Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1997

Deutsche Nordische Skimeisterschaften

Nordic combined pictogram.svg

MännerFrauen
Sieger
SkilanglaufJochen BehleJochen Behle Jochen Behle (15 km)
Peter SchlickenriederPeter Schlickenrieder Peter Schlickenrieder (30 km)
BayernBayern Bayern (Staffel)
Anke SchulzeAnke Schulze Anke Schulze (10 km)
Anke SchulzeAnke Schulze Anke Schulze (15 km)
ThüringenThüringen Thüringen (Staffel)
Nordische KombinationJens DeimelJens Deimel Jens Deimel (Einzel)
ThüringenThüringen Thüringen (Team)

SkispringenDieter ThomaDieter Thoma Dieter Thoma (NS)
Dieter ThomaDieter Thoma Dieter Thoma (GS)
ThüringenThüringen Thüringen (Team)


Wettbewerbe
Austragungsorte21
Einzelwettbewerbe52
Teamwettbewerbe31
1996
1998

Die Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1997 wurden in den baden-württembergischen Städten Titisee-Neustadt und Baiersbronn ausgetragen. Während die Skilanglauf-Wettbewerbe vom 23. bis zum 26. Januar abgehalten wurden, fanden die Wettkämpfe im Skispringen und der nordischen Kombination vom 14. bis 16. Februar statt.[1] Austragungsstätten waren die Loipen im Kniebis-Gebiet, die Große Ruhesteinschanze (K 90) und die Hochfirstschanze (K 113). Im Anschluss an die Meisterschaften gab der Deutsche Skiverband das 21-köpfige Aufgebot für die Weltmeisterschaften in Trondheim bekannt.[2]

Programm und Zeitplan

DatumEreignisOrtGeschlecht
Do., 23. Januar30 km LanglaufBaiersbronnMänner
15 km LanglaufBaiersbronnFrauen
Sa., 25. Januar15 km LanglaufBaiersbronnMänner
10 km LanglaufBaiersbronnFrauen
So., 26. Januar4×10 km StaffellaufBaiersbronnMänner
4×5 km StaffellaufBaiersbronnFrauen
Fr., 14. FebruarTeamspringenGroße RuhesteinschanzeMänner
Einzel (NS/15 km)BaiersbronnMänner
Sa., 15. FebruarNormalschanzeGroße RuhesteinschanzeMänner
So., 16. FebruarGroßschanzeHochfirstschanzeMänner
TeamsprintBaiersbronnMänner

Medaillenspiegel

PlatzBundeslandGoldSilberBronzeGesamt
1.ThüringenThüringen Thüringen3418
2.BayernBayern Bayern3339
3.Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg2125
4.HessenHessen Hessen2002
5.Nordrhein-WestfalenNordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen1023
6.SachsenSachsen Sachsen0336

Skilanglauf

Frauen

10 km klassisch

PlatzSportlerinVereinZeit (min)
01Anke SchulzeSC Willingen37:53.0
02Manuela HenkelWSV Oberhof 0538:10.6
03Britta WienandSC Siedlinghausen38:51.0
04Kati WilhelmSC Motor Zella-Mehlis39:05.9
05Viola BauerWSC Oberwiesenthal39:23.2

Datum: Samstag, 25. Januar 1997

Mit 17,6 Sekunden Vorsprung auf Manuela Henkel wurde Anke Schulze deutsche Meisterin über 10 km im klassischen Stil.[3][4]

15 km Freistil

PlatzSportlerinVereinZeit (min)
01Anke SchulzeSC Willingen45:00.1
02Constanze BlumSC Motor Zella-Mehlis45:48.3
03Lena ErhardWSV-DJK Rastbüchl46:22.9

Datum: Donnerstag, 23. Januar 1997

Anke Schulze lief die 15 Kilometer in 45:00,1 Minuten und wurde somit souverän mit 48,2 Sekunden Vorsprung auf Constanze Blum zum dritten Mal Deutsche Meisterin.[5][6] Neben der Titelverteidigerin Manuela Henkel traten einige Athletinnen nicht an, sodass das Teilnehmerfeld nur aus 19 Skilangläuferinnen bestand.[7]

4×5 km Staffel

PlatzVerbandSportlerinnenZeit (std)
01ThüringenManuela Henkel
Kati Wilhelm
Corinna May
Constanze Blum
1:10:10.9
02BayernSigrid Wille
Martina Titscher
Evi Sachenbacher
Lena Erhard
1:11:39.7
03WestdeutschlandSteffi Völkel
Britta Wienand
Christina Schneider
Cornelia Roth
1:11:43.7

Datum: Sonntag, 26. Januar 1997

Das Quartett aus Manuela Henkel, Kati Wilhelm, May und Constanze Blum sicherte sich souverän den Staffelsieg vor den Vertreterinnen Bayerns.[8] Die Athletinnen des Westdeutschen Skiverbands platzierten sich noch vor den beiden Staffeln aus Sachsen auf dem Podest.[3]

Männer

15 km klassisch

PlatzSportlerVereinZeit (min)
01Jochen BehleSC Monte Kaolino Hirschau49:23.4
02Andreas SchlütterWSV Oberweißenbrunn49:33.7
03Torald ReinSC Monte Kaolino Hirschau49:43.2

Datum: Samstag, 25. Januar 1997

Nachdem Jochen Behle auf den 30-km-Langlauf verzichtet hatte, holte sich der 36-jährige Sauerländer, der für den SCMK Hirschau startete, auf dem Kniebis bei Baiersbronn nach 37:53,0 Minuten seinen 28. Einzeltitel bei einer deutschen Meisterschaft. Auf der viermal zu laufenden 3,75-km-Runde kam Behle mit der nassen und teils sehr weichen Spur am besten zurecht und verwies Andreas Schlütter auf den zweiten Rang.[3][4]

30 km Freistil

PlatzSportlerVereinZeit (std)
01Peter SchlickenriederSC Schliersee1:26:20.1
02Janko NeuberWSC Oberwiesenthal1:27:29.5
03Andreas SchlütterWSV Oberweißenbrunn1:27:32.8

Datum: Donnerstag, 23. Januar 1997

Das Skatingrennen über 30 Kilometer gewann Peter Schlickenrieder bei einem schwach besetzten Teilnehmerfeld von 23 Athleten mit einem Vorsprung von über einer Minute.[5] Während Jochen Behle nicht an den Start ging, gab der grippekranke Johann Mühlegg vor rund 1000 Zuschauern nach 15 km entkräftet auf.[7]

4×10 km Staffel

PlatzVerbandSportlerinnenZeit (std)
01Bayern IAndreas Schlütter
Jochen Behle
René Sommerfeldt
Peter Schlickenrieder
2:18:36
02Bayern IITorald Rein
Marc Jeschke
Tobias Angerer
Wolf Wallendorf
2:20:09.7
03SachsenJanko Neuber
Jörn Frohs
Kyrill Kretschmar
Frank Nitsch
2:22:39.3

Datum: Sonntag, 26. Januar 1997

Der Bayerische Skiverband feierte in der Verbandsstaffel einen Doppelsieg.[9][3] Jochen Behle gewann somit seinen 42. deutschen Meistertitel, jedoch forderte der neue Rekordmeister im Anschluss an den Wettbewerb die Abschaffung von Staffelrennen.[10]

Nordische Kombination

Einzel (K 90 / 15 km)

PlatzSportlerVereinSprungpkt.Laufzeit (min)Rückstand (min)
01Jens DeimelSK Winterberg223,543:39.0
02Ralf AdloffSV Klingenthal205,542:33.3+ 0:42.3
03Matthias LooßSV Klingenthal219,544:06.7+ 0:51.7
04Sven KochSC Motor Zella-Mehlis+ 2:07.1
05Thomas AbratisSV Klingenthal+ 2:55.9

Datum: Freitag, 14. Februar 1997

Den Kampf um den Kombinationstitel gewann der Winterberger Jens Deimel bei einem Teilnehmerfeld von 35 Personen.[11][12] Nachdem Deimel mit Sprüngen auf 84 und 82 Meter mit 223,5 Punkten benotet wurde, absolvierte er auch die viermal zu bewältigende 3,5 km-Schleife hervorragend. Mit der zweitbesten Laufzeit belegte Ralf Adloff den zweiten Platz vor seinem Teamkameraden Matthias Looß.[11] Mit großem Rückstand auf die Medaillenränge folgten Sven Koch, Thomas Abratis und Enrico Heisig.[13] Ebenso fiel Heinz Schnurr, der nach dem Springen noch gleichauf mit Deimel gelegen hatte, auf den elften Rang zurück.[11]

