ist. 1911 gewann der ASC Straßburg im Endspiel 3:2 gegen den Leipziger SC 01, 1912 der Leipziger SC 01 3:0 gegen den Berliner HC und bei der letzten Austragung 1913 erneut der Leipziger SC 01, diesmal 11:1 gegen den HV Jahn München. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden zumindest bei den Deutschen Kampfspielen 1922 und 1926 Hockeysieger ermittelt. In beiden Fällen gewann der Leipziger SC 01 und kann damit als Quasi-Meister betrachtet werden. Ob auch 1930 und 1934 Titelträger im Hockey ermittelt wurden, ist noch zu erforschen. Den einzigen ermittelten deutschen Meistertitel beim Arbeiter Turn- und Sportbund (ATSB) holte 1922 Fichte Berlin-Moabit mit einem 5:1-Sieg über Berlin-Schönholz, während der einzige ermittelte Sieger der kommunistischen Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit 1932 SC Adler Pankow hieß, der den ASV Leipzig-Schönefeld 03 mit 2:0 schlug. Allerdings hatten die Meisterschaften des ATSB und insbesondere des sogenannten „Rotsports“ nicht den gleichen sportlichen Stellenwert wie der „bürgerliche“ Hockeysport. 1937 wurde erstmals der Deutsche Hockeymeister nach der Gleichschaltung der Sportverbände unter der noch heute gebräuchlichen Bezeichnung ermittelt.

