Deutsche Akademie für Fernsehen

Logo der Deutschen Akademie für Fernsehen
Das DAfF-Symposium 2015 im NRW Filmforum, Köln

Die Deutsche Akademie für Fernsehen e. V. (DAfF) wurde von Fernsehschaffenden aus den verschiedenen Bereichen der Fernsehproduktion im Dezember 2010 gegründet. Sie hat ihren Sitz in München und eine Geschäftsstelle in Berlin.

Entstehung, Zweck und Aktivitäten

Laut Satzung ist ihr Zweck

  • die Entwicklung des deutschen Fernsehens als wesentlichen Bestandteil der deutschen Kultur sowie der deutschen Kulturwirtschaft zu fördern und deren Vielfalt zu erhalten
  • das Gespräch und den Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen den deutschen Fernsehschaffenden insbesondere auch zwischen freiberuflichen und in Sendern festangestellten anzuregen, zu stärken und zu pflegen
  • den Diskurs zu inhaltlichen und wirtschaftlichen Aspekten des deutschen Fernsehens zu führen.

Die amtierende Vorsitzende ist die Schauspielerin Christina Hecke. Ihre fünf Stellvertreter sind der Drehbuchautor Jochen Greve, die Casting-Direktorin Cornelia von Braun, der Szenenbildner Frank Godt, der Producer Stephan Ottenbruch aus dem Bereich Fernseh-Unterhaltung und der Dokumentarfilmer und Ethnologe Thorolf Lipp. Das Amt der Schatzmeisterin bekleidet die Produzentin Dagmar Rosenbauer. Der Schauspieler Michael Brandner ist der Präsident der Akademie.

Der Produzent Gerhard Schmidt ist Gründungsvater, ehemaliger Präsident und seit 2022 Ehrenmitglied der Akademie.

Von den vorgesehenen 23 Sektionen (u. a. Regie, Drehbuch, Musik, Dokumentarfilm, Schauspiel, Bildgestaltung, Tongestaltung)[1] wurden einige konstituiert. Die Mitgliederanzahl liegt bei 800.[2] Einmal im Monat findet eine Sitzung aller Sektionsvorstände statt.

Laut dem Vizevorsitzenden Jochen Greve war eine der Gründungsabsichten, dass man „das Fernsehen nicht allein den Sendern überlassen“ dürfe.[3] Beabsichtigt sei vielmehr: „Wir wollen eine Stimme der Kreativen sein. Wir wollen den Leuten Würde geben.“[4]

Im Mai 2018 beteiligte sich der Verein an der Einrichtung der Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt.[5] Die DAfF war im Jahre 2022 an der Gründung von IN-Film beteiligt. Die DAfF unterstützt die Initiative Demokratienetzwerk.

Auszeichnung durch die DAfFNE

Seit 2013 verleiht der Verein jährlich eine Auszeichnung für Leistungen in allen Gewerken der Fernsehproduktion. Jede Sektion der Akademie kann einen Preis in ihrem Metier nominieren. Die Sektion Schauspiel kann Preise in vier Kategorien nominieren: Beste Schauspielerin in einer Hauptrolle, Bester Schauspieler in einer Hauptrolle, Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle und Bester Schauspieler in einer Nebenrolle.[2] Die Gewinner werden dann von allen Mitgliedern der Akademie gewählt.

Seit der Mitgliederversammlung im Februar 2022 trägt die Auszeichnung den Namen DAfFNE. Die Auszeichnungsskulptur mit dem gleichen Namen wurde vom Szenenbildner und Vorstandsmitglied Frank Godt (im Jahre 2012) entworfen.

Die Gewinner der Auszeichnungen seit 2013 waren:

Bildgestaltung

Casting

Dokumentarfilm

  • 2013: Eric Schulz für Karajan – Das zweite Leben
  • 2014: Martin Farkas und Dominik Graf für Es werde Stadt! 50 Jahre Grimme Preis in Marl
  • 2015: John Goetz und Poul-Erik Heilbuth für Jagd auf Snowden – Wie der Staatsfeind die USA blamierte
  • 2016: Birgit Schulz und Luzia Schmid für Zum Glück Deutschland – Ein anderer Blick auf unser Land
  • 2017: Till Schauder und Christoph Menardi für Glaubenskrieger
  • 2018: Katja Fedulova und Calle Overweg für Drei Engel für Russland – Glaube, Hoffnung, Liebe
  • 2019: Regina Schilling und Thomas Kufus für Kulenkampffs Schuhe
  • 2020: Annette Baumeister und Wilfried Huismann für Colonia Dignidad – Aus dem Innern einer deutschen Sekte
  • 2021: Carl Gierstorfer und Mareike Müller für Charité Intensiv: Station 43
  • 2022: Volker Heise für Gladbeck – Das Geiseldrama
  • 2023: Florian von Stetten für Stell dir vor, es ist Krieg…

Drehbuch

Fernsehjournalismus

  • 2013: Monika Anthes und Eric Beres für Der Fall Mollath
  • 2014: Monika Anthes und Edgar Verheyen für Deutschlands Ferkelfabriken
  • 2015: Daniel Harrich und Ulrich Chaussy für Attentäter – Einzeltäter? – Neues vom Oktoberfestattentat
  • 2016: Rainald Becker und Christian H. Schulz für Schattenwelt BND – Wie viel Geheimdienst braucht Deutschland?
  • 2017: Christian Stücken für Die Story im Ersten: Der vertuschte Skandal
  • 2018: Stephan Lamby und Egmont R. Koch für Bimbes – Die schwarzen Kassen des Helmut Kohl
  • 2019: Frank Zintner für Re:- Dem Rechtsruck auf der Spur. Eine Zeitung sucht Antworten
  • 2020: Edgar Verheyen für betrifft: Fleisch um jeden Preis – Was geschieht mit den Schweinen?
  • 2021: Thilo Mischke und Anja Buwert für ProSieben Spezial–Rechts
  • 2022: Felix Moeller für Jud Süß 2.0
  • 2023: Anja Buwert, Thilo Mischke und Kosei Takasaki für ProSieben THEMA. Afghanistan im Griff der Taliban

Fernsehunterhaltung

Filmschnitt

Kostümbild

Maskenbild

Musik

Produktion

Redaktion/Producing

Regie

Schauspieler Hauptrolle

Schauspielerin Hauptrolle

Schauspielerin Nebenrolle

Schauspieler Nebenrolle

Stunt

Szenenbild

Tongestaltung

  • 2013: Jan Petzold (Ton) und Gerald Cronauer (Mischung) für Im Netz
  • 2015: Thomas Warneke, Andreas Hintzsch und Clemens Grulich für Die Schneekönigin
  • 2016: Eric Rueff, Frank Mareite, Stefan Kolleck und Malte Zurbonsen für Weinberg
  • 2017: Tomáš Bělohradský, Thomas Neumannund und Gregor Bonse für Der gleiche Himmel
  • 2018: Patrick Veigel (Ton) und Florian Beck (Mischung) für Das Verschwinden
  • 2019: Herbert Verdino (O-Ton), Nico Krebs (Mischung und Sounddesign) und Wolfi Müller (Geräuschemacher) für Der Pass
  • 2020: Ed Cantú, Peter Hilcansky, Dominik Leube, Kath Pollard, Pavel Rejholec, David Titera und Manuel Vogt für Das Boot (Staffel 2)
  • 2021: Robert Keilbar, Kirsten Kunhardt und Matthias Lempert für Louis van Beethoven
  • 2022: Ed Cantú, Dominik Leube, Manuel Vogt, Philipp Bitter und Jörg Elsner für Almost Fly
  • 2023: Frank Kruse, Alexander Buck, Matthias Lempert, Klaus-Peter Schmitt, Bernhard Joest, Stefan Soltau, Benjamin Hörbe für Babylon Berlin – Staffel 4

VFX/Animation

Ehrenpreis

Commons: Deutsche Akademie für Fernsehen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sektionsvorstände der DAfF, abgerufen am 19. Dezember 2021
  2. a b Deutsche Akademie für Fernsehen Offizielle Webseite, abgerufen am 19. Dezember 2021
  3. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21. Januar 2011, S. 37.
  4. Süddeutsche Zeitung vom 22./23. Januar 2011, S. 21.
  5. Brancheninitiative bringt „Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung“ auf den Weg – Grütters: Zeit des Schweigens muss vorbei sein! In: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA). 1. Juni 2018, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  6. Uwe Mantel: Akademie-Fernsehpreis: "Aufbruch in die Freiheit" räumt ab. In: DWDL.de. 16. November 2019, abgerufen am 17. November 2019.
  7. Die Gewinner der Auszeichnungen 2020: Deutsche Akademie für Fernsehen. In: daff.tv. 22. November 2020, abgerufen am 28. November 2020.
  8. Manuel Weis: Akademie-Fernsehpreis: "Totenwald" sichert sich 2 Preise. In: Dwdl.de. 14. November 2021, abgerufen am 14. November 2021.
  9. Alexander Krei: Fernsehpreis der Akademie: Wiedemann & Berg-Festspiele bei den DAfFNE Awards 2022. In: dwdl.de. 4. Dezember 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.
  10. Manuel Weis: "Luden" und "Kleo" räumen bei der DAfFNE-Verleihung 2023 ab. In: dwdl.de. 3. Dezember 2023, abgerufen am 3. Dezember 2023.
  11. Die Ehrenauszeichnung der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN geht 2022 an Klaus Doldinger. In: daff.tv. 10. November 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Deutsche Akademie für Fernsehen, Symposium und Preisverleihung 2015 (22876179134).jpg
Autor/Urheber: Jens Best from Mallorca, Baleares/España, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Deutsche Akademie für Fernsehen, Symposium und Preisverleihung 2015 in Köln

Deutsche Akademie für Fernsehen - Symposium und Preisverleihung 2015 in Köln
Deutsche Akademie für Fernsehen Logo.png
Logo der "Deutschen Akademie für Fernsehen".