Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband

Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband e. V.
(dpgb)
Rechtsformeingetragener Verein
Gründung18. Januar 1986 in Hannover
SitzBerlin
GeschäftsstelleSchillerstraße 59, 10627 Berlin
VorläuferArbeitsgemeinschaft Deutsch-Polnische Verständigung e. V.
Zweckdeutsch-polnische Zusammenarbeit
VorsitzSimona Koß (Vorstandsvorsitzende)
PersonenIrene Hahn-Fuhr, Peter A. Kokocinski, Johannes von Thadden (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende)
Mitglieder3000 (2021)
Websitewww.dpg-bundesverband.de

Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband (polnisch Federalny Związek Towarzystw Niemiecko-Polskich) ist ein eingetragener Verein und Zusammenschluss verschiedener regionaler Gesellschaften und persönlicher Mitglieder, die sich die Versöhnung, Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen zum Ziel gesetzt haben. Der Verein ging aus der Arbeitsgemeinschaft Deutsch-Polnische Verständigung e.V. hervor, die am 18. Januar 1986[1] in Hannover von norddeutschen regionalen Gesellschaften gegründet worden war, die seit 1973/74 regelmäßig in Koordinationstreffen zusammengearbeitet hatten.

Vorstand

Zur Vorstandsvorsitzenden des Vereins wurde am 9. Oktober 2022 Simona Koß gewählt.[2] Vor ihr hatten das Amt inne:

Kuratoriumsvorsitzende ist Rita Süssmuth.[3] Sitz des Vereins ist Berlin.

Publizistische Aktivität

Die Gesellschaft ist Herausgeberin des vierteljährlich erscheinenden Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG, dessen erste Ausgabe unter der Chefredaktion von Günter Filter (Hamburg) am 2. Juni 1987 in Bonn erschienen ist. Ab 1991 bis 1999 gab es die gemeinsame DIALOG-Chefredaktion mit Adam Krzemiński (Warschau). Seit 1999 ist Basil Kerski als Chefredakteur für das deutsch-polnische Magazin verantwortlich, das seit 1993 auch in polnischer Sprache herausgegeben wird.

Seit 2017 gibt die Gesellschaft außerdem das zweisprachige Onlineportal DIALOG FORUM - Perspektiven aus der Mitte Europas heraus, das sich publizistisch mit Fragen zur politischen und kulturellen Dimension Europas auseinandersetzt. Die Redaktion des Portals arbeitet eng mit dem Deutsch-Polnischen Magazin DIALOG sowie der Danziger Zeitschrift Przegląd Polityczny zusammen. Über den bilateralen Kontext hinaus sind die Artikel auch jenen Ländern gewidmet, die innerhalb der Europäischen Union die Gesprächsformate Weimarer Dreieck und die Visegrád-Gruppe bilden sowie dem osteuropäischen Raum.

Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband veröffentlicht über die DIALOG-Redaktion außerdem in unregelmäßigen Abständen Bücher, Texte und Studien zu Themen des deutsch-polnischen Kontextes. Darunter sind Beiträge von Robert Traba, Basil Kerski, Marek Zybura, Krzysztof Ruchniewicz, Marcin Wiatr.

Jahreskongress und DIALOG-Preis

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Bundesverbandes ist die Organisation von deutsch-polnischen Kongressen, die seit 1992 jährlich unter dem Motto „Nachbarschaft in der Mitte Europas“ in Deutschland und Polen durchgeführt werden.[4]

Im Rahmen dieser Kongresse verleiht der Bundesverband seit 2005 nach gemeinsamer Beratung von Kuratorium und Bundesvorstand den undotierten DIALOG-Preis, der aus einer Medaille und einer Urkunde besteht, an Personen und Institutionen, die sich „in vorbildlicher Art und Weise für den Dialog der Völker und Kulturen in Europa sowie die Vertiefung der deutsch-polnischen Beziehungen engagieren“.

Verleihung des DIALOG-Preises 2011 in Frankfurt (Oder): Martin Wilke und Viola Krizak (DPG Hamburg)
Verleihung des DIALOG-Preises 2011: Magdalena Abraham-Diefenbach und Stephan Felsberg

Preisträger (mit Ort der Ehrung) waren:[5]

  • 2005: Redaktion der Krakauer Wochenzeitung „Tygodnik Powszechny“ – Zinnowitz
  • 2006: Stiftung „Pogranicze“ aus Sejny – Berlin
  • 2007: Arbeitsgemeinschaft christlicher Schüler der „Christlichen Bildungsinitiative“ und das Deutsch-Polnische Jugendwerk Potsdam/Warschau – Hamburg
  • 2008: Schriftsteller und Kabarettist Steffen Möller – Magdeburg
  • 2009: Bürgerrechtler Ludwig Mehlhorn und Wolfgang Templin – Versmold
  • 2010: Historiker Klaus Zernack und das Fernsehmagazin „Kowalski trifft Schmidt“ – Kiel
  • 2011: „Institut für angewandte Geschichte e.V.“ – Frankfurt (Oder)
  • 2012: Schriftsteller Artur Becker – Neustadt/Weinstraße (Hambacher Schloss)
  • 2013: Publizisten Grażyna Słomka und Adam Krzemiński – Berlin
  • 2014: Lech Wałęsa sowie der Interregionale Gewerkschaftsrat Elbe-Neiße – Dresden
  • 2015: Schriftstellerin Zofia Posmysz und die Redaktion der Zeitschrift Osteuropa – Bonn
  • 2016: Diplomat Marek Prawda – Gdańsk
  • 2017: Journalist und literarische Übersetzer Martin Pollack – Potsdam
  • 2018: Erzbischof em. Henryk Muszynski – Toruń
  • 2019: Historikerin Anna Wolff-Powęska – Homburg
  • 2020: Bürgerrechtsbeauftragte Adam Bodnar
  • 2021: Historiker Robert Traba und Hans Henning Hahn
  • 2022: Historiker Andrij Portnow (Lehrstuhlinhaber der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina)[6]
  • 2023: Illustrator Wieslaw Smetek – Hamburg[7]

Siehe auch

Belege

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Martin Wilke bei der Verleihung des DIALOG-Preises 2011 in Frankfurt (Oder)
Dialogpreis 2011 institut angewandte geschichte1.jpg
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Verleihung des DIALOG-Preises an das Institut für angewandte Geschichte, Frankfurt 2011. Im Bild die Preisträger Magdalena Abraham-Diefenbach und Stephan Felsberg.