Detlef Schößler

Detlef Schößler
Personalia
Geburtstag3. Oktober 1962
GeburtsortMagdeburgDDR
Größe175 cm
PositionAbwehrspieler
Junioren
JahreStation
1970–19811. FC Magdeburg
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1981–19891. FC Magdeburg169 (0)
1989–1995SG / 1. FC Dynamo Dresden150 (4)
1995–1998VfB Leipzig68 (0)
1998–2001SV Grimma59 (1)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1980DDR U-181 (0)
1981–1984DDR U-2124 (0)
1982–1987DDR Olympia16 (0)
1986–1990DDR18 (0)
Stationen als Trainer
JahreStation
2001–2002VfB Leipzig (U-19)
2003VfB Leipzig
2003–2004SV 1919 Grimma
2004–2006FC Sachsen Leipzig (U-19)
2006Hallescher FC (U-19)
2006–2007Hallescher FC
2007–2008Hallescher FC II
2008–2010FC Energie Cottbus (U-19)
2010–2011RB Leipzig (U-15)
2011RB Leipzig (U-19)
2017–2018VfB IMO Merseburg
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Detlef Schößler (* 3. Oktober 1962 in Magdeburg) ist ein ehemaliger Fußballspieler und heutiger -trainer. In der DDR-Oberliga, der höchsten Spielklasse im DDR-Fußball, spielte er für den 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden. Für Dresden war der Verteidiger auch in der 1. Bundesliga aktiv. Nach seiner Spielerlaufbahn, in der Schößler auch in die DDR-A-Nationalelf gelangte, trainierte er im Männer- und Nachwuchsbereich im mitteldeutschen Raum und in der Lausitz.

Sportliche Laufbahn

Club- und Vereinsstationen

Im Herbst 1970 begann Schößler seine fußballerische Karriere beim 1. FC Magdeburg, wo Heinz Brauer sein erster Übungsleiter war.[1] Für den FCM, dem Fußballschwerpunkt im Bezirk Magdeburg, spielte er 169-mal in der DDR-Oberliga, 25-mal im FDGB-Pokal und sechsmal im Europapokal. Im Sommer 1989 wechselte er zu Dynamo Dresden. Nach zwei Jahren im ostdeutschen Oberhaus für die Schwarz-Gelben, in denen Schößler 37 von 52 möglichen Punktspielen bestritt,[2] konnten sich die Dresdner für die Bundesliga qualifizieren, in der Schößler innerhalb von vier Jahren zu 113 Bundesligaeinsätzen kam. Nach Matthias Maucksch ist er auf Rang 2 in der Rekordliste aller Dresdner Bundesligaspieler.

Als 32-Jähriger wechselte „Kurti“, so sein Spitzname in Anlehnung an seinen Vater,[1] zum Zweitligisten VfB Leipzig. Für die Sachsen lief Schößler in 68-mal in der 2. Bundesliga auf. Seine Spielerlaufbahn beendete er beim SV 1919 Grimma im Jahre 2001.

Auswahleinsätze

Im November 1980 debütierte der FCM-Verteidiger in der DDR-Juniorenauswahl. Beim 3:2-Sieg gegen die U-18 Rumäniens spielte er unter anderem an der Seite seiner Magdeburger Teamkollegen Jens Pahlke und Frank Lieberam in Tangerhütte. In der Nachwuchsauswahl des DFV wurde er in 24 Länderspielen aufgeboten.

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1986-1119-031 / Grubitzsch (geb. Raphael), Waltraud / CC-BY-SA 3.0
Detlef Schößler (vordere Reihe, Erster von links) im Kreis der DDR-A-Nationalelf (1986)

Detlef Schößler, von den damaligen Auswahltrainern Bernd Stange und Harald Irmscher unter anderem als „zweikampfstark“ und „sehr antrittsschnell“ beschrieben,[3] absolvierte ab Februar 1986 18 Einsätze in der DDR-A-Nationalelf.[4] Für eine WM- oder EM-Endrunde konnte sich der Abwehrspieler, der im Spätsommer 1990 auch am letzten DDR-Länderspiel teilnahm, nicht qualifizieren.