Teamsprint

PlatzVerbandSportlerSprungpkt.Laufzeit (min)Rückstand (min)
01Thüringen ISven Koch
Enrico Heisig
223,842:19.0
02Sachsen IRalf Adloff
Thomas Abratis
221,042:09.1+ 0:02.0
03Thüringen IIFalk Weber
Riccardo Stärker
214,543:08.0+ 1:29.0

Datum: Sonntag, 16. Februar 1997

Den Teamsprint gewann das thüringische Duo Sven Koch und Enrico Heisig mit zwei Sekunden Vorsprung auf die Sachsen Ralf Adloff und Thomas Abratis, wobei Heisig erst kurz vor dem Ziel Abratis überspurtete.[14][12]

Skispringen

Normalschanze

PlatzSportlerVereinWeite 1 (m)Weite 2 (m)Punkte
01Dieter ThomaSC Hinterzarten090,0086,0239,5
02Gerd SiegmundWSV Oberhof 05083,5085,0231,0
03Hansjörg JäkleSC Schonach084,0085,5230,5
04Martin SchmittSC Furtwangen082,0076,0205,5
05Frank ReichelOberwiesenthaler SV081,5075,5205,0
06Dirk ElseOberwiesenthaler SV080,0076,5203,0
07Alexander HerrSV Rohrhardsberg080,5075,0201,0
08Michael WagnerSK Berchtesgaden080,0074,5199,0
09Christof DuffnerSC Schönwald076,0079,5198,0
10Michael SchreiberOberwiesenthaler SV079,5075,0197,5

Datum: Samstag, 15. Februar 1997

Beim Einzelwettbewerb von der Normalschanze konnte lediglich der spätere Meister Dieter Thoma überzeugen, der mit Weiten von 90 und 86 Metern der Konkurrenz davon sprang.[15][16] Und am Samstag störte erst der Wind, dann brachten Schneeschauer die Veranstaltung an den Rand des Abbruchs.

Großschanze

PlatzSportlerVereinWeite 1 (m)Weite 2 (m)Punkte
01Dieter ThomaSC Hinterzarten115,0118,0242,1
02Ronny HornschuhSC Motor Zella-Mehlis106,0109,0208,2
03Martin SchmittSC Furtwangen103,0110,0207,1
04Dionis Vodnev1SV Meßstetten110,0112,0203,8
05Hansjörg JäkleSC Schonach101,0108,0202,4
06Sven HannawaldSC Hinterzarten099,0110,0201,9
07Christof DuffnerSC Schönwald101,0107,0197,6
08Alexander HerrSV Rohrhardsberg100,0107,0196,8
09Kai BrachtWSV Oberhof 05096,0101,0177,3
10Mathias WitterWSV Isny101,0096,0176,8
1 Vodnev ging als Staatenloser an den Start.

Datum: Sonntag 16. Februar 1997

Zum Abschluss der Meisterschaften demonstrierte Dieter Thoma erneut die fehlende Breite im deutschen Skispringen und wurde mit großem Vorsprung deutscher Meister von der Großschanze. Thoma war der einzige Athlet, der beides Mal über den Konstruktionspunkt von 113 Metern springen konnte.[17][12][16] Das Feld wurde in ein A- und ein B-Finale aufgeteilt, sodass 19 Springer um den Titel kämpften, während sich die restlichen Sportler ab Rang 20 platzieren konnten.[18]

Team

PlatzVerbandSportlerGesamtpunkte
01ThüringenGerd Siegmund
Kai Bracht
Ralph Gebstedt
Ronny Hornschuh
896,0
02Baden-WürttembergDieter Thoma
Christof Duffner
Hansjörg Jäkle
Martin Schmitt
864,5
03Sachsen IRico Meinel
Frank Reichel
Olaf Hegenbarth
Michael Schreiber
807,0

