Deutsche Tischtennis-Meisterschaft 1938

Die 8. nationale Deutsche Tischtennis-Meisterschaft – damals Bundesspiele genannt – fand vom 28. bis 30. Juli 1938 in Breslau im Rahmen des Deutschen Turn- und Sportfestes statt. Spiellokal war die Turnhalle des Hochschulinstituts für Leibesübungen.

Gegenüber den Meisterschaften aus den Vorjahren ergaben sich einige Änderungen. In den Einzelwettbewerben wurde eine B-Klasse für schwächerer Spieler ausgespielt. Zudem wurden Trostrunden geschaffen, für die sich solche Aktive melden durften, die in den Einzelwettbewerben in einer der ersten beiden Runden ausschieden. Die Mannschaftswettbewerbe Gaumeisterschaften wurden wie früher ausgespielt. Zudem verschoben sich die Spielstärkeverhältnisse, weil infolge des Anschlusses Österreichs die österreichischen Spieler und Spielerinnen teilnahmen und die von vornherein als Favorit galten. Zum wiederholten Male gab es keine Doppel- und Mixedspiele.

Den Titel holten Karl Sediwy im Einzel bei den Herren und Trude Pritzi bei den Damen. Doppel- und Mixedwettbewerbe wurden nicht ausgetragen, dafür allerdings Meisterschaften für Herren- und Damen-Bezirksmannschaften („Gaumeisterschaft“). In beiden Bewerben gewann der neue Gau 17 Ostmark (Österreich).

Im Endspiel der Damen zwischen Pritzi und Annemarie Matthäs dominierte das Sicherheitsspiel. Pritzi verlor den ersten Satz, gewann die beiden nächsten Sätze durch Abbruch wegen Zeitüberschreitung mit 19:2 und 19:18. Den vierten Satz verlor sie mit 15:21. Der Entscheidungssatz wurde wieder wegen Zeitüberschreitung beim Stande von 8:5 abgebrochen, was Pritzi den Titel sicherte.

Medaillenplätze
PlatzHerreneinzelDameneinzelGaum. HerrenGaum. Damen
1Karl SediwyTrude PritziOstmarkMittelrhein
2Hanns WelterAnnemarie MatthäsOstmarkSachsen
3Ferdinand SchuechMona Rüster
3Erwin KasparOttilie Ratschker

Herreneinzel

2. Runde3. Runde4. Runde5. RundeSchlussrunde
Karl Sediwy3
Paul Benthien1
Karl Sediwy3
Erwin Münchow0
Erwin Münchow3
Poschmann1
Karl Sediwy3
Rudolf Schwager0
Rudolf Schwager3
Böhm1
Rudolf Schwager3
H. Benkertkl.
H. Benkert 3
Herbert Elsholz0
Karl Sediwy3
Erwin Kaspar1
Erwin Kaspar3
Willi Kassler2
Erwin Kaspar3
Helmuth Hoffmann0
Helmuth Hoffmann3
Küver1
Erwin Kaspar3
Herbert Wunsch0
Herbert Wunsch3
Erwin Braun0
Herbert Wunsch3
Erich Deisler1
Erich Deisler3
Mader0
Karl Sediwy3
Hanns Welter0
Hanns Welter3
Otto Eckl1
Hanns Welter3
Heinz Benthien0
Heinz Benthien3
Heinz Raack0
Hanns Welter3
Seidel0
Seidel3
Horr0
Seidel3
Helmut Ulrich0
Helmut Ulrich3
Peters1
Hanns Welter3
Ferdinand Schuech1
Ferdinand Schuech3
Liebig1
Ferdinand Schuech3
Fiedler2
Fiedler3
Hoth0
Ferdinand Schuech3
Dieter Mauritz1
Dieter Mauritz3
Hampf0
Dieter Mauritz3
Rudolf Diwald0
Rudolf Diwald3
Diehl0
Einige Ergebnisse aus der Vorrunde und 1. Runde
Horr (Wien)Götz Meschede3
Otto EcklHans Kiack3
Liebig (Stuttgart)Hartmann (Breslau)3
Mader (Danzig)Kunze (Erfurt)3

Die Trostrunde sah eine Endspielsieg von Schardt (Dortmund) gegen Ludwig Strixner (München). In der B-Klasse siegte Willomitzer vor Boschanig (beide aus Graz). Im Widerspruch zur Ausschreibung gab es ein Seniorenturnier, das Kurt Krause (Göttingen) vor Sauer (Görlitz) für sich entscheid.

