Deutsche Basketballnationalmannschaft der Damen

Deutschland
Deutschland
VerbandDBB
FIBA-Mitglied seit1954
FIBA-Weltranglistenplatz25. Platz (Stand: 21. August 2023)
TrainerLisa Thomaidis
RekordspielerMartina Kehrenberg (226)
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen1
Beste Ergebnisse11. (1998)
DDR: Vierter (1967)
Olympische Spiele
Endrundenteilnahmenkeine
Beste Ergebnisse
Kontinentale Meisterschaften
MeisterschaftEuropameisterschaft
Endrundenteilnahmen16
Beste ErgebnisseBronze (1997)
Homepagebasketball-bund.de/teams/a-damen
(Stand: 14. Juni 2023)
Spielerinnen oben v. l. n. r.: Leonie Fiebich, Sonja Greinacher, Marie Gülich, Luisa Geiselsöder, Romy Bär, Ama Degbeon. unten v. l. n. r.: Emma Eichmeyer, Alina Hartmann, Anna Lappenkuper, Laura Schinkel, Jessika Schiffer, Svenja Brunckhorst
(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0
Mannschaftsfoto (2022)

Die deutsche Basketballnationalmannschaft der Damen ist die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes. Sie vertritt Deutschland (1954 bis 1990 Westdeutschland, seither Gesamtdeutschland) bei internationalen Spielen und Meisterschaften.

Größter Erfolg ist der Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 1997.

Geschichte

Die erste Teilnahme einer deutschen Damen-Auswahl an einer Europameisterschaft fand 1954 in Belgrad statt.[1] Deutschland unterlag Jugoslawien (14:69), der UdSSR (11:106) und Italien (35:60), gegen Österreich verloren die Deutschen mit 25:33 und bezwangen Dänemark (33:21). Deutschland belegte am Ende den neunten und vorletzten Platz im Teilnehmerfeld.[2] Zwei Jahre darauf belegten die deutschen Damen bei der EM den 15. und erneut vorletzten Platz.

Die folgenden Europameisterschaften fanden ohne deutsche Beteiligung statt. Nach verpasster Qualifikation für die Europameisterschaften 1962 und 1964 nahm die Frauen-Nationalmannschaft an der EM 1966 in Budapest teil. Dort belegte sie jedoch den 12. und letzten Platz, während die Damen-Auswahl der DDR die Bronzemedaille gewann. Auch zwei Jahre später bei der EM 1968 belegten die deutschen Frauen nur den letzten Platz.

Die nächste EM-Teilnahme war 1974 in Cagliari. Dort erreichte Deutschland in einem Feld von 13 Ländern den zehnten Platz. 1976 reichte es erneut nur für den 13. und letzten Platz, 1978 für den vorletzten. Nach verpasster Qualifikation zur EM 1980 nahm die deutsche Auswahl nach dem EM-Jahresrhythmus-Wechsel 1981 an der EM teil und wurde 10. Die letzte EM-Teilnahme vor der deutschen Wiedervereinigung war 1983, Deutschland kam auf den letzten Platz.

Nach zwölf Jahren Pause aufgrund verpasster Qualifikationen nahm die Damen-Auswahl 1995 an der Europameisterschaft in Brünn teil und belegte am Ende den neunten und letzten Platz im Feld.

Umso überraschender war die Leistung der deutschen Auswahl 1997 bei der Damen-Europameisterschaft in Ungarn. Sie musste sich erst im Halbfinale Litauen nach einer hauchdünnen 77:78-Niederlage nach Verlängerung geschlagen geben. Das Spiel um den dritten Platz entschieden die Deutschen mit 86:61 gegen den Gastgeber aus Ungarn für sich und gewannen die Bronzemedaille. Die Deutsche Marlies Askamp wurde als wertvollste Spielerin des Turniers ausgezeichnet.

Doch der Erfolg blieb die Ausnahme. Bei der ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft im Jahr 1998 im eigenen Land belegte die Damen-Auswahl bei 16 Teilnehmerländern den elften Platz. Bei der Europameisterschaft 1999 in Polen landeten die Deutschen auf dem zwölften und letzten Platz.

