Desault-Verband

Der Desault-Verband, auch „Achsel-Schulter-Ellenbogenverband“, ist ein 1787 von Pierre-Joseph Desault entwickelter Verband zur Ruhigstellung des Schultergelenks und des Oberarms.

Das Grundprinzip beruht dabei auf schräg von der nicht betroffenen Achsel über den Rücken und die betroffene Schulter verlaufende Bindengänge, die dann entlang des kranken Oberarms herab und um den angewinkelten Ellenbogen herum zurück zur gegenüberliegenden Achsel geführt werden. Dadurch wird der Oberarm angehoben und das Schultergelenk stabilisiert. Zusätzlich wird der Oberarm durch horizontal verlaufende Bindengänge am Brustkorb fixiert. Weitere Bindengänge dienen dazu, die Bandagen in ihrer Position zu halten und den Unterarm in einer etwa horizontalen Lage vor dem Oberbauch abzustützen.

In Abwandlung mit elastischen Binden oder einem Körperschlauchverband kommt der Desault-Verband bis heute zur Anwendung.

Wegen der Gefahr der Schultergelenksversteifung darf er maximal drei Wochen angewendet werden.

Siehe auch

Literatur

  • Georg Fischer: Chirurgie vor 100 Jahren. Historische Studie. [Gewidmet der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie]. Verlag von F. C. W. Vogel, Leipzig 1876; Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie über das 18. Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau: Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg/ New York 1978, ISBN 3-540-08751-6, S. 267 und 422–423.
  • Markwart Michler: Vom Ursprung des Desaultverbandes. In: Gesnerus. Band 20, 1963, S. 153–164.
  • Fritz Härtel, Friedrich Loeffler: Der Verband: Lehrbuch der Chirurgischen und Orthopädischen Verbandbehandlung. Springer, Berlin 1922, ISBN 978-3-642-91246-7, S. 28.