Detlev Michael Albrecht

Detlev Michael Albrecht (* 14. Dezember 1949 in München) ist ein deutscher Mediziner. Er ist seit 1989 Professor für Anästhesiologie, seit 1994 Professor an der TU Dresden sowie seit 2002 Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden.

Leben

Nach Abitur und Grundwehrdienst nahm Albrecht 1971 ein Studium der Medizin an der Münchner Universität auf, welches er 1976 mit dem Staatsexamen abschloss. Es folgte eine Stelle als Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik II des Klinikum der Universität München (1977–1978) und die Erteilung der Approbation im Jahr 1978.

Ab 1978 war Detlev Michael Albrecht als Assistenzarzt zunächst in der Abteilung für Chirurgie, später in der Abteilung für Anästhesie und Intensivpflege (1979–1982) des Kreiskrankenhauses Mühldorf/Inn beschäftigt. Im Jahr 1982 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt der Anästhesie am Klinikum Großhadern. Dort erhielt er 1984 seine Facharztanerkennung für Anästhesiologie. Zwischen 1983 und 1985 war Albrecht als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Experimentelle Chirurgie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg tätig.

Nach seiner Promotion zum Dr. med. mit der Dissertation zum Thema „Hämodynamische Veränderungen während und nach totalem Hüftgelenkersatz“ (1985) wurde der Albrecht zum 1. Januar 1986 Leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor des Instituts für Anästhesiologie der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck.

Nach seiner Habilitation 1989 (wissenschaftliche Arbeit zum Thema „Interstitielles Ödem nach traumatisch-hämorrhagischem Schock – Verlauf und Therapie“ – Lübecks erste anästhesiologische Habilitationsschrift) und dem zeitgleichen Erwerb der Lehrbefähigung als Privatdozent für Anästhesiologie, wurde Detlev Michael Albrecht Leitender Oberarzt in Mannheim und im Juni 1989 kommissarisch zum stellvertretender Direktor der Abteilung für Anästhesie und Intensivpflege der Medizinischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg berufen. Es folgte am 21. Juli 1991 die Berufung zum C3-Professor ebenda, sowie am 20. Mai 1992 die Übernahme des Amts des Direktors des Zentrums für Medizinische Forschung der Medizinischen Fakultät Mannheim der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Zwei Jahre später folgte Albrecht zum 1. Dezember 1994 dem Ruf auf eine C4-Professur am Lehrstuhl für Anästhesiologie der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden. Zeitgleich wurde er Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie ebendort. Am 1. Januar 1997 wurde der Mediziner Gründungsdirektor der Harvard Medical International Association Institution sowie Studiendekan der Medizinischen Fakultät in Dresden. Im Jahr 1999 wurde Albrecht zum Dekan und Vorsitzenden des Dekanatskollegiums ebendieser Fakultät ernannt.

Seit 1. Juni 2002 ist Detlev Michael Albrecht Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Seit 2006 ist er im Vorstand des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) aktiv und seit 2012 erster Vorsitzender des Verbandes. Der VUD repräsentiert die 33 deutschen Universitätsklinika, er vertritt die Interessen der Universitätsklinika und strebt bessere wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen für seine Mitglieder an.

Auf Vorschlag der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen wurde Albrecht zum Mitglied der 17. Bundesversammlung gewählt.

Mitgliedschaften

  • 1997: Gründungsdirektor der Harvard Medical International Association Institution
  • 1997–1999: Studiendekan der Medizinischen Fakultät der TU Dresden
  • 1999–2002: Dekan der Medizinischen Fakultät der TU Dresden
  • seit 2002: Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden
  • Vorstand des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Hämodynamische Veränderungen während und nach totalem Hüftgelenksersatz: Unters. an alten Patienten mit hohem perioperativen Risiko., München 1985.
  • Interstitielles Ödem nach traumatisch-hämorrhagischem Schock. Flüssigkeits- und Eiweißextravasation in Lunge, Leber, Dünndarm und Muskulatur sowie die Restitution der Mikrozirkulation unter verschiedenen Volumenersatzmitteln im Tierexperiment. Medizinische Habilitationsschrift, Lübeck (1988) 1989.

Herausgeberschaft

  • Dresdener Medizin zwischen Krankenhaus und Fakultät., Dresden 2000.

Literatur

  • Albrecht, Detlev Michael. In: Caris-Petra Heidel und Marina Lienert (Hrsg.): Die Professoren der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden und ihrer Vorgängereinrichtungen 1814–2013. Dresden 2014, ISBN 978-3-86780-376-2, Professoren der Medizinischen Akademie und Medizinischen Fakultät Dresden, S. 59–60.
  • Meinolfus Strätling, A. Schneeweiß, Peter Schmucker: Medizinische Universität zu Lübeck: Klinik für Anästhesiologie. In: Jürgen Schüttler (Hrsg.): 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin: Tradition und Innovation. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2003, ISBN 3-540-00057-7, S. 479–486, hier: S. 481 f. und 485.
  • Detlev Michael Albrecht: Technische Universität Dresden: Klinik und Poliklinik für Anaesthesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Car Gustav Carus. In: Jürgen Schüttler (Hrsg.): 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin: Tradition und Innovation. 2003, S. 369–373, hier: S. 370 f.

Weblinks