Datum: Freitag, 14. Februar 1997

Die Vertreter aus Thüringen sicherten sich bei strömenden Regen den Teamsieg von der Normalschanze.[12]

WM-Aufgebot

Das DSV-Aufgebot für die Weltmeisterschaften in Trondheim bestand aus 21 Athletinnen und Athleten.[2]

DisziplinGeschlecht
MännerFrauen
Skilanglauf (11)Johann Mühlegg
Uwe Bellmann
Jochen Behle
Peter Schlickenrieder
René Sommerfeldt
Andreas Schlütter
Anke Schulze
Constanze Blum
Manuela Henkel
Kati Wilhelm
Ramona Roth
Nordische Kombination (5)Matthias Looß
Jens Deimel
Ronny Ackermann
Jens Gaiser
Georg Hettich
Skispringen (5)Dieter Thoma
Christof Duffner
Hansjörg Jäkle
Frank Reichel
Martin Schmitt

Einzelnachweise

  1. Meisterschaften erneut geteilt, Passauer Neue Presse, Dokumentnummer 0197220068, Ausgabe vom Mittwoch, 22. Januar 1997.
  2. a b Wird Dieter Thoma auch in Trondheim so jubeln koennen wie zu Jahresbeginn bei der Vierschanzentournee, als er in Bischofshofen siegte?, Frankfurter Neue Presse, D-Nr. F060C5F5AA669BFD2150FE8A77C15336, Ausgabe vom Dienstag, 18. Februar 1997, Seite 2.
  3. a b c d SKI NORDISCH, Neues Deutschland, vom 27. Januar 1997, abgerufen am 6. Mai 2019.
  4. a b Jochen Behle holt sich 28. Einzeltitel., Der Tagesspiegel, D-Nr. 019726142, Ausgabe Nummer 15875 vom Sonntag, 26. Januar 1997, S. 18.
  5. a b ZAHLENSPIEGEL, Mitteldeutsche Zeitung, D-Nr. F19075790D89CC02C0F49D6E27D00AEF, Ausgabe vom Freitag, 24. Januar 1997.
  6. Lena Erhard hält glänzend mit, PNP, D-Nr. 0197240065, Ausgabe vom Freitag, 24. Januar 1997.
  7. a b Anke Schulze Deutsche Meisterin über 15 km, Sächsische Zeitung, D-Nr. 019724000007847, Ausgabe vom Freitag, 24. Januar 1997, S. 16.
  8. Skilanglauf - Deutsche Meisterschaften (Damen)
  9. Skilanglauf - Deutsche Meisterschaften (Herren)
  10. Eine Million Mark, in der Loipe verpulvert, Süddeutsche Zeitung, D-Nr. A4501537, Ausgabe vom Montag, 27. Januar 1997, S. 18.
  11. a b c Jens Deimel, Sächsische Zeitung, D-Nr. 029715000004487, Ausgabe vom Samstag, 15. Februar 1997, S. 90.
  12. a b c d Zahlen Basketball..., Saarbrücker Zeitung, D-Nr. 0297170157, Ausgabe vom Montag, 17. Februar 1997.
  13. SKISPORT, ND, vom 15. Februar 1997, abgerufen am 6. Mai 2019.
  14. Doppelmeister, Sächsische Zeitung, D-Nr. 029717000004963, Ausgabe vom Montag, 17. Februar 1997, S. 15.
  15. Ski nordisch, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Ausgabe vom Sonntag, 16. Februar 1997, Nr. 7, S. 20
  16. a b Deutsche Skispringer schwach, nur Thoma stark, Süddeutsche Zeitung, D-Nr. A4592607, Ausgabe vom Montag, 17. Februar 1997, S. 15.
  17. Ski nordisch, FAZ, Ausgabe vom Montag, 17. Februar 1997, Nr. 40, S. 29
  18. Rastbüchler mit Hochs und Tiefs, PNP, D-Nr. 0297190497, Ausgabe vom Mittwoch, 19. Februar 1997.

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Die Rautenflagge des Freistaates Bayern seit 1971. Das Seitenverhältnis ist nicht vorgegeben, Abbildung 3:5.
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