Deutsche Botschaft Khartum

Deutsche Botschaft Khartum

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Staatliche EbeneBund
StellungBotschaft
GeschäftsbereichAuswärtiges Amt[1]
HauptsitzSudan Khartum
BotschafterThomas Terstegen
Netzauftrittkhartum.diplo.de

Die Deutsche Botschaft Khartum ist die offizielle diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Sudan.

Lage und Gebäude

Die Botschaft liegt im Stadtteil Kafouri der Stadt Al-Chartum Bahri, die zusammen mit den Städten Khartum und Omdurman die sudanesische Hauptstadt Khartum bildet. Der Appartement-Komplex, in dem die Kanzlei untergebracht ist, befindet sich am Nordufer des Blauen Nils. Das Regierungsviertel liegt 2 km entfernt südlich des Flusses. Zum ebenfalls südlich gelegenen Flughafen dauert die Fahrt eine knappe halbe Stunde. Die Straßenadresse der Botschaft lautet: Riverside Apartment C 7, Plot 12/13, Bahri, Helat Hamad Kafouri Estate, Khartum.

Deutsche Botschaft Karthum im Jahr 2010

Es handelt sich um eine Zwischenunterbringung. Im September 2012 war das eigentliche Botschaftsgebäude von aufgebrachten Islamisten gestürmt und in Brand gesetzt worden.[2][3] Es entsteht ein Neubau, in dem die Botschaft Frankreichs mit untergebracht ist.[4][5] Die Grundsanierung der Residenz des Botschafters, direkt am Blauen Nil gelegen,[6] wurde für Anfang der 2020er Jahre vergeben.[7]

Aufgaben und Organisation

Die Botschaft Khartum hat den Auftrag, die bilateralen Beziehungen zum Gastland Sudan zu pflegen. In der Botschaft werden die Sachgebiete Politik, Wirtschaft, Kultur und Bildung bearbeitet.

Die Botschaft bietet konsularische Dienstleistungen für deutsche Staatsangehörige (mit Ausnahme der Ausstellung deutscher Personalausweise) an und stellt Schengen- und nationale Visa aus. Ein Bereitschaftsdienst besteht für konsularische Notfälle.

Geschichte

Das vormalige britisch-ägyptische Kondominium Sudan wurde am 1. Januar 1956 als Republik Sudan unabhängig. Bereits am 15. Juli 1955 hatte die Bundesrepublik Deutschland eine diplomatische Verbindungsstelle eingerichtet, die am 12. März 1956 in eine Gesandtschaft und am 21. Oktober 1959 in eine Botschaft umgewandelt wurde. Am 16. Mai 1965 wurden die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Am 23. Dezember 1971 wurde die Botschaft wiedereröffnet.[8]

Die DDR unterhielt ab 1956 eine offizielle Handelsvertretung in Karthum. Nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen am 3. Juni 1969 wurde daraus eine Botschaft, die im Jahr 1990 mit Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland geschlossen wurde.

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Gemäß § 2 GAD bilden die Zentrale des Auswärtigen Amts und die Auslandsvertretungen eine einheitliche Oberste Bundesbehörde.
  2. Markus M. Haefliger: Deutsche Botschaft in Khartum zerstört. In: NZZ. 14. September 2012, abgerufen am 9. Dezember 2021.
  3. Mob attackiert deutsche Botschaft in Khartum. In: Die WELT. 14. September 2012, abgerufen am 9. Dezember 2021 (Fotos mit Bildunterschriften, kein Artikel.).
  4. Neubau Deutsche Botschaft Khartum, Sudan. In: Boley Geotechnik - Beratende Ingenieure. Abgerufen am 9. Dezember 2021.
  5. Deutsch-Französische Botschaft, Khartum, Sudan. In: Obermeyer. Abgerufen am 9. Dezember 2021.
  6. Die Planung umfasst auch die Anlage eines Bootsstegs am Fluss.
  7. Generalsanierung der Residenz der Deutschen Botschaft in Khartum/Sudan. In: TSSB architekten. Abgerufen am 9. Dezember 2021 (mit Bildern der Residenz).
  8. Ins reine kommen. In: Der Spiegel. 13. Juni 1971, abgerufen am 9. Dezember 2021.

Koordinaten: 15° 37′ 11,2″ N, 32° 33′ 47,1″ O

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Plaque of German foreign missions
Deutsche Botschaft in Khartoum (5412963834).jpg
Autor/Urheber: DIE LINKE / Karin Desmarowitz, Lizenz: CC BY 2.0
Jan van Aken, Christine Buchholz, Niema Movassat und Kathrin Vogler sind zu einer Zeit in den Sudan gereist, in der die Weichen für die kommenden Jahre gestellt werden. Am 9. Januar 2011 wird der Süden darüber abstimmen, ob er sich vom Sudan abtrennt. Mit diesem Referendum geht der CPA-Prozess seinem Ende entgegen. Das CPA (Comprehensive Peace Agreement) beendete 2005 den Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd und setzte damals unter anderem den Rahmen für einen Friedensprozess, die Wiedereingliederung der bewaffneten Kämpfer und die Aufteilung der Ressourcen zwischen Nord und Süd. Ausgangspunkt der Reise war die bundesdeutsche Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum.