Deutsche Rodelmeisterschaften 1941

Deutsche Rodelmeisterschaften 1941 BSD.png
MännerFrauen
Sieger
EinsitzerAlbert KrausGrete Haid
DoppelsitzerRudolf Maschke/Erhard Grundmannnicht ausgetragen
Reichenberg 1940
Garmisch-Partenkirchen 1949

Die Deutschen Rodelmeisterschaften 1941, offiziell die 2. Deutschen Kriegs-Rodelmeisterschaften, waren die 23. (beziehungsweise 28.) Meisterschaften im Rennrodeln und die letzten deutschen Rodelmeisterschaften, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg und dessen Nachwirkungen 1948 nach sieben Jahren Pause wieder fortgesetzt wurden.

Die Meisterschaft fand am 9. Februar auf der Kunstbahn (Blockeisbau in den Kurven) von Innsbruck-Igls statt. Der Kurs war vergleichsweise schwer und schnell, so dass es zu einigen Stürzen selbst von Favoriten kam. Da viele Teile der Strecke im Schatten lagen, konnte die Strecke den ganzen Tag über halten. Die beiden Einzelwettbewerbe wurden in jeweils zwei Läufen ausgetragen, wobei in den zweiten Läufen keine neuen Bestzeiten mehr erzielt wurden. Das Doppelsitzerrennen wurde nur in einem Lauf bestritten. Bei den Männern und den Doppelsitzern dominierten Rodler aus dem Sudetenland, während das Rennen der Frauen von einheimischen Österreicherinnen beherrscht wurde.

Einsitzer Frauen

PlatzRodlerOrt/Verein1. Lauf2. LaufGesamtzeit
1Grete HaidSemmering1:28,50 min1:28,90 min2:57,40 min
2Erika Schiller1:32,10 min1:27,90 min3:00,00 min
3Hanni FinkNSRL Morchenstern1:32,70 min1:32,20 min3:04,90 min
4Hilde LacheSemmering1:29,10 min1:42,00 min3:11,10 min
5Waltraud GraßlLeitmeritz1:34,10 min1:38,70 min3:12,80 min
6Ilse LantschnerInnsbruck-Igls1:41,30 min1:37,80 min3:19,10 min
7Antonia KeldererSterzing1:48,90 min1:41,70 min3:30,60 min
8Berta BednarSemmering1:49,10 min1:42,00 min3:31,10 min
9Franziska AsteMatrei1:42,80 min1:48,40 min3:31,20 min

Am Start waren 20 Frauen. Nicht unter ihnen war die Meisterin der letzten drei Austragungen, Friedel Tietze. Grete Haid gewann ihren ersten und einzigen Titel bei einer deutschen wie Meisterschaft, auch bei österreichischen Meisterschaften konnte sie den Titel weder zuvor noch danach erringen. Mit Erika Schiller fuhr eine Nachwuchssportlerin auf den zweiten Platz, die vom vielfachen Meister Martin Tietze trainiert wurde. Im zweiten Lauf konnte sie sogar die Bestzeit fahren. Die am Ende Viertplatzierte Hilde Lache fiel nach einem schwachen zweiten Lauf von einem aussichtsreichen zweiten Platz zurück.

Einsitzer Männer

PlatzRodlerOrt/Verein1. Lauf2. LaufGesamtzeit
1Albert KrausRodelgilde „Jeschken“ Reichenberg1:20,52 min1:20,60 min2:41,52 min
2Walter FeistBad Flinsberg1:22,48 min1:21,00 min2:43,48 min
3Martin TietzeBrückenberg1:21,66 min1:22,70 min2:44,36 min
4Fritz PreisslerSA Reichenberg1:22,51 min1:23,40 min2:45,91 min
5Karl StumpfeSS Reichenberg1:23,81 min1:23,80 min2:47,61 min
6Josef FuchsSS Danzig1:23,65 min1:25,70 min2:49,35 min
7Erhard GrundmannHJ Reichenberg1:24,99 min1:25,50 min2:50,49 min
8Ernst LindnerHJ Reichenberg1:25,76 min1:25,20 min2:50,76 min
9Gustav JeschekLuftwaffensport Reichenberg1:25,49 min1:26,50 min2:52,39 min
10Ernst MaschkeImmelmann Breslau1:29,71 min1:31,01 min3:00,72 min

Am Start waren etwa 80 Rodler. Albert Kraus hatte bis zu dieser Meisterschaft schon in vielen hochklassigen Rennen vordere Platzierungen belegen können, es war jedoch sein erster Sieg bei einer deutschen und zugleich der letzte Sieg bei einer Reichsmeisterschaft. Er sollte 1950 und 1952 noch zweimal bundesdeutscher Meister werden. Mit Walter Feist, Martin Tietze, Kurt Weidner und Fritz Preissler konnte er alle dominierenden deutschen Rodler der letzten 12 Jahre in einem harten und engen Wettbewerb hinter sich lassen.

Doppelsitzer

PlatzRodlerOrt/VereinGesamtzeit
1Rudolf Maschke
Erhard Grundmann
Rodelgilde „Jeschken“ Reichenberg1:21,40 min
2Hans Bergmann
Fritz Erner
Schlesien Krummhübel1:22,60 min
3Martin Tietze
Kurt Weidner
Brückenberg1:23,50 min
4Erwin Prokoph
Karl Stumpfe
Reichenberg
SS Reichenberg
1:23,60 min
5Josef Fuchs
Willy Lache
SS Danzig
Semmering
1:25,40 min
6Rudolf Guggenig
Max Bacher
Bad Gastein1:29,50 min

Am Start waren 34 Doppelsitzer. Rudolf Maschke und Erhard Grundmann konnten ihren zweiten Titel in Folge und damit beide deutsche „Kriegsmeisterschaften“ für sich entscheiden. Beide belegten zudem Top-Ten-Platzierungen im Einzelrennen. Maschke sollte bei den ersten westdeutschen Nachkriegsmeisterschaften 1949 mit Albert Krauß noch einen dritten Meistertitel erringen. Mit dem Duo Hans Bergmann/Fritz Erner konnte sich ein eher überraschend starkes Team auf Rang zwei platzieren und die Meister von 1930, 1933 und 1938, Martin Tietze und Kurt Weidner hinter sich lassen. Mit Walter Feist und Richard Feist stürzten in der vorletzten Kurve des schweren Kurses zwei der Mitfavoriten, die das Rennen danach aufgaben. Zum Zeitpunkt ihres Sturzes waren sie sehr schnell unterwegs und hätten wahrscheinlich den Sieg errungen.

Literatur

  • ohne Autor: Das Sudetenland stellt die besten Rodler. Die beste Rodlerin von Semmering – Die deutschen Kriegs-Rodelmeisterschaften in Igls. In: Innsbrucker Nachrichten Nummer 34 vom 10. Februar 1941, S. 9, Digitalisat.

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