Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1965

48. Deutsche Nordische Skimeisterschaften
MännerFrauen
Sieger
Skilanglauf
(Kurzdistanz)
Walter Demel Walter DemelMargit Scherer Margit Scherer
Skilanglauf
(Langdistanz)
Walter Demel Walter Demel
Skilanglauf
(Dauerlauf)
Walter Demel Walter Demel
Skilanglauf
(Verbandsstaffel)
Bayern Bayern I
Alfons Dorner
Herbert Steinbeißer
Karl Buhl
Walter Demel
BayernSchwaben Schwaben I
Ursula Döttinger
Raach
Margit Scherer
Skilanglauf
(Vereinsstaffel)
WSV Reit im Winkl WSV Reit im Winkl
Edi Lengg
Toni Reiter
Xaver Kraus
Alfons Dorner
Nordische KombinationGeorg Thoma Georg Thoma
SkispringenHeini Ihle Heini Ihle
Wettbewerbe
Austragungsorte21
Einzelwettbewerbe51
Teamwettbewerbe21
1964
1966

Die 48. Deutschen Nordischen Skimeisterschaften fanden vom 3. bis zum 7. Februar 1965 im baden-württembergischen Hinterzarten statt. Die Sprungläufe wurden auf der Adlerschanze abgehalten, deren Konstruktionspunkt bei 73,5 Metern lag. Die Siegerehrungen wurden an der Kirchwiese durchgeführt. Die Laufstrecke war im Gebiet zwischen Titisee und dem Feldberg angelegt worden.

Die deutsche Meisterschaft im 50-km-Dauerlauf sowie der Staffelwettbewerb der Vereine wurden am Wochenende des 20. und 21. Februars 1965 in Braunlage veranstaltet. Neben dem Sieger der Nordischen Kombination erhielt auch der Gewinner des 50-km-Skimarathons den begehrten „Goldenen Ski“.

Programm und Zeitplan

(c) Landesarchiv Baden-Württemberg, Fotograf: Willy Pragher, CC BY 3.0 de
Adlerschanze Hinterzarten 1965
DatumUhrzeitEreignisGeschlecht
Mi., 3. Februar09:0030 km LanglaufMänner
Do., 4. Februar10:005 km LanglaufFrauen
13:30KombinationssprunglaufMänner
Fr., 5. Februar08:3015 km LanglaufMänner
KombinationslanglaufMänner
10:303 × 5 km StaffellaufFrauen
Sa., 6. Februar09:004 × 10 km StaffellaufMänner
14:00Qualifikation SkispringenMänner
So., 7. Februar13:30SkispringenMänner
17:30SiegerehrungenMänner/Frauen
Sa., 20. Februar4 × 10 km StaffellaufMänner
So., 21. Februar50 km LanglaufMänner

Skilanglauf

Frauen

5 km

PlatzNameVereinZeit (h)
01Margit SchererIsny0:20:03,6
02Barbara BarthelWunsiedel0:20:29,4
03Michaela EndlerOberaudorf0:21:13,0
04Elisabeth DuffnerSchonach0:21:17,2
05Ursula DöttingerUrach0:21:25,9
06Monika SchniebertBraunlage0:21:46,1

Datum: Donnerstag, 4. Februar 1965

In Abwesenheit der Serienmeisterin Rita Czech-Blasl sicherte sich Margit Scherer ihern ersten Meistertitel. Sie gewann bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und weicher Loipe vor Barbara Barthel und Michaela Endler. Mit 26 vorwiegend jungen Athletinnen war das Teilnehmerinnenfeld breit besetzt.

Verbandsstaffel

PlatzNamenVerbandZeit (h)
01Ursula Döttinger
Raach
Margit Scherer

SSV (Schwaben)

0:58:12
02Bergmann
Michaela Endler
Barbara Barthel

BSV (Bayern)

0:59:30
03Ketterer
Dohrer
Elisabeth Duffner

SVS (Schwarzwald)

1:02:28

Datum: Freitag, 5. Februar 1965

Die Schwäbische Frauenstaffel konnte mit deutlichem Vorsprung den Wettbewerb über 3 × 5 km gewinnen. Mit dem Westdeutschen Skiverband belegte der Titelverteidiger den sechsten und letzten Platz.

Männer

15 km

PlatzNameVereinZeit (h)
01Walter DemelSC Zwiesel0:48:12,2
02Karl BuhlSC Sonthofen0:50:20,0
03Alfons DornerWSV Reit im Winkl0:50:48,0
04Siegfried WeißSZ Brend0:51:21,4
05Georg ThomaSC Hinterzarten0:51:23,2
06Helmut SteinebrunnerSC Schönau/Belchen0:51:33,6
07Herbert SteinbeißerSC Ruhpolding0:51:39,0
08Anton ReiterWSV Reit im Winkl0:52:24,6
09Edi LenggWSV Reit im Winkl0:52:30,0
10Xaver KrausWSV Reit im Winkl0:52:30,4

Datum: Freitag, 5. Februar 1965

Walter Demel war auch auf der 15-km-Loipe der schnellste Sportler und sicherte sich somit seinen zwölften Meistertitel. Die großen Zeitunterschiede in der Spitze lassen darauf schließen, dass lediglich Demel nach internationalen Maßstäben zur Spitzenklasse zählte. Es gingen 143 Athleten bei einer Temperatur von minus 3 Grad an den Start. Die hohe Zahl lässt sich dadurch erklären, dass sowohl die Kombinierer als auch die Speziallangläufer zeitgleich ihre 15 Kilometer absolvierten.

