Deutsche Tischtennis-Meisterschaft 1936

Die 6. nationale Deutsche Tischtennis-Meisterschaft – damals Bundesspiele genannt – fand am 28. und 29. Dezember 1935 in Gelsenkirchen statt. Spiellokal war der große Konzertsaal im Hans-Sachs-Haus.

Den Titel holten Dieter Mauritz im Einzel bei den Herren und Hilde Bussmann bei den Damen. Doppel- und Mixedwettbewerbe wurden nicht ausgetragen, dafür allerdings Meisterschaften für Herren- und Damen-Bezirksmannschaften ("Gaumeisterschaft"). Erstmals wurde auch eine Seniorenmeisterschaft für Herren angesetzt.

Mauritz war damals erst 17 Jahre alt, mit reinem Abwehrspiel zeigte er sich seinen Konkurrenten überlegen. Seine "unschöne" Spielweise wurde von mehreren Teilnehmern überheblich und unsportlich kritisiert.[1]

Medaillenplätze
PlatzHerreneinzelDameneinzelGaum. HerrenGaum. Damen
1Dieter MauritzHilde BussmannGau NordmarkGau Brandenburg
2Georg KutzAstrid KrebsbachGau PommernGau Niederrhein
3H. BenkertAnita FelguthGau NiederrheinGau Pommern
3Helmut UlrichAnnemarie MatthäßGau Brandenburg

Herreneinzel

 Erste RundeZweite RundeDritte RundeVierte RundeVorschlussrundeSchlussrunde
                       
 Dieter Mauritz (Wuppertal)3          
 Küver (Hamburg)0 
 Dieter Mauritz3
  Gnilka0 
 Gnilka (Ratibor)3
 Hein (Gelsenkirchen)1 
 Dieter Mauritz3
  Hartmann0 
 Hartmann (Breslau)3  
 Struck (Stettin)1 
 Hartmann[2]3
  Riemke2 
 Riemke (Erfurt)3
 Laukamp (Münster)0 
 Dieter Mauritz3
  Rudolf Schwager2 
 Rudolf Schwager (Berlin)3
 kl. 
 Rudolf Schwager3
  Schmidt1 
 Schmidt (Dresden)3
 Leins (Gelsenkirchen)0 
 Rudolf Schwager3
  Plötz2 
 Plötz (Nürnberg)3  
 Feesche (Hannover)1 
 Plötz3
  Roderich Dietze0 
 Roderich Dietze (Berlin)3
 Träger (Bochum)0 
 Dieter Mauritz3
  Helmut Ulrich0 
 Helmut Ulrich (Hamburg)3
 Spengler (Gelsenkirchen)0 
 Helmut Ulrich3
  Rudolf Berghaus0 
 Rudolf Berghaus (Köln)3
 Feldmeier (Freiburg)0 
 Helmut Ulrich3
  Kannemeier1 
 Kannemeier3  
 Tesch (Wiesbaden)0 
 Kannemeier3
  Frieling2 
 Frieling (Gelsenkirchen)3
  
 Helmut Ulrich3
  Erwin Münchow2 
 Erwin Münchow (Kiel)3
 Otto Seidel (Wuppertal)1 
 Erwin Münchow3
  Hoth1 
 Hoth (Stolp)3
 Wegener (Berlin)kl. 
 Erwin Münchow3
  Helmuth Hoffmann1 
 Helmuth Hoffmann (Köln)3  
 Heinz Vossen (Düsseldorf)2 
 Helmuth Hoffmann3
  Erwin Braun2 
 Erwin Braun (Wuppertal)3
 Hans Kiack (Berlin)1 
 Dieter Mauritz3
 Georg Kutz0
 Georg Kutz (Stettin)3
 Meinecke (Krefeld)0 
 Georg Kutz3
  Hanns Welter2 
 Hanns Welter (Köln)3
 Ostkirchen (Freiburg)0 
 Georg Kutz3
  Karl Peltzer0 
 Karl Peltzer (Essen)3  
 Erich Klein (Dresden)2 
 Karl Peltzer3
  Eckardt1 
 Eckardt (Stuttgart)3
 Wittenhagen (Stettin)0 
 Georg Kutz3
  Heinz Benthien2 
 Heinz Benthien (Hamburg)3
 Paul Brosch (Krefeld)0 
 Heinz Benthien3
  Karlheinz Simon1 
 Karlheinz Simon (Bonn)3
 Fritz Rosinus (München)0 
 Heinz Benthien[3]3
  Heinz Raack1 
 Heinz Raack (Berlin)3  
 Albrecht Nikolai (Bonn)1 
 Heinz Raack3
  Hans Butter0 
 Hans Butter (Mainz)3
 Holler (Wanne-Eickel)2 
 Georg Kutz3
 H. Benkert0 
 H. Benkert (Dresden)3
 Huse (Danzig)1 
 H. Benkert3
  Polauke0 
 Polauke (Breslau)3
 Lobert (Gelsenkirchen)1 
 H. Benkert3
  Götz Meschede1 
 Götz Meschede (Berlin)3  
 Graffy (Mainz)1 
 Götz Meschede3
  v. Huene1 
 v. Huene (München)3
 Toni Vossen (Düsseldorf)0 
 H. Benkert3
  Heinrich Rohde1 
 Heinrich Rohde (Magdeburg)3
 Günther Wöbke (Köln)kl. 
 Heinrich Rohde3
  Jupp Fileborn2 
 Jupp Fileborn (Düsseldorf)3
 Thielebein (Berlin)2 
 Heinrich Rohde3
  Robert Kinsky1 
 Robert Kinsky (Berlin)3  
 Ehrhardt (Hagen)0 
 Robert Kinsky3
  Kurt Entholt0 
 Kurt Entholt (Kiel)3
 Köster (Hagen)0 
Vorgeschaltete Vorrunde
Ehrhardt (Hagen)Schlimpen (Göttingen)3:2
Robert Kinsky (Berlin)Krause (Höckelheim)3:1
Graffy (Mainz)Lohmann (Magdeburg)3:1
Götz Meschede (Berlin)John (Hannover)3:0
Toni Vossen (Düsseldorf)Kraftschick (Ratibor)3:1
v. Huene (München)Thöne (Bochum)3:0
Lobert (Gelsenkirchen)Schmitz (Bonn)3:2
Polauke (Breslau)Braukhoff (München)3:0
H. Benkert (Dresden)Joachim Heiliger (Düsseldorf)kl.
Huse (Danzig)Schmitz (Münster)3:1
Gnilka (Ratibor)Schulz (Zopott)3:2
Hein (Gelsenkirchen)Hermann Suhr (Kiel)3:2
Tegeler (Bochum)Küver (Hamburg)kl.
Dieter Mauritz (Wuppertal)Schmoll (Breslau)3:0
Riemke (Erfurt)Weißkirchen (Gelsenkirchen)3:1
Laukamp (Münster)Hugo Liebig (Stuttgart)3:1
Struck (Stettin)Schüle (Stuttgart)3:0
Hartmann (Breslau)Schomburgk (Göttingen)3:2
Träger (Bochum)Droschinsky (Köslin)3:1
Roderich Dietze (Berlin)Junker (Bielefeld)3:0

Den Spielern, die in der ersten Runde ausgeschieden waren, wurde ein Trostrundenturnier angeboten. Hier siegte Küver vor Frieling, Spengler und Erich Klein.

Dameneinzel

 VorrundeErste RundeZweite RundeDritte RundeVorschlussrundeSchlussrunde
                       
           
  
 Hilde Bussmann (Düsseldorf)
   
 
  
 Hilde Bussmann3
  Hilde Dommer0 
   
  
 Hilde Dommer (Breslau)3
  Eva Krebsbach (Berlin)1 
 
  
 Hilde Bussmann3
  Gerda Münster1 
 
  
 Gerda Münster (Hamburg)3
  Anlauf (Herne)0 
 
  
 Gerda Münster3
  Lehrmann0 
   
  
 Lehrmann (Braunschweig)3
  Trude Beerwinkel (Wuppertal)0 
 
  
 Hilde Bussmann3
  Anita Felguth1 
 
  
 Anita Felguth (Berlin)3
  Marlies Gathmann (Wuppertal)0 
 
  
 Anita Felguth3
  Ilse Busse0 
   
  
 Ilse Busse (Köln)3
  Zels (Köslin)2 
 
  
 Anita Felguth3
  Hanna Büldge0 
 Hanna Büldge (Magdeburg)3
 Arens (Wattenscheid)0 
 Hanna Büldge (Magdeburg)3
  Sondermann (Hagen)kl. 
 
  
 Hanna Büldge3
  Schulte1 
 Schulte (Hagen)3  
 Brennecke (Hannover)1 
 Schulte (Hagen)3
  Richter (Berlin)0 
 Richter (Berlin)[4]3
 Elise Knüttel (Ludwigshafen)2 
 Hilde Bussmann3
 Astrid Krebsbach1
 
  
 Astrid Krebsbach (Berlin)3
  kl. 
 
