Der tapfere Cassian

Daten
Titel:Der tapfere Cassian
Gattung:Puppenspiel in einem Akt, Burleske
Originalsprache:Deutsch
Autor:Arthur Schnitzler
Musik:Oscar Straus (2. Fassung)
Erscheinungsjahr:1904
Uraufführung:22. November 1904
Ort der Uraufführung:Kleines Theater in der Praterstraße, Wien
Ort und Zeit der Handlung:In Dachzimmer im Stil Ende des XVII. Jahrhunderts in einer kleinen deutschen Stadt im 17. Jahrhundert.
Personen
  • Martin
  • Sophie
  • Cassian

Der tapfere Cassian ist ein Puppenspiel in einem Akt von Arthur Schnitzler. Es wurde am 22. November 1904 – zusammen mit dem Einakter Der grüne Kakadu – im Kleinen Theater in der Praterstraße uraufgeführt. Die überarbeitete Fassung mit der Musik von Oscar Straus wurde am 30. Oktober 1909 in Leipzig aufgeführt. Sie erschien erstmals 1909 bzw. 1910 im S. Fischer Verlag.

Hintergrund

Oscar Straus auf einer Fotografie von Ludwig Gutmann, 1907

Eine Sonderstellung nehmen Der Schleier der Pierrette und Der tapfere Cassian ein, denn beide Werke hat Schnitzler unmittelbar für die Musik geschrieben.[1] Das Stück fiel, im Gegensatz zu Der grüne Kakadu, bei der Uraufführung im November 1904 beim Publikum durch. Später arbeitete Schnitzler die Burleske zu einem Singspiel um. In dieser Version, zu der Oskar Straus die Musik schrieb, wurde es 1909 neu aufgeführt und veröffentlicht.[2]

Bei der Überarbeitung intensivierte Schnitzler „das komische Element, mit dem er das klassische Salondrama hyperbolisch parodiert; auch ergänzte er neue Liedtexte. Der im Kostüm des Puppenspiels ohnehin miniaturisierte dramatische Konflikt – Cassian gewinnt gegen Martin im Spiel, in der Liebe und im Duell – schrumpft auf das Possierliche zusammen.“[1]

Schnitzler hatte in Der grüne Kakadu, ebenso wie in seinen Marionettenspielen Der tapfere Cassian (1904) und Zum großen Wurstel (1905), mit antiillusionistischer Dramaturgie experimentiert.[3]

Handlung

Der Student Martin verlässt seine Freundin Sophie, um mit einer Tänzerin anzubändeln. Sein Vetter, der tapfere Cassian, erobert daraufhin Sophie und tötet Martin; doch am Ende fühlt auch er sich zu der Tänzerin hingezogen.

Buchausgaben

  • Der tapfere Kassian. Singspiel in einem Aufzug. Musik von Oscar Straus. Textbuch. Leipzig 1909.
  • Der tapfere Kassian. Berlin: S. Fischer 1910.
  • Gesammelte Werke. Die Theaterstücke. Berlin: S. Fischer 1912
  • Der tapfere Cassian. Puppenspiel in einem Akt. Mit Steinzeichnungen von Oskar Laske. Wien u. Leipzig, Karl König, (1922)
  • Arthur Schnitzler: Die Dramatischen Werke. Band 1, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1962

Literatur

  • Schnitzler-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung, herausgegeben von Christoph Jürgensen, Wolfgang Lukas, Michael Scheffel. J.B. Metzler Verlag, 2014, ISBN 978-3-476-02448-0
  • Giuseppe Farese: Arthur Schnitzler: Ein Leben in Wien 1862–1931. München: C.H. Beck, 1999, ISBN 3-406-45292-2 / 3-406-45292-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Schnitzler, Horváth, Haas: Österreichische Musikzeitschrift 04/2016, herausgegeben von der Europäischen Musikforschungsvereinigung Wien. 2016
  2. Reinhard Urbach: Schnitzler. Friedrich Verlag, 1972, S. 69
  3. Vgl. Das große Lesebuch von Arthur Schnitzler. Fischer-Taschenbuch-Verl.: Frankfurt am Main, 2005. ISBN 3-596-50896-7.

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Oscar Straus by Ludwig Gutmann, 1907.jpg
Oscar Straus, fotografiert von Ludwig Gutmann, Wien. Mit einer Widmung von Oscar Straus für Paul Fischer (Violinist, Mitglied der Wiener Philharmoniker und 2. Geiger im Rosé-Quartett; 1876-1942)