30 km

PlatzNameVereinZeit (h)
01Walter DemelSC Zwiesel1:31:22
02Karl BuhlSC Sonthofen1:33:54
03Josef NiedermeierWSV Reit im Winkl1:36:52
04Siegfried WeißSZ Brend1:37:50
05Alfons DornerWSV Reit im Winkl1:37:57
Hans BroscheySC Pirmasens1:37:57
07Jürgen SeifertSC Partenkirchen1:38:15
08Helmut SteinebrunnerSC Schönau/Belchen1:38:24
09Peter WeißSZ Brend1:39:06
10Helmut GerlachWSV Braunlage1:39:37

Datum: Mittwoch, 3. Februar 1965

Den ersten Wettkampf der Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1965 konnte Walter Demel im Skilanglauf über 30 Kilometer für sich entscheiden. Der 29 Jahre alte Wachtmeister des Bundesgrenzschutzes holte sich damit seine bereits elfte deutsche Meisterschaft. Das Teilnehmerfeld bestand aus 83 Athleten, die es bei 5 Grad Celsius mit einer hoch gelobten Loipe zu tun hatten. Dabei bedeutete der hart gefrorene Schnee keine Wachsprobleme. Die große Überraschung des Rennens bildete Josef Niedermeier, der Dritter wurde und damit Siegfried Weiß auf den vierten Platz verwies.

50 km

PlatzNameVereinZeit (h)
01Walter DemelSC Zwiesel2:55:18
02Karl BuhlSC Sonthofen3:00:54
03Peter WeißSZ Brend3:02:05
04Xaver KrausWSV Reit im Winkl3:05.13
05Herbert SteinbeißerSC Ruhpolding3:06:21
06Peter UhligSV Baiersbronn3:06:44
07Siegfried WeißSZ Brend3:07:22
08Karl LindnerSC Willingen3:08:38
09Karl ZellnerSC Zwiesel3:08:43
10Gersson FlaigSC Schonach3:08:46

Datum: Sonntag, 21. Februar 1965

Mit mehr als fünf Minuten Vorsprung bewies Walter Demel erneut seine Dominanz im deutschen Skilanglauf. Der 29-jährige Bayer deklassierte die 73 Teilnehmer umfassende Konkurrenz und konnte erneut alle Einzeltitel der nordischen Skimeisterschaften gewinnen, obwohl er nach der ersten 16,5-Kilometer-Schleife noch 46 Sekunden Rückstand auf Karl Buhl hatte. In den Kampf um die Medaillenränge nicht eingreifen konnte Georg Thoma, der sich überraschend für den Wettkampf anmeldete und letztlich mit einer Zeit von 3:17:47 Stunden mehr als 22 Minuten hinter Demel ins Ziel kam. Die schwere Strecke befand sich im Gebiet des Silberteiches und der Hahnenkleeklippen.

Verbandsstaffel

PlatzNamenVerbandZeit (h)
01Alfons Dorner
Herbert Steinbeißer
Karl Buhl
Walter Demel
BSV I (Bayern)2:23:20
02Johann Willmann
Peter Weiß
Siegfried Weiß
Helmut Steinebrunner
SVS I (Schwarzwald)2:26:43
03Herbert Merkl
Toni Reiter
Xaver Kraus
Edi Lengg
BSV II (Bayern)2:27:48

Datum: Samstag, 6. Februar 1965
Weitere Platzierungen:
4. Platz: Nordrhein-Westfalen I (2:30:07 h)
5. Platz: Bayern III (2:31:08 h)
6. Platz: Bayern IV (2:31:35 h)

Den 4-mal-10-Kilometer-Staffellauf gewann der Bayerische Skiverband. Mit 34:50,8 Minuten zeigte Walter Demel erneut die mit Abstand beste Einzelzeit.

Vereinsstaffel

PlatzNamenVerbandZeit (h)
01Edi Lengg
Toni Reiter
Xaver Kraus
Alfons Dorner
WSV Reit im Winkl2:29:48
02Schulz
Karl Zellner
Sepp Achatz
Walter Demel
SC Zwiesel2:31:43
03Peter Weiß
Feistle
Dorer
Siegfried Weiß
SZ Brend2:34:45

Datum: Samstag, 20. Februar 1965

Den 4-mal-10-Kilometer-Staffellauf gewann der WSV Reit im Winkl, der somit alle fünf bisherigen Austragungen der Vereinsstaffel gewinnen konnte. Es gingen 27 Mannschaften bei guten Schneebedingungen an den Start. Schnellster Einzelläufer war erwartungsgemäß Walter Demel mit einer Laufzeit von 35:30 Minuten.