Da erst sein 13. A-Länderspieleinsatz im Oktober 1988 im Rahmen der Qualifikation für das Turnier 1990 in Italien ein WM-Spiel war, blieb er in den Jahren zuvor für die ostdeutschen Olympiaauswahl einsatzberechtigt. In den Ausscheidungsspielen für Los Angeles 1984 und Seoul 1988 kam er insgesamt fünfmal zum Zuge.

Trainerlaufbahn

In der Saison 2002/2003 wurde Schößler Trainer des Oberligisten VfB Leipzig, nachdem er zuvor die A-Jugend trainiert hatte. 2003/2004 betreute er den SV 1919 Grimma in derselben Liga. Während der Saison 2006/2007 war er Trainer beim Oberligisten Hallescher FC und damit Nachfolger seines ehemaligen Mannschaftskameraden René Müller, musste dort aber zum Ende der Saison seinen Stuhl räumen. Zur Saison 2008/09 wurde er beim FC Energie Cottbus 1. hauptamtlicher Trainer der A-Juniorenbundesligamannschaft der Lausitzer. Ab November 2010 leitete Schößler das Training der U-15 Regionalligamannschaft von RB Leipzig. Im Juli 2011 übernahm er die U-19 des Vereins, legte das Amt aus privaten und beruflichen Gründen jedoch bereits im September nieder. In der Saison 2017/18 war Schößler Trainer des sachsen-anhaltischen Verbandsligisten VfB IMO Merseburg.

Berufliche Laufbahn

Anfang der 20er-Jahre des 21. Jahrhunderts war der frühere Nationalspieler als Sportlehrer am Leipziger Sportgymnasium tätig.[3]

Literatur

  • Andreas Baingo, Michael Hohlfeld: Fußball-Auswahlspieler der DDR. Das Lexikon. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00875-6, Seite 160.
  • Hanns Leske: Die DDR-Oberligaspieler. Ein Lexikon. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-392-9, Seite 477.
  • Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1963–1994. AGON Sportverlag, Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4, Seite 455.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Siegfried Liszt: Ein Verteidiger, der gern angreift. In: fuwo – Die neue Fußballwoche. 7. Februar 1984, Seite 16.
  2. Matthias Arnhold: Detlef Schößler - Matches and Goals in Oberliga. RSSSF.com, 14. Januar 2016, abgerufen am 29. September 2022.
  3. a b Michael Jahn: Der Trendsetter. In: kicker Sportmagazin. 29. September 2022, Seite 52 (Ausgabe Ost).
  4. Matthias Arnhold: Detlef Schößler - International Appearances. RSSSF.com, 14. Januar 2016, abgerufen am 29. September 2022.

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Bundesarchiv Bild 183-1986-1119-031, Leipzig, Mannschaftsfoto DDR-Nationalmannschaft.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1986-1119-031 / Grubitzsch (geb. Raphael), Waltraud / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN-ZB-Grubitzsch-19.11.86-ma-Leipzig: Aufgebot für das Spiel gegen Frankreich. Der DDR-Fußballverband hat folgendes Aufgebot für das Europameisterschafts-Qualifikationsspiel gegen Frankreich am 19.11.86 in Leipzig nominiert: Vorn von links: Detlef Schößler (1. FC Magdeburg), Jörg Stübner, Ulf Kirsten (beide SG Dynamo Dresden), Rene Müller (1. FC Lok Leipzig), Jörg Weißflog (BSG Wismut Aue), Andreas Thom, Frank Rohde, Christian Backs (alle BFC Dynamo), Stehend von links: Assistenztrainer Harald Irmscher, Hans Richter, Matthias Liebers, Uwe Zötzsche (alle 1. FC Lok Leipzig), Dirk Stahmann (1. FC Magdeburg), Rico Steinmann (FC Karl-Marx-Stadt), Matthias Döschner, Matthias Sammer (beide SG Dynamo dresden), Frank Pastor (BFC Dynamo) und Trainer Bernd Stange.