Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1976/77

43. Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1976/77
Der Sieger: Günter Siebert
Turnierdaten
Turnierart:DeutschlandDeutsche MeisterschaftDeutschland
Turnierformat:Round Robin
Ausrichter:DBB/Norddeutscher Verband
Turnierdetails
Austragungsort:?,
Hamburg[1]
Eröffnung:9. Dezember 1976
Endspiel:12. Dezember 1976
Teilnehmer:16
Titelverteidiger:Dieter Müller
Sieger:Günter Siebert
2. Finalist:Jürgen Sedello
3. Platz:Dieter Häring
Preisgeld:Amateurturnier
Rekorde
Bester GD:0,814 Günter Siebert
Bester ED:1,304 Günter Siebert
Höchstserie (HS):00110Günter Siebert
00000Peter Kuhring
Spielstätte auf der Karte
1975/761977/78
Veranstaltungsort: Hamburg

Die Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1976/77 (DDM) war die 43. Ausgabe dieser Turnierserie und fand vom 9. bis 12. Dezember 1976 in Hamburg statt.

Geschichte

Wegen Planungsfehlern in der Vorgeschichte wurde die Meisterschaft umdisponiert und kurzfristig nach Hamburg vergeben. Die Vorgaben der DBB waren, eine bestimmte Anzahl von Spielern auf den drei (Roll-)Tischen des DBB in vier Tagen durchzuführen. Da die Partiezahl nicht stimmte, musste kurzfristig umgeplant werden, eine Lösung für die Planungsfehler kam erst eine Stunde vor Turnierbeginn zu stande.[1]

Modus

Die Spieler wurden in vier Gruppen à vier Spieler eingeteilt (GR). Das Spielsystem wurde zum Vorjahr erneut geändert, weg vom Satzsystem und wieder zurück zum Distanzspiel auf 60 Punkten, Jeder-gegen-Jeden. Die Gruppensieger und die beiden Durchschnittsbesten kamen in die Finalrunde, ebenfalls Jeder-gegen-Jeden, ohne gesondertem Finale oder Spiel um Platz 3. Die Endplatzierung ergab sich aus den Matchpunkten (MP). Das gesamte Turnier wurde mit Nachstoß gespielt.[2]

Gruppeneinteilung

Nach dem Ausgangsklessement ergaben sich folgende Gruppeneinteilungen:

Gruppeneinteilung[1]
Gruppe AGruppe BGruppe CGruppe D
Dieter HäringGünter SiebertJoseph BückenHans-Jürgen Kühl
Gert TiedtkePeter KuhringPeter SporerJürgen Sedello
Dieter MüllerHans EhlRolf GöringWolfgang Geukes
Richard BienerHans KesslerUdo Kleine-WeischedeSiegfried Spielmann

Turnierverlauf

Vorrunde

Gruppe A

In der ersten Gruppe hatte der Titelverteidiger Dieter Müller aus Berlin in der Partie gegen den Münchener Richard Biener Schwierigkeiten, spielte gegen Gert Tiedtke ein Remis und verlor schließlich gegen seinen Clubkameraden Dieter Häring (Deutscher Meister von 1970) mit 38:60. Er schied damit bereits in der Vorrunde aus und konnte sich nicht für die Dreiband-Europameisterschaft 1977 in Lausanne qualifizieren. Häring ging als Gruppensieger hervor. Tiedke wurde Zweiter, konnte aber wegen des schlechteren Durchschnitts trotzdem nicht an der Finalrunde teilnehmen.[1]

Endstand Gruppe A
#NameMPGDBEDHS
1Dieter Häring4:20,7500,8106
2Gert Tiedtke3:30,7150,7507
3Dieter Müller3:30,7110,8956
4Richard Biener2:40,6880,7148
Legende
MPMatch Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SVSatzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.benötigte Aufnahmen
GDGeneraldurchschnitt
MGDMannschafts-Generaldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMDBester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSDBester Satzdurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
WRPWeltranglistenpunkte

Gruppe B

Günter Siebert aus Hattingen spielte souverän und gewann alle Matches. Der Berliner Peter Kuhring stellte die Turnierhöchstserie von 11 auf mit einem Einzeldurchschnitt (ED) von 0,909 und erreichte den zweiten Platz. Aufgrund des schwächeren Generaldurchschnitt (GD) war das allerdings nicht ausreichend für die Teilnahme an der Finalrunde. Ohne Sieg und mit geringer Turniererfahrung belegte der Saarländer Hans Kessler den letzten Platz.[1]

Endstand Gruppe B
#NameMPGDBEDHS
1Günter Siebert6:00,7860,9835
2Peter Kuhring3:30,7180,90911
3Hans Ehl3:30,7060,7895
4Hans Kessler0:60,5506
Legende
MPMatch Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SVSatzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.benötigte Aufnahmen
GDGeneraldurchschnitt
MGDMannschafts-Generaldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMDBester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSDBester Satzdurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
WRPWeltranglistenpunkte