Nordische Kombination

Einzel (K 73,5/15 km)

PlatzNameVereinLaufzeit (min)Gesamtpunkte
01Georg ThomaSC Hinterzarten51:23,2495,42
02Eduard LenggWSV Reit im Winkl52:30,0438,86
03Arthur BodenmüllerSC Partenkirchen52:47,0430,32
04Axel ZerlautWSV Isny52:44,8421,43
05Roman WeidelWSV Oberaudorf54:19,0419,20
06Horst MöhwaldSkiclub Spitzingsee54:06,2406,64

Datum: Freitag, 5. und Samstag, 6. Februar 1965

Die Meisterschaften der Nordischen Kombination wurden auf zwei Tage aufgeteilt, sodass der Sprunglauf am Freitag und der Langlauf am Samstag abgehalten wurden. Georg Thoma, der gerade erst von einer Rückenverletzung zurückgekehrt war, gewann zum achten Mal in Folge den „Goldenen Ski“. Bereits nach dem Sprunglauf schien ihm der Meistertitel nicht mehr zu nehmen, denn er rangierte nach Sprüngen auf 76 und 77,5 Metern bei 32 Teilnehmern auf dem zweiten Platz hinter dem Spezialspringer Heini Ihle, der bei seinen drei Versuchen Weiten von 77, 78 und 80 Metern erzielte. Der Mannheimer Wolfgang Schüller (73, 74 m) folgte nach dem Springen auf dem dritten Platz. Im Langlauf ließ Thoma schließlich keine Zweifel an seinem Sieg aufkommen und erzielte nicht nur die beste Kombinationslaufzeit, sondern wurde darüber hinaus sogar Fünfter bei den Skilangläufern.

Skispringen

Großschanze

PlatzNameOrtWeite 1Weite 2Punkte
01Heini IhleOberstdorf80,0 m80,0 m228,1
02Georg ThomaHinterzarten78,5 m78,5 m225,5
03Franz KellerNesselwang78,0 m78,5 m224,7
04Henrik OhlmeyerBischofsgrün78,5 m76,5 m219,4
05Helmut KurzBerchtesgaden77,0 m73,0 m212,4
06Oswald SchinzeMeinerzhagen78,5 m77,0 m212,3
07Hias WinklerPartenkirchen73,0 m73,5 m200,0
08Konrad NambergerTraunstein71,5 m72,0 m195,1
09Helmut ReichertzBraunlage70,5 m71,5 m193,0
10Wolfgang SchüllerMannheim72,0 m69,0 m191,0

Datum: Sonntag, 7. Februar 1965

Deutscher Meister wurde der 23-jähriger Oberstdorfer Heini Ihle, der damit seine Vorrangstellung bestätigte, die er sich im bisherigen Saisonverlauf erarbeitet hatte. Er kam zweimal auf 80 Meter und verfehlte damit den Schanzenrekord jeweils nur um einen Meter. Der Nordische Kombinierer Georg Thoma wurde Zweiter vor dem Schanzenrekordhalter Franz Keller aus Nesselwang. Das Springen fand vor 15.000 Zuschauern statt. Der Wettbewerb stand im Schatten des Sturzes von Axel Zerlaut, der am Samstag beim Training die Kontrolle verlor und dabei mit dem Kopf auf seinen Ski aufgeschlagen war. Letztendlich konnte der DSV Entwarnung geben, sodass Zehrlaut außer einer Gehirnerschütterung keine weiteren Schäden genommen hat.

Quellen

  • Deutsche nordische Skimeisterschaften mit der Elite, Passauer Neue Presse, Ausgabe Nr. 26 vom 2. Februar 1965
  • Erster Titel für Walter Demel (SC Zwiesel), PNP, Ausgabe Nr. 28 vom 4. Februar 1965
  • Georg Thoma vor seinem 8. Kombinationssieg, PNP, Ausgabe Nr. 29 vom 5. Februar 1965
  • Kombinationstitel wieder für G. Thoma, PNP, Ausgabe Nr. 30 vom 6. und 7. Februar 1965
  • Heini Ihle deutscher Meister im Skispringen, PNP, Ausgabe Nr. 31 vom 8. Februar 1965
  • „Goldener Ski“ für den Marathonlauf im Schnee, PNP, Ausgabe Nr. 41 vom 19. Februar 1965
  • Demel gewann seine 14. Deutsche Meisterschaft, PNP, Ausgabe Nr. 43 vom 22. Februar 1965

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Die Rautenflagge des Freistaates Bayern seit 1971. Das Seitenverhältnis ist nicht vorgegeben, Abbildung 3:5.
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Landesflagge Baden-Württembergs nach Artikel 24, Absatz 1 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg: „Die Landesfarben sind Schwarz-Gold“;
(#F9C700) ist aber nicht das heraldische Gold (#FCDD09)
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