Nach zwei verpassten Qualifikationen 2001 und 2003 nahm die deutsche Basketballnationalmannschaft der Damen an der EM 2005 in der Türkei teil. Dort belegte sie jedoch nur den elften und vorletzten Rang. Bei der EM 2007 in Italien überstand man nach Siegen gegen Rumänien und Niederlagen gegen Belgien und Litauen die Vorrunde. Hiernach gelang ein unerwarteter Sieg gegen Titelverteidiger Tschechien. Die deutsche Auswahl musste jedoch nach Niederlagen gegen die Türkei und Lettland als elfte von 16 Mannschaften die Heimreise antreten.

2008 verpasste die deutsche Nationalmannschaft die direkte Qualifikation für die Europameisterschaft und musste in die zusätzliche Ausscheidungsrunde, die die drei besten der in der direkten Qualifikation gescheiterten Nationalmannschaften bestritten. Hier trafen die Deutschen im Bewerb um den letzten freien Platz der Europameisterschaft 2009 im Januar 2009 auf die Nationalmannschaften Bulgariens und der Ukraine. Das erste Spiel in Kiew verlor Deutschland gegen die Ukraine mit 47:73 recht deutlich. Im zweiten Spiel gelang in der Ischelandhalle in Hagen gegen Bulgarien ein 68:60-Erfolg. Da die Ukraine beide Spiele gegen die Bulgarinnen gewann, musste Deutschland beim Spiel in Saarlouis mit einer Korbdifferenz von mindestens 26 Punkten gegen die Ukraine gewinnen, um noch eine Chance auf die Teilnahme an der EM 2009 zu haben. Doch dies gelang nicht: Trotz eines 48:45-Sieges verpasste Deutschland die EM-Teilnahme. Im letzten Spiel verlor man in Bulgarien mit 66:67 und belegte in der zusätzlichen Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft hinter der Ukraine und vor Bulgarien einen wertlosen zweiten Platz.

Auch die Qualifikation für die EM 2011 in Polen erwies sich als schwere Aufgabe. In einer Gruppe mit England, Ukraine und der Slowakei verpasste man die direkte EM-Qualifikation und musste den Umweg über die Zusatzrunde 2011 gehen, in der sich die deutsche Mannschaft durchsetzte und somit die EM-Teilnahme sicherte. Nach drei Niederlagen in der Gruppenphase beendete man das Turnier auf dem 13. Platz.

In den folgenden zwölf Jahren verpasste Deutschland den Sprung zu den EM-Endrunden jeweils. Erst 2023 gelang die Qualifikation für die Europameisterschaft, die von Israel und Slowenien ausgerichtet wurde. Unmittelbar im Anschluss an die Qualifikation gab Walt Hopkins sein Amt als Bundestrainer aus persönlichen Gründen ab, am 25. April 2023 wurde die Kanadierin Lisa Thomaidis als neue Bundestrainerin vorgestellt.[3] Unter ihrer Leitung erreichten die Deutschen bei der Europameisterschaft das Viertelfinale, das mit 42:67 gegen Spanien verloren wurde.[4] In den anschließenden Platzierungsspielen sicherte sich Deutschland den sechsten Platz und damit sein zweitbestes Ergebnis bei einem internationalen Turnier einfahren sowie gleichzeitig einen Platz im Qualifikationsturnier für die Olympische Spiele 2024.[5]

Am 28. April 2023 verkündete die FIBA, dass Deutschland die Weltmeisterschaft 2026 ausrichten wird, wodurch die deutsche Mannschaft als Gastgeber automatisch einen Platz in der Gruppenphase des Turniers erhalten wird.[6]

