Deutsche See

Deutsche See GmbH

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RechtsformGmbH
Gründung1939
SitzDeutschland Deutschland, Bremerhaven
LeitungDirk-Jan Parlevliet, Kai-Arne Schmidt, Axel Kampmann[1]
Mitarbeiterzahl1800
Umsatz384,5 Mio. Euro[2]
BrancheLebensmittelindustrie
Websitewww.deutschesee.de

Die Deutsche See GmbH ist ein Lebensmittelhersteller und Online-Händler[3] mit Sitz in Bremerhaven. Hauptgeschäftszweck ist die Verarbeitung und Veredlung von frischem Speisefisch und Meeresfrüchten sowie deren Vertrieb an die Gastronomie, den Einzelhandel und Privatkunden.

Gesellschafterverhältnisse

Gesellschafter war bis zu seinem Tod im Februar 2018 der Geschäftsführer Egbert Miebach sowie der seit 2014 Generalbevollmächtigte Peter Dill.[4] 2018 wurde die Deutsche See von niederländischen Fischereiunternehmen Parlevliet & Van der Plas übernommen.[5]

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1939 gegründet. Bis 1998 war die Deutsche See eine Tochterfirma der Nordsee GmbH. Am Herauskauf war neben Peter Dill und Egbert Miebach auch Andreas Jacobs (Verwaltungsratsvorsitzender der Jacobs Holding und deren Tochterfirma Barry Callebaut, ein Sohn von Klaus J. Jacobs) als Hauptgesellschafter beteiligt. Im Jahr 2003 kaufte Deutsche See das in Hamburg-Jenfeld ansässige Unternehmen BEECK Feinkost (gegr. 1919), das 230 Mitarbeiter hatte.[6] 2012 verlor Deutsche See den Auftrag zur Belieferung der Schnellrestaurantkette Nordsee in den Bereichen Tiefkühl- und Nonfoodware an HAVI Logistics und liefert den Verkaufsstellen von Nordsee seither nur noch den Frischfisch und Meeresfrüchte.[7]

Profil

Das Unternehmen beschäftigt ca. 1800 Mitarbeiter und unterhält bundesweit über 20 Niederlassungen. Es ist Marktführer für Fisch und Meeresfrüchte in Deutschland und bezeichnet sich selbst als Fischmanufaktur. Der Produktionsstandort ist in Bremerhaven, dort veredelt das Unternehmen in drei Fabriken Fisch und Meeresfrüchte. Das Handels- und Produktionsunternehmen unterhält rund 35.000 Kundenbeziehungen. Zum Kundenkreis zählt die Gastronomie jedweder Art sowie praktisch alle großen Einzelhandelsketten Deutschlands. Seit 2013 werden die Produkte auch über einen Online-Shop vertrieben.

Anfang 2017 verklagt die Deutsche See als erster Großkunde, in Folge des Abgasskandals, die Volkswagen AG auf Schadenersatz in Höhe von 11,9 Millionen Euro. Das Unternehmen sah sich durch den VW-Konzern getäuscht und geschädigt.[8] Die Klage wurde am 27. Oktober 2017 erstinstanzlich vom Landgericht Braunschweig abgewiesen. Gegen dieses Urteil legte die Deutsche See zunächst Berufung ein, zog diese jedoch im Januar 2018 zurück.[9]

Logistik

Die Rohware bezieht das Unternehmen aus einem weltweiten Netz von Lieferanten. Das Unternehmen unterhält mehr als 20 Niederlassungen und einen Fuhrpark mit ca. 300 Lastkraftwagen für die Auslieferung an über 35.000 Kunden.[10] Die Hauptverwaltung befindet sich direkt am Fischereihafen in Bremerhaven.

Auszeichnungen

Für das langjährige Engagement rund um den Erhalt der Fischbestände erhielt die Deutsche See 2010 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis als „Nachhaltigstes Unternehmen“ in Deutschland.[11]

2015 wurde das Unternehmen für die Senkung des Kohlendioxidausstoßes um über 20 Prozent vom Umweltsenator Joachim Lohse als Klimaschutzbetrieb des Jahres ausgezeichnet.[12]

Den German Design Award erhielt die Deutsche See 2016 in der Kategorie „Excellent Communications Design – Corporate Identity“ für die neu gestaltete Webseite des Unternehmens.[13]

Weblinks

  • Offizielle Website
  • Sabine Deckwerth: Die Deutsche See versorgt einen Großteil des Berliner Marktes – fangfrisch oder tiefgekühlt: Fisch für die Gesundheit. Berliner Zeitung, 16. März 2011
  • Uwe Rasche: Von Fischmenschen und Menschenfischern. brand eins wissen, Ausgabe 6/2013, archiviert vom Original am 16. Dezember 2013; abgerufen am 13. Februar 2018.

Einzelnachweise

  1. Deutsche See Impressum. Deutsche See, abgerufen am 29. Juni 2023.
  2. Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2011 bis 30. September 2012 im Elektronischer Bundesanzeiger
  3. Deutsche See GmbH: Meeresfrüchte und Fisch kaufen im Deutsche See Shop. Abgerufen am 27. November 2020.
  4. Brit Glocke: Hartwig Retzlaff wird Geschäftsführer bei Deutsche See. In: Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung. 28. August 2014, archiviert vom Original am 1. September 2014; abgerufen am 13. Februar 2018.
  5. Trauer um Egbert Miebach Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, 27. Februar 2018, abgerufen am 18. März 2018.
  6. Deutsche See kauft Beeck Feinkost und will weiter wachsen: - WELT. In: welt.de. Die Welt, 11. November 2003, abgerufen am 5. Februar 2017.
  7. Kühllogistik: Deutsche See verliert Nordsee - Ab 2012 versorgt Havi die Fischrestaurantkette mit Tiefkühlware. Logistik-News, 4. Juli 2011.
  8. Deutsche See verklagt VW. In: Handelsblatt.com. Handelsblatt, 5. Februar 2017, abgerufen am 6. Februar 2017.
  9. VW-Flottenkunde verzichtet auf Berufung. In: Handelsblatt.com. Handelsblatt, 31. Januar 2018, abgerufen am 5. Oktober 2019.
  10. Logistik und Distribution. Deutsche See, archiviert vom Original am 23. Februar 2005; abgerufen am 11. Juni 2014.
  11. „Deutschlands nachhaltigstes Unternehmen 2010“. (PDF; 32,9 KB) In: nachhaltigkeitspreis.de. Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, 30. November 2010, archiviert vom Original am 17. Juli 2014; abgerufen am 28. November 2021.
  12. Deutsche See erhält Auszeichnung zum „Klimaschutzbetrieb CO2-20“. In: bremerhaven.de. Stadt Bremerhaven, 24. April 2015, archiviert vom Original am 6. Februar 2017; abgerufen am 28. November 2021.
  13. German Design Award. In: deutschesee.de. Deutsche See, 2016, abgerufen am 6. Februar 2017.

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