  
 Astrid Krebsbach3
  Spangenberger1 
   
  
 Spangenberger (Hagen)3
  Schmidt (Dresden)1 
 
  
 Astrid Krebsbach3
  Wedler0 
 
  
 Wedler (Magdeburg)3
  Schröer (Herne)0 
 
  
 Wedler3
  Berti Capellmann0 
   
  
 Berti Capellmann (Würselen)3
  Daun (Breslau)0 
 
  
 Astrid Krebsbach3
 Annemarie Matthäß0 
 Annemarie Matthäß (Dresden)3
 Hedwig Ebbrecht (Wuppertal)0 
 Annemarie Matthäß (Dresden)3
  Meta Elias (Berlin)0 
 Meta Elias (Berlin)3
 Jordan (Hagen)kl. 
 Annemarie Matthäß3
  Karin Lindberg1 
 Karin Lindberg (Hamburg)3  
 Agnes Rehbein (Wuppertal)0 
 Karin Lindberg (Hamburg)3
  Rösel Fahlbusch (Ludwigshafen)1 
 Rösel Fahlbusch (Ludwigshafen)3
 Lisbeth Winkelmolen (Krefeld)0 
 Annemarie Matthäß3
  Annemarie Schulz0 
 
  
 Annemarie Schulz (Berlin)3
  Milly Sandmann (Rheinhausen)0 
 
  
 Annemarie Schulz3
  v. Normann0 
   
  
 v. Normann (Stettin)3
  Grete Schardt (Wuppertal)1 
 
  

Den Spielerinnen, die in der ersten Runde ausgeschieden waren, wurde ein Trostrundenturnier angeboten. Hier siegte Richter vor Schmidt, Grete Schardt und Trude Beerwinkel.

Seniorenturnier

Erstmals wurde ein Seniorenturnier für Herren angeboten. Teilnehmen konnte jeder, der das 35. Lebensjahr vollendet hatte.[5]

 ViertelfinaleHalbfinaleFinale
              
  Heim (Dresden)3    
 Busse (Köln)0 
 Heim3
  Heinrich Ehrenbrecht0 
 
   
  E. Schwochau3
  Heim1
  E. Schwochau (Köln)3
 Scheer (Wanne-Eickel)1 
 E. Schwochau3
  Arens2 
 Arens (Gelsenkirchen)3
  Otto Schäplitz (Rheinhausen)2 

Mannschaftswettbewerbe Gaumeisterschaften

Hier kämpften Bezirks-Mannschaften um die nationale deutsche Meisterschaft.

Bezirks-Herrenmannschaften

15 Gau-Mannschaften traten an, es fehlte lediglich der Gau Westen. Sie wurden in vier Gruppen aufgeteilt. In jeder Gruppe spielte Jeder gegen Jeden, es wurden jeweils zwei Einzel und bei Gleichstand noch ein Doppel ausgespielt. Die drei Gruppenspieler ermittelten in einer Jeder-gegen-Jeden-Runde den Sieger, wobei in jedem Spiel zwei Einzel und ein Doppel ausgetragen wurden. Die vier Gruppenersten ermittelten in einer Vorschlussrunde die Endspielteilnehmer:

1. Gau Nordmark       Helmut Ulrich, Kurt Entholt, Erwin Münchow, Heinz Benthien
2. Gau Pommern        Georg Kutz, Hoth, Struck
3. Gau Niederrhein    Dieter Mauritz, Heinz Vossen, Jupp Fileborn
3. Gau Brandenburg    Rudolf Schwager, Heinz Raack

Bezirks-Damenmannschaften

Zehn Gau-Mannschaften wurden ebenfalls in drei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppenersten spielten in einer Endrunde im System Jeder gegen Jeden.

1. Gau Brandenburg   2 Siege    Astrid Krebsbach, Anita Felguth, Annemarie Schulz
2. Gau Niederrhein   1 Sieg     Hilde Bussmann, Berti Capellmann, Trude Beerwinkel
3. Gau Pommern       0 Sieg     von Normann, Zels

Anmerkungen

In den damaligen Berichten wurden meist keine Vornamen genannt, dafür aber oft die Herkunft. Zudem legte man bei Frauen Wert auf die Angabe des Familienstandes. So unterschied man streng Frl. Mustermann von Frau Mustermann. Daher fehlen in den obigen Aufstellungen oft die Vornamen, sie sind heute auch insbesondere bei unbekannteren Aktiven kaum noch zu ermitteln.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dr. L.: Vom sportlichen Geist - Gelsenkirchener Vorkommnisse im Rampenlicht in: Zeitschrift Tisch-Tennis, 1936/2
  2. Inkonsistenz in der Ergebnisliste Herren: In der 2. Runde hat Riemke angeblich gegen Hartmann gewonnen, allerdings trat in der 3. Runde Hartmann an.
  3. Inkonsistenz in der Ergebnisliste Herren: In der 3. Runde hat Raack angeblich gegen Benthien gewonnen, allerdings trat in der 2. Runde Benthien an.
  4. Inkonsistenz in der Ergebnisliste Damen: In der Vorrunde hat Richter angeblich gegen Knüttel gewonnen, allerdings wird in der 1. Runde Knüttel aufgeführt. Richter erscheint korrekt, da Richter in der Trostrunde antrat, wo nur Verliererinnen der 1. Runde startberechtigt waren.
  5. Zeitschrift Tisch-Tennis, 1935/15, Seite 111