Dameneinzel

1. Runde2. Runde3. Runde4. RundeSchlussrunde
Trude Pritzi3
Gerdi Schwarz (Hagen)0
Trude Pritzi3
Eva Krebsbach0
Eva Krebsbach[1]3
Langer0
Trude Pritzi3
Weber0
Weber3
Richter (Dresden)2
Weber3
Schmidt1
Schmidt3
Schönwiese II0
Trude Pritzi3
Mona Mueck1
Mona Mueck3
Ruzicka0
Mona Mueck3
Fröhlich2
Fröhlich3
Berti Capellmann2
Mona Mueck3
Rösel Fahlbusch2
Rösel Fahlbusch3
Heinrich0
Rösel Fahlbusch3
von Normann2
von Normann3
Senta Krebsbach[1]0
Trude Pritzi3
Annemarie Matthäß2
Annemarie Matthäß3
Meta Elias0
Annemarie Matthäß3
Seifert0
Seifert3
Mentzschel2
Annemarie Matthäß3
Annemarie Schulz0
Annemarie Schulz3
0
Annemarie Schulz3
Grzejakl
Grzeja3
0
Annemarie Matthäß3
Ottilie Ratschker0
Ottilie Ratschker3
Poschmann0
Ottilie Ratschker3
Dunker1
Dunker3
Fischer1
Ottilie Ratschker3
Anita Felguth0
Anita Felguth3
Gonschorek2
Anita Felguth3
Spangenberger1
Spangenberger3
Fiedler1

Die Trostrunde endete mit einem Endspielsieg von Spangenberger gegen Schmidt. In der B-Klasse siegte Baacke (Braunschweig) vor Deutschmann (Wien).

Mannschaftswettbewerbe Gaumeisterschaften

Hier kämpften Bezirks-Mannschaften um die nationale deutsche Meisterschaft.

Bezirks-Herrenmannschaften

16 Gau-Mannschaften traten an, lediglich Gau 16 Westfalen fehlte. Sie wurden in vier Gruppen aufgeteilt. In jeder Gruppe spielte Jeder gegen Jeden, es wurden jeweils zwei Einzel und bei Gleichstand noch ein Doppel ausgespielt. Die vier Gruppenteams ermittelten in einer Jeder-gegen-Jeden-Runde den Sieger, wobei in jedem Spiel zwei Einzel und ein Doppel ausgetragen wurden. Die vier Gruppenersten ermittelten im Halbfinale die Endspielteilnehmer:

1. Gau 17 Ostmark / Deutsch-Österreich   Karl Sediwy, Ferdinand Schuech, Otto Eckl
2. Gau 11 Mittelrhein                    Helmuth Hoffmann, Hanns Welter
3. Gau 7 Nordmark                        Heinz Benthien, Erich Deisler
3. Gau 10 Niederrhein                    Dieter Mauritz, Helmut Ulrich

Bezirks-Damenmannschaften

Zehn Gau-Mannschaften wurden ebenfalls in vier Gruppen aufgeteilt. Die Gruppenersten ermittelten im Halbfinale die Endspielteilnehmer:

1. Gau 17 Ostmark / Deutsch-Österreich   Trude Pritzi, Ottilie Ratschker
2. Gau 5 Sachsen                         Schmidt, Annemarie Matthäß
3. Gau 2 Pommern
3. Gau 3 Brandenburg / Berlin            Annemarie Schulz, Anita Felguth

Anmerkungen

In den damaligen Berichten wurden meist keine Vornamen genannt, dafür aber oft die Herkunft. Zudem legte man bei Frauen Wert auf die Angabe des Familienstandes. So unterschied man streng Frl. Mustermann von Frau Mustermann. Daher fehlen in den obigen Aufstellungen oft die Vornamen, sie sind heute auch insbesondere bei unbekannteren Aktiven kaum noch zu ermitteln.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b eine Schwester von Astrid Hobohm