Deskription
Deskriptiv (von lateinisch describere ‚beschreiben, umschreiben‘) bezeichnet einen beschreibenden bzw. abbildenden Standpunkt, der den Anspruch einer wertfreien Betrachtung erhebt. Ziel ist eine faktische Darstellung. Beim wissenschaftlichen Arbeiten wird besonders zwischen normativen und deskriptiven Betrachtungen unterschieden, um intersubjektiv nachvollziehbare Grundlagen zu entwickeln, beispielsweise in der Betrachtung politischer Systeme.
Beispiele für Deskription sind u. a. empirische Erhebungen, die dazu dienen, Aussagen über den gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft zu machen (Arbeitslosenzahl), aber auch Analysen menschlichen Verhaltens im Rahmen der Soziologie, Psychologie oder Philosophie. Normative Aussagen wären dahingegen solche, die einen Soll-Zustand beschreiben, etwa Mindestlöhne, oder die „Verhaltensideale“ von Menschen.
Der Gegenbegriff ist die Präskription. In wissenschaftlichen Arbeiten sollen deskriptive und präskriptive Aussagen sorgfältig voneinander unterschieden werden.[1]
Im Jahr 1905 stellte Bertrand Russell seine Theorie der Deskriptionen vor.[2]
Siehe auch
Literatur
- Peter Klotz: Beschreiben. Grundzüge einer Deskriptologie. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-503-13755-8.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Christine Stickel-Wolf, Joachim Wolf: Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken. Erfolgreich studieren – gewusst wie! 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Gabler, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2791-0, S. 218.
- ↑ George A. Miller: Wörter. Streifzüge durch die Psycholinguistik. Herausgegeben und aus dem Amerikanischen übersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum. Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1993; Lizenzausgabe: Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1995; 2. Auflage ebenda 1996, ISBN 3-86150-115-5, S. 303.
- ↑ (Argumentiert dafür, das Beschreiben gleichwertig neben die beiden prominenten Äußerungsformen des Erzählens und des Argumentierens zu stellen, S. 9.)