Bei einer deskriptiven Studie werden Daten rein beschreibend ausgewertet, ohne dass zeitliche oder kausale Zusammenhänge hergeleitet werden.[1] Zur Informationsverdichtung können Häufigkeiten oder Häufigkeitsverteilungen[2] angegeben werden. Es können aber auch inferenzstatistische Verfahren zur Parameterschätzung (für Maße der zentralen Tendenz, Streuungsmaße) zum Einsatz kommen.[3] Beispiele für deskriptive Studien sind Register, wie Krebsregister, Sterbe- oder Geburtenregister. Auch Fallberichte, Fallserien oder Querschnittstudien lassen sich zu diesem Studientyp zählen. Im Gegensatz dazu werden in analytischen Studien mehrere Gruppen miteinander verglichen um (konfirmatorisch) Hypothesen zu überprüfen. Analytische Studien können beobachtend oder experimentell sein.[1] Der Übergang zwischen deskriptiven und analytischen Studien ist allerdings fließend.[1] Beschreibt man beispielsweise bestimmte Erscheinungen in einer Teilpopulation mit einem bestimmten Merkmal (Altersgruppe, Geschlecht), beschreibt man bereits einen Zusammenhang zwischen der soziodemographischen Variable und den Phänomen.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Christel Weiß: Basiswissen Medizinische Statistik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-34261-5, S. 222 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Henrik Kessler =: Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie. Georg Thieme Verlag, 2015, ISBN 978-3-13-152473-7, S. 72 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Nicola Döring, Jürgen Bortz: Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-642-41089-5, S. 617 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Jan T. M. van Eijk, J. W. Gubbels: Forschungsmethodik und Allgemeinmedizin: Eine Einführung in die methodischen und statistischen Grundlagen wissenschaftlicher Untersuchungen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-73735-0, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).