Kader

Nr.NamePositionGrößeAlterGeburtstagEinsätze bis zur EM[7]aktueller Verein
3Alexandra WilkeGuard1,75 m2629.09.199622Rutronik Stars Keltern Deutschland
7Jennifer CrowderPoint Guard1,64 m2710.04.199614BG 74 Göttingen Deutschland
11Marie GülichCenter1,95 m2928.05.199419Valencia BC SpanienSpanien
13Leonie FiebichSmall Forward1,89 m2310.01.200013Casademont Zaragoza SpanienSpanien
14Sonja GreinacherForward/Center1,88 m3001.07.199266Team Bundeswehr Deutschland
15Luisa GeiselsöderCenter1,92 m2310.02.200016La Roche Vendee FrankreichFrankreich
16Alina HartmannGuard/Forward1,83 m2723.10.199520CD Zamarat SpanienSpanien
21Svenja Brunckhorst (C)ein weißes C in blauem KreisPoint Guard1,79 m3119.10.199170Team Bundeswehr Deutschland
22Emily BessoirSmall Forward1,92 m2119.11.20014UCLA Bruins Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
24Lina SontagForward1,91 m1924.11.20036UCLA Bruins Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
25Ama DegbeonPower Forward1,86 m2716.12.199545BKG Prima Akademia Ungarn
42Emma StachGuard1,75 m2604.10.199626AS NIKI Lefkadas Griechenland

Das deutsche Aufgebot der Europameisterschaft 2023.[8] Alle Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt der Bekanntgabe im Juni 2023.

Rekordnationalspielerinnen

Spielerinnen mit mehr als 100 Nationalmannschafts-Einsätzen:[9]

Bundestrainer

AmtszeitName
1954Deutschland Wolfgang Lange
1956Deutschland Anton Kartak
1961–1964Deutschland Lothar Waldowski
1965Deutschland Werner Wischnitzki
1966–1968Deutschland Jochen Reiche
1969Deutschland Wolfgang Heinker
1970; 1974–1978Deutschland Klaus Greulich
1979–1980Deutschland Jörg Trapp
1981–1985Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony DiLeo
1985–1989Deutschland Klaus-Günther Mewes
1989–1992Deutschland Achim Kuczmann
1992–1993Tschechien Jan Karger[10]
1993Deutschland Steven Clauss
1993–2001Deutschland Bernd Motte[11]
2001–2003Deutschland Olaf Lange
2003–2006Deutschland Olaf Stolz
2007–2010Ungarn Imre Szittya
2010Deutschland Bastian Wernthaler
2011–2012Deutschland Andreas Wagner
2012–2014Deutschland Alexandra Maerz
2015–2017Deutschland Bastian Wernthaler
2017–2018Deutschland Hermann Paar
2018–2020Deutschland Patrick Unger
2020–2023Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Walt Hopkins
seit 04/2023Kanada Lisa Thomaidis

Quelle: Deutscher Basketball-Bund[12]

Weblinks

Commons: Deutsche Basketballnationalmannschaft der Damen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Phänomen „Basketball“. Erfindung – Begeisterung – Verbreitung. In: Deutscher Basketball-Bund. Abgerufen am 28. Juni 2023.
  2. Germany. 1954 European Championship for Women. In: FIBA. Abgerufen am 28. Juni 2023.
  3. Lisa Thomaidis ist neue Damen-Bundestrainerin. In: Deutscher Basketball-Bund. 25. April 2023, abgerufen am 14. Juni 2023.
  4. Aus im EM-Viertelfinale: DBB-Frauen chancenlos gegen Spanien. In: ZDF. 22. Juni 2023, abgerufen am 28. Juni 2023.
  5. Deutsche Basketballerinnen beenden EM auf Rang sechs. In: Sportschau. 25. Juni 2023, abgerufen am 28. Juni 2023.
  6. Germany to host the FIBA Women's Basketball World Cup 2026. In: FIBA. Abgerufen am 14. Juni 2023 (englisch).
  7. Bilanz: Spielerinnen. In: mahr.sb-vision.de. Abgerufen am 14. Juni 2023.
  8. Damen Auf zur FIBA Women’s EuroBasket 2023! In: Deutscher Basketball-Bund. Abgerufen am 14. Juni 2023.
  9. Hans-Joachim Mahr: Bilanz: Spielerinnen. In: mahr.sb-vision.de. Abgerufen am 16. Dezember 2016.
  10. Jan Karger. In: Česká basketbalová federace. Abgerufen am 28. Juni 2023.
  11. Kurz notiert. Basketball. In: Hamburger Abendblatt. 30. September 1993, abgerufen am 28. Juni 2023.
  12. Ehemalige Bundestrainer der A-Damen (DBB). In: Deutscher Basketball-Bund. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2021; abgerufen am 28. Juni 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.basketball-bund.de

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