JahrFeld HerrenFeld DamenHallen HerrenHalle Damen
1937Berliner SC
1938Berliner SC
1939TSV Sachsenhausen 1857
1940Berliner SV 92LTTC Rot-Weiß Berlin
1941Berliner HCWürzburger Kickers
1942Berliner HCHarvestehuder THC
1943TSV Sachsenhausen 1857Harvestehuder THC
1944LSV HamburgHarvestehuder THC
1945 – 1949 nicht ausgespielt
1950Uhlenhorst MülheimHarvestehuder THC
1951Club RaffelbergHarvestehuder THC
1952Klipper THCWürzburger Kickers
1953Club RaffelbergWürzburger Kickers
1954Uhlenhorst Mülheim1. FC Nürnberg
1955Uhlenhorst MülheimWürzburger Kickers
1956SC BrandenburgWürzburger Kickers
1957Uhlenhorst MülheimHarvestehuder THC
1958Uhlenhorst MülheimHarvestehuder THC
1959SC BrandenburgHarvestehuder THC
1960Uhlenhorst MülheimHarvestehuder THC
1961Berliner HCSC Brandenburg
1962Berliner HCHarvestehuder THCBerliner HCSKG Frankfurt
1963Berliner HCUhlenhorster HCBerliner HCESV Rot-Weiß Stuttgart
1964Uhlenhorst MülheimHarvestehuder THCUhlenhorster HCESV Rot-Weiß Stuttgart
1965Berliner HCEintracht BraunschweigBerliner HCRot-Weiss Köln
1966Gladbacher HTCGroßflottbeker THGCGladbacher HTCGroßflottbeker THGC
1967nicht ausgespieltGladbacher HTCESV Rot-Weiß Stuttgart
1968Rüsselsheimer RKHarvestehuder THCHG NürnbergESV Rot-Weiß Stuttgart
1969SC Frankfurt 1880Eintracht BraunschweigTG FrankenthalESV Rot-Weiß Stuttgart
1970SC Frankfurt 1880Großflottbeker THGCBerliner HCESV Rot-Weiß Stuttgart
1971Rüsselsheimer RKHarvestehuder THCHC HeidelbergESV Rot-Weiß Stuttgart
1972Rot-Weiss KölnTSV Zehlendorf 88SC Frankfurt 1880Großflottbeker THGC
1973Rot-Weiss KölnHarvestehuder THCRüsselsheimer RKEintracht Braunschweig
1974Rot-Weiss KölnEintracht BraunschweigRot-Weiss KölnEintracht Braunschweig
1975Rüsselsheimer RKEintracht BraunschweigBerliner HCEintracht Braunschweig
1976Schwarz-Weiß KölnEintracht BraunschweigRüsselsheimer RKSC Brandenburg
1977Rüsselsheimer RKGroßflottbeker THGCTG FrankenthalKölner HTC Blau-Weiss
1978Rüsselsheimer RKEintracht BraunschweigRot-Weiss KölnSC Brandenburg
1979TG FrankenthalGroßflottbeker THGCRüsselsheimer RKKölner HTC Blau-Weiss
1980TG FrankenthalKölner HTC Blau-WeissTG FrankenthalKölner HTC Blau-Weiss
1981Gladbacher HTC1. Hanauer THCTG FrankenthalRTHC Bayer Leverkusen
1982HC HeidelbergRTHC Bayer LeverkusenTG FrankenthalRTHC Bayer Leverkusen
1983TG FrankenthalRTHC Bayer LeverkusenTG Frankenthal1. Hanauer THC
1984Limburger HC1. Hanauer THCTG FrankenthalRTHC Bayer Leverkusen
1985Uhlenhorst MülheimRTHC Bayer LeverkusenLimburger HCKölner HTC Blau-Weiss
1986Uhlenhorst MülheimKölner HTC Blau-WeissRot-Weiss KölnSC Brandenburg
1987Uhlenhorst MülheimKölner HTC Blau-WeissUhlenhorst MülheimRTHC Bayer Leverkusen
1988Uhlenhorst MülheimSC Frankfurt 1880Gladbacher HTCSC Brandenburg
1989SC Frankfurt 1880SC Frankfurt 1880Rot-Weiss KölnSC Brandenburg
1990Uhlenhorst MülheimRTHC Bayer LeverkusenLimburger HCRüsselsheimer RK
1991Uhlenhorst MülheimEintracht FrankfurtLimburger HCRüsselsheimer RK
1992Dürkheimer HCRüsselsheimer RKRot-Weiss KölnBerliner HC
1993Dürkheimer HCRüsselsheimer RKRot-Weiss KölnRüsselsheimer RK
1994Uhlenhorst MülheimBerliner HCHarvestehuder THCRüsselsheimer RK
1995Uhlenhorst MülheimRüsselsheimer RKRot-Weiss KölnBerliner HC
1996Harvestehuder THCBerliner HCHarvestehuder THCBerliner HC
1997Uhlenhorst MülheimRüsselsheimer RKDürkheimer HCEintracht Frankfurt
1998Harvestehuder THCRot-Weiss KölnDürkheimer HCRüsselsheimer RK
1999Der Club an der AlsterBerliner HCDürkheimer HCKlipper THC Hamburg
2000Harvestehuder THCBerliner HCDürkheimer HCBerliner HC
2001Der Club an der AlsterRüsselsheimer RKRot-Weiß MünchenKlipper THC Hamburg
2002Gladbacher HTCKlipper THC HamburgUhlenhorster HCRüsselsheimer RK
2003Der Club an der AlsterRot-Weiss KölnMünchner SCRüsselsheimer RK
2004Der Club an der AlsterRüsselsheimer RKDer Club an der AlsterRüsselsheimer RK
2005HTC Stuttgarter KickersBerliner HCDürkheimer HCRüsselsheimer RK
2006Crefelder HTCBerliner HCMünchner SCDer Club an der Alster
2007Der Club an der AlsterRot-Weiss KölnCrefelder HTCHarvestehuder THC
2008Der Club an der AlsterBerliner HCRüsselsheimer RKDer Club an der Alster
2009Rot-Weiss KölnUhlenhorster HCRot-Weiss KölnDer Club an der Alster
2010Rot-Weiss KölnBerliner HCMannheimer HCTSV Mannheim
2011Der Club an der AlsterUhlenhorster HCDer Club an der AlsterBerliner HC
2012Berliner HCRot-Weiss KölnRot-Weiss KölnRot-Weiss Köln
2013Rot-Weiss KölnBerliner HCHarvestehuder THCBerliner HC
2014Harvestehuder THCRot-Weiss KölnUhlenhorst MülheimUhlenhorster HC
2015Rot-Weiss KölnUhlenhorster HCHarvestehuder THCDüsseldorfer HC
2016Rot-Weiss KölnUhlenhorster HCUhlenhorst MülheimMannheimer HC
2017Mannheimer HCUhlenhorster HCRot-Weiss KölnUhlenhorster HC
2018Uhlenhorst MülheimDer Club an der AlsterUhlenhorster HCDer Club an der Alster
2019Uhlenhorst MülheimDer Club an der AlsterDer Club an der AlsterDüsseldorfer HC
2020Rot-Weiss KölnDüsseldorfer HCRot-Weiss KölnDer Club an der Alster
2021nicht ausgespielt
2022Rot-Weiss KölnDüsseldorfer HCMannheimer HCDüsseldorfer HC
2023Rot-Weiss KölnMannheimer HCHarvestehuder THCDüsseldorfer HC
2024Mai 2024Mai 2024Mannheimer HCMannheimer HC

Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde der Spielbetrieb der Feld-Saison 2019/20 nach der Winterpause zunächst nicht wieder aufgenommen. Es wurde später entschieden, die Saison 2019/20 nicht als solche fortzuführen, sondern die Ergebnisse der Hinrunde als Start der eigentlich im Herbst startenden Saison 2020/21 zu nehmen, und somit eine Doppelsaison zu spielen.[1] Die Hallensaison 2020/21 wurde aus selbem Grund vollständig abgesagt.

Der SC Frankfurt 1880 im Feld (1989) sowie Rot-Weiss Köln (2012) und Mannheimer HC (2024) in der Halle sind die bisher einzigen drei Vereine, die mit Damen- und Herrenmannschaft im selben Jahr auf demselben Belag den Titel holten.

Rot-Weiss Köln ist bisher der einzige deutsche Verein, der in einem Kalenderjahr drei von vier möglichen deutschen Meistertiteln holen konnte: 2012 eben beide Hallentitel und mit den Damen auch die Feldmeisterschaft.

Beide Deutsche-Meister-Titel (Feld und Halle) in einem Jahr, das „Double“, holten sich bei den Herren bisher der Berliner HC (1962, 1963 und 1965), der Gladbacher HC (1967), Rot-Weiss Köln (1974, 2009 und 2020), die TG Frankenthal (1980 und 1983), Uhlenhorst Mülheim (1987), der Harvestehuder THC (1996) sowie der Club an der Alster (2004 und 2011). Bei den Damen schafften den Doppelerfolg in einem Jahr sogar gleich zehn Mannschaften insgesamt 14-mal: Großflottbeker THGC (1966), Eintracht Braunschweig (1974 und 1975), Kölner HTC Blau-Weiss (1980), RTHC Bayer Leverkusen (1982), Rüsselsheimer RK (1993, 2004), Berliner HC (1996, 2000 und 2013), Rot-Weiss Köln (2012), Uhlenhorster HC (2017), der Club an der Alster (2018) sowie der Düsseldorfer HC (2022).

Deutsche Rekordmeister im Feldhockey

Herren

Damen

Deutsche Rekordmeister im Hallenhockey

Herren

Damen

Rekordtitel nach Clubs

Herren

  • 1. Rot-Weiss Köln: 22 Titel (11 Feld / 11 Halle)
  • 2. Uhlenhorst Mülheim: 21 Titel (18 Feld / 3 Halle)
  • 3. Berliner HC: 12 Titel (7 / 5)
  • 4. TG Frankenthal: 10 Titel (3 / 7)
  • 4. Club an der Alster: 10 Titel (7 / 3)
  • 5. Rüsselsheimer RK: 9 Titel (5 / 4)
  • 5. Harvestehuder THC: 9 Titel (4 / 5)

Damen

  • 1. Harvestehuder THC: 15 Titel (14 Feld / 1 Halle)
  • 1. Rüsselsheimer RK: 15 Titel (6 / 9)
  • 1. Berliner HC: 15 Titel (9 / 6)
  • 4. Eintracht Braunschweig: 9 Titel: (6 / 3)
  • 5. RTHC Bayer Leverkusen: 8 Titel: (4 / 4)
  • 5. Uhlenhorster HC Hamburg: 8 Titel (6 / 2)
  • 5. Club an der Alster: 8 Titel (3 / 5)

Gesamt

  • 1. Rot-Weiss Köln: 29 Titel (11 / 11 / 5 / 2)
  • 2. Berliner HC: 27 Titel (7 Feld Herren / 5 Halle Herren / 9 Feld Damen / 6 Halle Damen)
  • 3. Rüsselsheimer RK: 24 Titel (5 / 4 / 6 / 9)
  • 3. Harvestehuder THC: 24 Titel (4 / 5 / 14 / 1)
  • 4. Uhlenhorst Mülheim: 22 Titel (18 / 3 / 1 / 0)

Einzelnachweise

  1. Beschlüsse des Spielordnungsausschusses (SOA) - Zusammenfassung der inhaltlichen Änderungen der SPO DHB zum 1. August 2020, PDF Spielordnung des Deutschen Hockey-Bundes e.V., Stand vom September 2020, PDF

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