Gruppe C

Gruppenfavorit Joseph Bücken kam ohne Matchverlust in die Finalrunde. Peter Sporer konnte zwei Matches mitnehmen und kam mit dem besten Durchschnitt als Gruppenzweiter in die Endrunde. Göring und Kleine-Weischede schieden aus.[1]

Endstand Gruppe C
#NameMPGDBEDHS
1Joseph Bücken6:00,8951,0348
2Peter Sporer4:20,7700,7798
3Rolf Göring2:40,6330,6745
4Udo Kleine-Weischede0:60,5685
Legende
MPMatch Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SVSatzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.benötigte Aufnahmen
GDGeneraldurchschnitt
MGDMannschafts-Generaldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMDBester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSDBester Satzdurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
WRPWeltranglistenpunkte

Gruppe D

Hans-Jürgen Kühl gewann alle Matches und kam damit ins Finale. Der Meisterschaftsneuling Jürgen Sedello aus Bochum kam mit dem zweitbesten Durchschnitt als Zweitplatzierter in die Finalrunde. Spielmann konnte nicht in seine Spiele finden, verlor alle Matches und war schied damit gemeinsam mit Geukes aus.[1]

Endstand Gruppe D
#NameMPGDBEDHS
1Hans-Jürgen Kühl6:00,7820,8698
2Jürgen Sedello4:20,7410,7705
3Wolfgang Geukes2:40,6290,7224
4Siegfried Spielmann0:60,7005
Legende
MPMatch Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SVSatzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.benötigte Aufnahmen
GDGeneraldurchschnitt
MGDMannschafts-Generaldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMDBester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSDBester Satzdurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
WRPWeltranglistenpunkte

Finalrunde

Nach drei von fünf Runden zeichnete sich ab, dass entweder Joseph Bücken oder Günter Siebert Deutscher Meister werden konnten, da die Durchschnitte absanken und sich die Konkurrenten gegenseitig die Punkte abnahmen.

Spannung kam ins Finale, als Bücken gegen Häring sowie Siebert gegen Kühl verloren und die Plätze 1–5 noch nicht eindeutig ausgespielt waren. Peter Sporer war bis dahin ohne Siegpunkt auf dem letzten Platz.

Mit 60:31 in 46 Aufnahmen sicherte sich schließlich Siebert im besten Match des Turniers den Meistertitel, in dem er auch den Serienrekord von Peter Kuhring mit 11 einstellte. Ihm war damit die Teilnahme an der EM im kommenden Januar sicher.

Überraschend war außerdem der 60:50-Sieg von Sedello gegen Kühl. Damit wurde Sedello als Erstteilnehmer Vizemeister, den dritten Platz belegt Dieter Häring.[1]

Abschlusstabelle

Die Ergebnisse der Finalrundenteilnehmer weisen in den Matchpunkten und dem Gesamtdurchschnitt nur die Ergebnisse der Endrunde auf, die Ergebnisse der Vorrunde wurden bei den Plätzen 1–6 nicht mit in die Wertung genommen.

Legende
MPMatch Points (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.Benötigte Versuche
GDGeneraldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
Bester GD des Turniers
Bester ED des Turniers
Beste HS des Turniers
1. Platz (Gold)
2. Platz (Silber)
3. Platz (Bronze)
Endklassement[1][2]
RundePlatzNameMPGDBEDHS
Final-
runde
1Günter Siebert (Altenessen)8:20,8141,30411
2Jürgen Sedello (Bochum)6:40,7860,8959
3Dieter Häring (Berlin)6:40,6940,7596
4Joseph Bücken (Aachen)6:40,6900,8008
5Hans-Jürgen Kühl (Krefeld)4:60,7090,8958
6Peter Sporer (München)0:100,625-8
Gruppen
runde
7Peter Kuhring (Berlin)3:30,7180,90911
8Gert Tiedtke (Köln)3:30,7150,7507
9Dieter Müller (Berlin)3:30,7110,8956
10Hans Ehl (Velbert)3:30,7060,7895
11Rolf Göring (Mannheim)2:40,6330,6745
12Wolfgang Geukes (Neustadt)2:40,6290,7224
13Richard Biener (München)2:40,6880,7148
14Siegfried Spielmann (Düsseldorf)0:60,7005
15Udo Kleine-Weischede (Köln)0:60,5685
16Hans Kessler (Saarbrücken)0:60,5506

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Detlef Holst: Siebert hatte die besten Nerven. Glanzleistung zum Schluss, Müller vorzeitig draußen. In: Deutscher Billard Bund (Hrsg.): Billard-Zeitung. Band 55, Nr. 1. Eigenverlag, Köln 1977, S. 8–10.
  2. a b Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 2. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 946.

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